Eine Reise zum Herzen der Psalmen: Klagepsalmen

Dies ist der zweite Teil unserer Reise zum Herzen der Psalmen. Zum ersten Teil geht es hier (Link). Wer sich mit den Psalmen beschäftigt, wird über eine Tatsache stolpern: In den Psalmen wird oft geklagt. Es geht um Sorgen, um Nöte, um Schmerzen. Wenn wir das mit vielen heutigen Gebeten vergleichen, dann fällt der Unterschied ziemlich krass auf. Die meisten frei formulierten Gebete (und auch sehr viele vorformulierte) sind in gewisser Weise triumphalistisch. Oberflächlich. Kleingläubig. Oder einfach gebetsautomatmäßig. So als ob Gott ein Automat wäre, der auf unser oben eingeworfenes Gebet dann antwortet, wenn der Betrag stimmt.

Jesus hat anders gebetet: Er hat auch geklagt

Ich schrieb im ersten Teil schon, dass die Psalmen im Grunde genommen auf die Kommunikation von Gott zurück gehen. Gott ist ein singender Gott, und Gott hat die Psalmen schon gekannt und festgelegt, bevor es Menschen gab, die sie aufschreiben konnten. Viele der Klagepsalmen gehen auf die Zeit zurück, als Jesus auf der Erde war. Oops – sie wurden doch schon Jahrhunderte früher aufgeschrieben? Oh ja – und genau das ist das Geniale: Der Heilige Geist sagte David und den weiteren Psalmschreiber durch ihr persönliches Leben schon früher, wie es Jesus einst gehen wird. Ganz deutlich wird das in Psalm 22, den Jesus am Kreuz betete.

Gerade in den vergangenen Wochen wurde mir eines deutlich, als ich die drei Bände von Philip Schaffs „Creeds“ (Link) las, also eine sehr umfangreiche Sammlung von Glaubensbekenntnissen und Katechismen aus vielen Jahrhunderten und aus vielen verschiedenen christlichen Konfessionen und Denominationen. Für die Christen der meisten Jahrhunderte war klar, dass Jesus nicht erst am Kreuz litt. Das Leiden am Kreuz, der Tod und die Auferstehung sind natürlich der Höhepunkt davon, und sie sind es, die uns erlöst haben. Aber das Leiden war etwas, was den Herrn Jesus Sein ganzes menschliches Leben lang begleitete. Und das wird oft vergessen oder viel zu wenig betont. ER litt unter den Kleinglauben der Jünger. ER litt unter dem Anblick des Volkes Israel, das wie Schafe ohne Hirten war. ER litt unter dem Anblick der Krankheiten und der dämonisierten Menschen. Jesus weinte. Litt. Betete. Klagte.

Das Klage-Gebet: Der sicherste Ort für deine Nöte

Wir haben es verlernt, zu klagen und zu beten wie Jesus. Und wie die Apostel. Und wie die meisten Christen vieler Jahrhunderte. Es gibt in unserer Zeit eine sehr ungesunde Tendenz und Gewohnheit unter uns: Wir nähern uns Gott sehr oberflächlich, tun so, als ob alles in Ordnung wäre. Und stattdessen klagen und murren wir lieber da, wo andere Menschen zuhören, die an der Situation nichts verändern können. Das macht etwas mit uns: Es verbittert. Viele Menschen haben sich so an das Klagen und Murren vor Menschen, an das Lästern und Hintenrum-Gerede gewöhnt, dass sie sich schon gar nicht mehr vorstellen können, wie es ohne Grund zum Lästern wäre.

Lass dir eins gesagt sein: Das Gebet ist der beste Ort, an den du mit deiner Klage und deinen Sorgen gehen kannst! Gott fordert uns in Seinem Wort geradezu auf, unsere Sorgen auf Ihn zu werfen, weil ER für uns sorgen will (1. Petrus 5:7). Wenn wir es nicht tun, sondern zu Gott nur oberflächlich kommen und stattdessen unsere Sorgen lieber mit anderen Menschen teilen, klagen und murren, dann geben wir dem Teufel Raum, so dass er uns verbittert machen kann.

Psalm 6: Ehrliche Klage verändert alles

Ich möchte dich einladen, den Psalm 6 in deiner Lieblingsbibel und am besten auch noch in einer oder zwei anderen Übersetzungen mal durchzulesen. Es ist nicht so viel Arbeit, aber sie lohnt sich umso mehr. Es sind nur elf Verse. David kommt zu Gott mit vielen Klagen, mit Vorwürfen. Wie lange, Gott, wie lange lässt Du Dir Zeit? Wie lange soll ich noch leiden? Wie lange noch lässt Du zu, dass mich meine Feinde bedrängen? Mein Bett ist nass von meinen Tränen! Darf man so beten?

David macht das Richtige. Er geht mit seiner Klage nicht zu seinen Freunden. Er geht nicht in den Hauskreis, um über seine Feinde abzulästern. Er geht nicht zu seinen Nachbarn, um ihnen zu erzählen, wie lange es ihm schon ach so schlecht geht. Nein, er geht damit zu Gott. Er richtet seinen Blick auf den Schöpfer des Universums, auf den König der Könige. Mir wurde bei diesem Psalm ganz besonders bewusst: Auf Gott schauen ändert nicht unseren Fokus oder Blickwinkel – es ändert alles. Wenn es nur unseren Fokus ändern würde, dann würden wir uns ständig durch Blickwinkelveränderung selbst erlösen müssen. Doch Gott sei Dank, dass ER uns beständig hält und unseren Blick immer wieder auf Ihn richtet.

Für wen beten wir?

David betet. Er klagt. Er schreit. Er macht Vorwürfe. Das ist alles vollkommen in Ordnung. Er macht es für sich und für Gott. Er macht es nicht, um damit Aufmerksamkeit von anderen Menschen auf sich zu ziehen. Jesus sagte etwas Krasses in der Bergpredigt: Wenn du armen Menschen etwas gibst, es aber so tust, dass es möglichst viele sehen können, dann hast du damit keine Schätze im Himmel gesammelt, sondern deinen Lohn (nämlich die Aufmerksamkeit) schon bekommen. Ich glaube das ist das Problem auch beim Beten: Viele Menschen, die sich Klage-Gebete angewöhnt haben, bekommen ihren Lohn schon auf der Erde. Viel wird für die Aufmerksamkeit geklagt, nicht für die Beziehung zu Gott.

Ich glaube, wenn mehr in der stillen Kammer geklagt würde, könnte man auch mehr Veränderung sehen.

O Gott, sei Du mir gnädig (nach Psalm 51)

(Singbar nach der Melodie von ‘O Haupt voll Blut und Wunden’)

1. O Gott, sei Du mir gnädig
nach Deiner großen Güt’.
Mach mich der Sünden ledig,
dass meine Schuld verglüht
in Deinem heil’gen Feuer
in der Barmherzigkeit
und meine Seel’ erneuer
von allem Weheleid

2. Wasch Du mich rein und reiner
im Blute am Ysop
und hilf, dass immer kleiner
mein Ich wird und darob
ich meiner Sünde sterbe
den neuen Mensch anzieh,
das Himmelreich ererbe
und alles Böse flieh.

3. Ich kenne meine Sünden
und alles, was ich tu
so lasse mich doch finden
in Deiner Nähe Ruh.
Ich schrei zu Dir in Sorgen
bis dass Du mich erlöst
und mich bei Dir geborgen
in Deinen Armen tröst.

4. O Herr, mach mich doch weise
Erkenntnis schenke mir
bis dass ich zu Dir reise
an Deiner Himmel Tür.
Noch reiner als die Wolle
und weißer als der Schnee
bis dann umher ich tolle
vor Freude in der Höh.

5. Für Dich nur will ich leben
mich weihen meinem Herrn.
Denn Du nur kannst vergeben
die Schuld und tust es gern.
Ein neues Herz mir schenken
und einen neuen Geist,
willst meinen Willen lenken,
bis dass er Dich nur preist.

6. Nun möchte ich die Lieben
und Freuden, die Du gibst
auf dass sie nie zerstieben,
mit denen Du mich triebst
auch Menschen weitergeben,
zu denen ich gesandt,
indem mein ganzes Leben
zu ihnen sei gewandt.

7. So löse unsre Zungen
und fülle unsern Mund,
bis dass Dein Lob erklungen,
tu’ so die Botschaft kund
von Deiner großen Ehre
und allem Deinem Ruhm
bis dass es jeder höre
von Deinem Eigentum.

8. Es ist nicht unser Können
und auch nicht unser Tun.
Wir können nicht so brennen,
verdient bei Dir zu ruhn.
Doch sind es Deine Gnaden
und Deine Herrlichkeit
so sind wir ohne Schaden
bei Dir in Ewigkeit.

Jonas Erne, 04.02.2018

Was ist Glaube überhaupt?

Heute möchte ich versuchen, eine kurze Einführung in die Fragestellungen dieses Blogs zu geben. Hauptsächlich geht es mir zunächst um zwei Fragen:
1. Warum ist es so wichtig, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen und ihn zu verstehen?
2. Was bedeutet es überhaupt, einen Glauben zu haben?
Wer dies noch nicht getan hat, könnte vielleicht zunächst noch meine Einleitung zum Blog lesen. Das wird hilfreich sein, um meine weiteren Ausführungen zu verstehen, besonders dann, wenn man mit den Fragen noch nicht so vertraut ist.
Heute also zwei neue Fragen:
1. Warum ist es so wichtig, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen und ihn zu verstehen?
Ich habe den Entschluss gefasst, dieses Projekt zu starten, weil ich gesehen habe, dass es einerseits immer mehr junge Menschen gibt, die große Mühe haben, über ihren Glauben zu reden, also in Worte zu fassen, was ihren Glauben ausmacht. Andererseits habe ich eine aggressive Bewegung von Atheisten gesehen, die versuchen, Menschen aller Glaubensrichtungen aus ihrem Glauben herauszuargumentieren. Und das oftmals mit Erfolg.
Eine Bewegung darin ist der sogenannte „Neue Atheismus“, zu dem ich hier (Link) eine kurze Einführung geschrieben habe. Aus diesem neuen Atheismus heraus ist wieder eine neue Bewegung entstanden, die sich „Street Epistemologists“ nennen. Das ist eine Art atheistische Evangelisationsbewegung, die auf die Straßen geht und ganz aktiv versucht, Menschen vom Atheismus zu überzeugen. Wer sich mal ein Beispiel mit atheistischen Erklärungen dazu ansehen möchte, kann dies hiertun (ein englisches Video mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln).
Und für diese atheistischen Missionare hat der Philosoph Peter Boghossian ein Buch geschrieben: A Manual for Creating Atheists (eine Anleitung, wie man Atheisten macht). Das Buch gibt es bisher erst auf Englisch (es ist ja auch erst ein Jahr alt), aber ich denke es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis sich diese Bewegung auch in der deutschsprachigen Welt ausbreiten wird. Wir tun gut daran, vorbereitet zu sein.
Wichtiger noch als nur unseren Glauben verteidigen zu können, ist es, dass wir ihn auch ganz positiv erklären können. Es gibt nämlich eine Vielzahl extrem guter Gründe, weshalb man an den Gott der Bibel glauben kann. Vernünftige Gründe, die überzeugend sind. Und auch darum soll es hier gehen. Ich bin gespannt, was sich hier noch tun wird und freue mich auf jedes Mitlesen, Kommentieren, Diskutieren, Fragen, und Antworten.
2. Was bedeutet es überhaupt, einen Glauben zu haben?
Eine erste Schwierigkeit entsteht schon daraus, dass viele Leute sich unsicher sind, was es genau bedeutet, einen Glauben zu haben. Es ist eine Spezialität von Atheisten, dass sie das Wort „glauben“ auf eine völlig unzuläßige Art definieren, zum Beispiel mit der Definition:
Glaube ist ungleich Wissen
oder
Glaube ist eine Überzeugung ohne Beweis
und so weiter.
Das sind alles Definitionen, die nichts mit dem eigentlichen Inhalt des Wortes Glauben zu tun haben. Wenn nun ein Atheist das Wort so definiert hat, kann er damit einen riesigen Strohmann bauen. Als Strohmann bezeichnet man eine Art von Argument, in welchem dem Gegner eine bestimmte Position (Sichtweise) in den Mund gelegt wird, die so nicht stimmt. Und dann meint man, dass man den Gegner widerlegt hat, indem man den Strohmann, also lediglich die unzutreffende Position, widerlegt hat.
Ich würde Glauben ungefähr so definieren:
Glaube ist ein Vertrauen in bestimmte Dinge oder Personen.
Ich kann am Nachmittag die Wolken beobachten und dann meiner Interpretation des Wetters vertrauen, dass es abends keinen Regen gibt, dann glaube ich meiner Interpretation und lasse den Regenschirm zu Hause. Aber diese Entscheidung ist nicht einfach ohne Beweise oder ohne Wissen erfolgt; vielmehr sind der Entscheidung einige Hinweise vorausgegangen, die auf ein bestimmtes Verhalten des Wetters schließen ließen.
So ähnlich ist es auch mit dem Glauben an den Gott der Bibel. Ich vertraue Ihm, weil ich viele gute Gründe habe, dies zu tun: Weil Er mir persönlich begegnet ist. Weil ich Sein Eingreifen, Sein Zuhören, Sein Reden schon unzählige Male erlebt habe. Weil Sein Wort in sich geschlossen logisch ist und weil es die einzige tatsächlich schlüssige und sinnvolle Erklärung der gesamten Realität bietet.
Letzten Endes ist somit auch das Vertrauen in die Naturgesetze – etwa die Schwerkraft – eine Art von Glauben. Wir legen ein Buch auf den Stapel, weil wir der Schwerkraft vertrauen, dass das Buch nicht plötzlich davonfliegt. Der Atheist ist somit nicht jemand, der keinen Glauben hat, sondern vielmehr ein Mensch, der einfach an andere Dinge glaubt. Zum Beispiel an die Zuverlässigkeit der Evolutionstheorie. Oder an die Erklärbarkeit aller Dinge ohne einen persönlichen Schöpfer. Und so weiter. Auch das sind Glaubensinhalte, und auch diese wollen durchdacht werden.
Allerdings muss ich doch sagen, dass derjenige, der an einen persönlichen Schöpfer glaubt, durchaus mehr Grund hat, den Naturgesetzen zu vertrauen, denn er weiß, dass sie vom persönlichen Schöpfer gemacht wurden und durch Ihn auch erhalten bleiben. Aus diesem Grund waren die ersten Wissenschaftler auch Menschen, die an den persönlichen Schöpfer glaubten: Nur sie konnten davon ausgehen, dass sie fähig waren, hinter diese Naturgesetze zu blicken und damit ihren Schöpfer besser kennenzulernen. So lobt der König David unseren wunderbaren Gott:
Herr, unser Herrscher! Groß ist dein Ruhm auf der ganzen Erde! Deine Hoheit reicht höher als der Himmel. Aus dem Lobpreis der Schwachen und Hilflosen baust du eine Mauer, an der deine Widersacher und Feinde zu Fall kommen. Ich bestaune den Himmel, das Werk deiner Hände, den Mond und alle die Sterne, die du geschaffen hast: Wie klein ist da der Mensch, wie gering und unbedeutend! Und doch gibst du dich mit ihm ab und kümmerst dich um ihn! Ja, du hast ihm Macht und Würde verliehen; es fehlt nicht viel und er wäre wie du. Du hast ihn zum Herrscher gemacht über deine Geschöpfe, alles hast du ihm unterstellt: die Schafe, Ziegen und Rinder, die Wildtiere in Feld und Wald, die Vögel in der Luft und die Fische im Wasser, die kleinen und die großen, alles, was die Meere durchzieht. Herr, unser Herrscher, groß ist dein Ruhm auf der ganzen Erde!(Psalm 8, 2 – 10)

Psalm 16

Psalm 16 (Gedicht)
Ein Miktam, von David geschrieben:
Schütze mich, Gott, ich weiß mich getrieben
zu Dir, denn Dir will ich vertrauen!
Zu Dir allein, HERR, will ich schauen!
Du hast zum HERRN gesagt: Mein HERR bist Du!
Ich hab kein Gut außer Dir, meine Ruh!
Den Heil’gen auf Erden: Sie sind der Adel,
ihrer ist mein Wohlgefallen, und kein Tadel.
Groß werden die Sorgen all derer sein,
die hinter anderem herlaufen, als Ihm allein.
Keines ihrer Trankopfer von Blut will ich halten,
keinen ihrer Namen auf meiner Zunge gestalten.
Der HERR ist mein Erbe und meines Bechers Teil,
Du hältst bereit mein Erbstück und machst mich wieder heil.
Die Schnüre sind gefallen an den schönsten Orten,
auch ein schönes Erbteil ist mir zuteil geworden.
Ich lobe meinen HERRN, der mir den Rat gegeben,
auch in den Nächten mahnt mich mein inn’res Leben.
Ich habe den HERRN vor mir allezeit,
Er steht mir stets zur Rechten, zur Hilfe mir bereit,
weshalb ich nicht werde wanken:
Dafür will ich Ihm danken.
Deshalb freut sich mein Herz, jubelt laut
meine Herrlichkeit, die dadurch erbaut.
Auch mein Fleisch wird sicher ruh’n,
denn was Du mir nicht wirst tun,
meine Seele preiszugeben
dem Totenreiche, fern vom Leben.
Deinen Frommen wirst Du nicht lassen
sehen die Verwesung einsam verlassen.
Du wirst mir zeigen den Weg zum ew’gen Leben,
Fülle von Freuden Deines Angesichts geben
Freuden Deiner Rechten für ewig und immer
und Deiner Herrlichkeit herrlichen Schimmer.
(frei nach Psalm 16)
12.09.2012, Jonas Erne

Psalm 103

Psalm 103 (Gedicht)
Von David. Lobe, meine Seele, den HERRN
und was in mir ist drinnen, tu’s gern,
Seinen heiligen Namen. Meine Seele,
lobe den HERRN der guten Befehle
und vergiss nicht all jenes Gute,
das Er dir getan, mit frohem Mute.
Der dir alle deine Sünden vergibt,
all deine Krankheiten heilt und dich liebt.
Der dein Leben vom Verderben befreit,
dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit
Der satt macht mit Gutem deinen Mund,
dass du erneuert wie in der ersten Stund’
eines Geiers in volle Kraft gestärkt.
Gerechtigkeit hat der HERR gewerkt
und Recht allen, die sind unterdrückt,
deren Kraft gebeugt, gebückt.
Mose Seine Wege wissen gemacht,
den Kindern Israels Seine große Macht.
Barmherzig und gnädig ist der HERR,
langsam zum Zorn, von Güte schwer.
Nicht für ewig wird Er richten
und nicht für immer zürnend sichten.
Nicht nach unseren Sünden hat Er getrieben
und nicht an unseren Verfehlungen geblieben.
Denn so hoch die Himmel über der Erden,
so groß die Gnade über die Ihn fürchten werden.
So weit wie der Osten vom Westen ist fern,
so hat Er uns unsere Sünden lassen entbehrn.
Wie ein Vater sich erbarmt über seine Söhne,
so erbarmt Sich der HERR, und das ist das Schöne,
über jeden, der Ihm in Ehrfurcht begegnet.
Denn Er kennt uns, und Er hat uns gesegnet.
Er weiß, wie wir sind, Er hat uns erdacht.
Er hat uns Menschen aus Staub gemacht.
Der Mensch: Wie Gras sind seine Tage,
wie des Feldes Blüte blüht, so vage.
Wenn der Wind darüber geht, ist sie verschwunden,
und der Ort, wo sie war, wird nicht mehr gefunden.
Und die Gnade des HERRN währt für immer:
Von Ewigkeit zu Ewigkeit bleibt ihr Schimmer
auf allen denen, die Ihn fürchten und ehren
und diese Furcht auch die Nachkommen lehren.
Auf denen, die Seinen Bund verwalten
und Seiner Gebote gedenken, sie einzuhalten.
Der HERR hat Seinen Thron in den Himmeln bereitet
und Seine Herrschaft alles regierend ausgebreitet
Lobt den HERRN, Seine Engel, Helden der Kraft,
die ihr Seinen Befehlen die Wirkung verschafft!
Gehorchend der Stimm’ Seiner Worte,
ihr an dem himmlischen Orte.
Lobt den HERRN, all Seine Heeresscharen
Seine Boten, tuend Seinen Willen zu bewahren
Lobt den HERRN, all die Er so gut gemacht
an allen Orten Seiner herrlichen Macht.
Auch an mich selbst gehen die Befehle:
Lobe für immer den HERRN, meine Seele!
(frei nach Psalm 103)
05.09.2012, Jonas Erne