Das Erste was wir von ihr lesen ist das: Wir haben gehört. Sie hat gehört und ist durch das Hören gläubig geworden. Das sagt uns Paulus in Röm. 10, 17 auch. Der Glaube kommt aus dem Hören von der guten Nachricht von Gott. Und diese Gute Nachricht, das Evangelium, ist nicht erst etwas Neutestamentliches, es beginnt mit 1. Mose 1, 1: Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.
Das Zweite, was wir von ihr lesen ist das: Sie bekennt sich zum Gott Israels. Sie sagt: Denn Jahwe, euer Gott, ist Gott im Himmel und auf Erden. Das ist ihr Glaubensbekenntnis und kommt von ganzem Herzen. Dieses Glaubensbekenntnis geschieht aber nicht nur mit den Lippen, sondern auch mit ihren Taten. Sie nimmt die Kundschafter des Gottesvolkes auf und führt die Soldaten in ihrer Stadt in die Irre. Sie hat sich entschieden für den Gott Israels und ist dafür bereit, sogar ihre eigene Heimat, ihr Zuhause, zu verraten.
Ein Drittes sehen wir: Sie wünschte sich ein Versprechen von Gott, eine Zusage, dass ihr Glaube belohnt wird. Sie hatte noch keine Bibel, in der alle Verheißungen drin stehen. Deshalb bat sie die Kundschafter, ihr zu versprechen, dass sie und ihre Familie unter Gottes Schutz stehen. Sie bekam auch diese Verheißung mit der Bedingung, dass sie in das Fenster, wo sie die Kundschafter herunterließ, ein Stück karminrote Schnur hängen solle.
Viertens sehen wir, dass ihr Gehorsam vollständig war. Er betrug 100%. Gott ist 100% treu und 100% genau im Einhalten Seiner Versprechen. Er möchte aber von uns auch 100%igen Gehorsam. Rahab war so gehorsam. Sie nahm keine grüne oder blaue Schnur, nein, eine karminrote Schnur musste her und in genau dieses eine Fenster gehängt werden. Dieses Fenster lag nach außen hin zur großen Verkehrsstraße, wo jeden Tag hunderte von Händlern und Käufern durchkamen. Wahrscheinlich wurde sie auch oft ausgefragt und ausgelacht wegen dieser Schnur, doch sie war bereit, den Preis des Spottes zu zahlen.
Diese blutrote Schnur ist ein Symbol für das Blut, das Jesus auf Golgatha für uns zur Erde fließen ließ. Auch Er war ausgestellt, verspottet und hatte mächtig zu leiden. Auch Er war geduldig und gehorsam bis zum Tod – dem schrecklichen Tod am Kreuz. Damit wir wieder mit Gott versöhnt leben können hat Er unsere Schuld bezahlt. Mit jedem Tropfen Blut, das aus Ihm auf die Erde floß. Und wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, dass Er unsere Schuld vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit! (1. Joh. 1, 9). Das ist Gottes Versprechen an jede und jeden von uns! Wie Rahab die Kundschafter beim Wort nahm, dürfen wir Gott beim Wort nehmen. Wie Rahab gehorsam war, und zwar mit Genauigkeit gehorsam, so dürfen auch wir Gott mit genauem Gehorsam dienen. Was ist zur Zeit deine rote Schnur? Ist es, dass du eine Gemeinde suchst und dich dort verbindlich einbringst? Ist es, dass du in deiner Gemeinde regelmäßig teilnimmst und mitmachst? Ist es, dass du andere Menschen in die Gemeinde einlädst? Sei gesegnet!
(Kurzfassung einer Predigt, gehalten am 26. Juni 2011)
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