Zitat: Der Heilige Geist schenkt Gottesfurcht

Das folgende Zitat findet sich in meinem PDF, das sich mit den Namen und Symbolen des Heiligen Geistes befasst: https://jonaserne.net/wp-content/uploads/2017/12/HeiligerGeist_Namen.pdf

Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis; nur Toren verachten Weisheit und Zucht! (Sprüche 1, 7) Die Gottesfurcht ist der Anfang der Erkenntnis, und weil der Heilige Geist es ist, der überhaupt erst Erkenntnis schafft, ist auch die Gottesfurcht ein Werk von Ihm. Der רוּחַ דַּעַת וְיִרְאַת יְהוָֽה (Ruach da’at weJir’at Jahweh – Geist der Erkenntnis und der Furcht Jahwes) ist somit der Heilige Geist, der dem von Ihm erfüllten Menschen Erkenntnis schenkt und ihn dazu führt, Ehrfurcht vor Gott zu haben angesichts der Größe, Herrlichkeit, Heiligkeit, Macht, Stärke, Ehre, Liebe und Gerechtigkeit Gottes. Dieser Geist ist auf dem Messias, wie Jesaja 11, 2 zeigt. Der dortige Kontext zeigt auf, dass für Gott die Furcht Jahwes ein Wohlgeruch ist. Abraham Meister schreibt dazu meisterhaft: „Die Gottesfurcht ist demnach ein ständiges zu Gott aufsteigendes Opfer der Anbetung. Der Geist der Furcht Jahwes richtet sich in seinem Rechtsurteil nicht nach dem äußeren Schein oder Gerede, sondern seine Gottesfurcht ist durch die Erkenntnis mit göttlichem Tiefgang und Scharfsinn vereinigt.“1 Von dieser Gottesfurcht ist auch in Hiob die Rede: Und er sprach zum Menschen: »Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und vom Bösen weichen, das ist Einsicht!« (Hiob 28, 28) sowie in den Psalmen: Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; sie macht alle einsichtig, die sie befolgen. Sein Ruhm bleibt ewiglich bestehen. (Psalm 111, 10)

Meister, Abraham, Namen des Ewigen, Mitternachtsruf Verlag Pfäffikon, 1973, S. 249

Das Problem der Buchstabe-vs-Geist-Argumentation

Ich möchte heute auf das Problem der Buchstabe-vs-Geist-Argmentation eingehen. Dabei werde ich jedoch diesmal nicht exegetisch vorgehen. Das habe ich hier (Link) schon getan. Wer das diskutieren möchte, mag in jenem anderen Artikel kommentieren. Vielleicht komme ich mal noch dazu, das Ganze etwas zu erweitern.
Heute werde ich nur ein Beispiel unter die Lupe nehmen, wohin dieses Argument in der Kirchengeschichte schon geführt hat. In der Zeit nach dem Unabhängigkeitskrieg im neu entstandenen Amerika war die Bibel ganz wichtig. Wer etwas erreichen wollte, musste mit der Bibel argumentieren. Das war eine gute Sache. Doch dann gab es eine Frage, und die hatte es in sich. Es ging um den Streit in der Sklavenfrage. Wer sich mit der Sklavenfrage aus biblischer Perspektive beschäftigen möchte, kann meinen Artikel dazu hier (Link) lesen und kommentieren.
Das Problem in Amerika war: Es gab die Sklavenhalter, die mit der Bibel argumentierten, und Befürworter der Abschaffung der Sklaverei, die mit der Bibel argumentierten. Und da stellte sich die Frage: Wie geht man damit um? Alle lesen die gleiche Bibel; alle sagen, sie würden die Bibel allein lesen, und doch kam man auf unterschiedliche Antworten. Es gab verschiedene Argumente auf beiden Seiten, und doch hat sich auf der Seite derer, welche die Sklaverei abschaffen wollten, ein Argument besonders hartnäckig gehalten. Dies ging folgendermaßen: Dem Buchstaben nach befürwortet die Bibel eigentlich Sklaverei, aber wer dem Buchstaben folgt, wird in die Irre geführt, denn der Buchstabe tötet. Zwischen den Zeilen gibt es aber noch den Geist, und dieser Geist Christi will die Abschaffung der Sklaverei.
Eins war klar: Es gab viele, deutlich bessere Argumente gegen die Sklaverei. Und doch hat sich dieses eine (in Wirklichkeit falsche) Argument letztendlich durchsetzen können. Denn: Warum sollte man sich lange mit verschiedenen guten Argumenten herumplagen, wenn man mit dem Bulldozer-Argument alle gegnerischen Argumente plattwalzen konnte? So wurde das Bulldozer-Argument vom Geist Christi, der dem Buchstaben der Bibel entgegengesetzt sei, beliebt. Und am Ende sah es so aus, als könnte man nur mit einer Hermeneutik der Bibelkritik gegen die Sklaverei sein. Zu allem Überfluss war es dann auch noch genau dieser Winkelzug, welcher die historisch-kritischen Methoden (sog. „German higher criticism“ da der Ursprung dieser Methoden in Deutschland lag) in die Denominationen der USA brachte. Heute sind leider viele der großen Denominationen in den USA von dieser Kritik verseucht. Wir sehen somit, dass dieses Argument eigentlich kein Argument, sondern lediglich eine Eisesgese (hineinlesen von etwas, was nicht da steht) ist und darüber hinaus auch der Bibelkritik Tor und Türe öffnet. Im Grunde genommen ist das Argument schon Bibelkritik, denn es wird der Heilige Geist, der ja der Urheber der ganzen Bibel ist, gegen den Wortlaut der Bibel ausgespielt.
Das amerikanische Problem lag jedoch noch etwas tiefer. Die Verwendung des Arguments ist nur ein Symptom einer philosophischen Krankheit namens „Common Sense“. Diese Philosophie ist in Schottland entstanden und hat sich in Amerika um die Zeit der Unabhängigkeit herum rasant verbreitet. Sie besagt, dass der gesunde Menschenverstand und die menschliche Wahrnehmung die oberste Autorität des Menschen sein soll. Mit einer solchen Philosophie im Hinterkopf ging es denn im Kampf um die Sklaverei an die Bibel ran. Man wollte die Bibel allein mit „Common Sense“ lesen und verstehen. Das ist an sich ein nobles Unterfangen, welches jedoch zum Scheitern verurteilt ist.
Wir wisse heute, dass jeder irgendwelche Voraussetzungen an die Bibel heranträgt. Daher ist es gut, wenn wir uns beim Bibellesen auch immer wieder bewusst werden, worum es da geht. Was wir brauchen, ist eine Hermeneutik. Hermeneutik ist eine Art Regel, die uns hilft, dass wir uns dabei aufs Wesentliche konzentrieren. Ich möchte zum Schluss drei der wichtigsten Regeln dazu kurz vorstellen:
1. Kontext ist King. Kontext ist der Text, der um etwas herum ist, zum Beispiel das eine Kapitel, in dem ein Vers steht. Dann das Buch, in dem das Kapitel steht. Dann die Schriften des jeweiligen Autors. Und nicht zuletzt auch die Frage, wie diese Einheit in die ganze Bibel hineinpasst. Wer hat das geschrieben? An wen wurde es geschrieben? Unter welchen Umständen wurde es geschrieben?
2. Heilsgeschichte beachten. Die ganze Bibel hat einen roten Faden. Dieser rote Faden ist die Heilsgeschichte. Diese Geschichte beginnt mit Gottes Schöpfung aus dem Nichts, geht weiter mit dem Sündenfall und danach beginnt die Geschichte Gottes mit der Wiederherstellung der Beziehung des Menschen zu IHM. Diese Geschichte kulminiert am Kreuz von Golgatha. Dort am Kreuz ist der Mittelpunkt der gesamten Weltgeschichte. Alles was jemals in dieser Welt passiert ist, deutet aufs Kreuz hin oder vom Kreuz weg in die noch ausstehende Wiederkunft Jesu und die Ewigkeit.
3. Jesus als „rosa Brille“. Eine „rosa Brille“ färbt alles rosa. So ähnlich ist es, wenn wir alles durch den Herrn Jesus anschauen, was wir in der Bibel lesen. Mit dem Unterschied, dass uns die „rosa Brille“ verblendet, während uns die Jesus-Brille erleuchtet und alles in den richtigen Farben erstrahlen lässt.

Zum Heiligen Geist beten?

Bei meiner Beschäftigung mit dem Wesen, Wirken und den Aufgaben des Heiligen Geistes bin ich auf verschiedene Zitate gestoßen, die sich mit der Frage befassen, ob man zum Heiligen Geist beten soll / darf / kann. Drei davon möchte ich heute mal präsentieren:
1. Das Nizäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis
Dieses Glaubensbekenntnis war das Ergebnis eines jahrzehntelangen Ringens mit der Frage von der Dreieinigkeit. Im dritten Abschnitt des Bekenntnisses heißt es:
Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater (und dem Sohn) hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Proheten, und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Wir erwarten dieAuferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen.“ (Quelle: Wikipedia)
2. Charles Haddon Spurgeon
Der „Fürst der Prediger“ hielt im Metropolitan Tabernacle am 10. März 1889 eine Predigt zum Thema „Intime Bekanntschaft mit dem Heiligen Geist“. Darin sagte er:
Somit ist es also so, dass wie wir die Persönlichkeit und Gottheit des Heiligen Geistes kennen, so lernen wir Ihn kennen. Ich meine damit, dass nun eine persönliche Beziehung zwischen dem Gläubigen und dem Heiligen Geist ist, eine bewusste und klare Gemeinschaft und Verbundenheit. Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes ist eine der drei erlesenen Segen der großen Segnung. Erfreuen wir uns daran? Wir reden mit Ihm und Er redet mit uns. Wir vertrauen Ihm und Er legt in uns Vertrauen mit manch einer kostbaren Wahrheit Gottes. Wir sind jetzt keine Fremden mehr. Wir reden nicht von Ihm wie von einer Person, die weit weg ist, von der wir gehört haben – von einem göttlichen Geheimnis, mit dem die Propheten und Apostel vor langer Zeit einmal vertraut waren – sondern wir kennen Ihn.“(Quelle: spurgeongems.org– Übersetzung von mir – Das Zitat stammt von Seite 4)
3. Arthur W. Pink
Pink war einer der großen reformierten Bibellehrer der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Er hat ein Buch geschrieben, das sich mit dem Wesen des Heiligen Geistes befasst. Im letzten Kapitel geht es genau um diese Frage: Wie ehren wir den Heiligen Geist? Pink zeigt auf, dass das Gebet zum Heiligen Geist nichts ist, was in der Bibel nicht vorkommt und fasst zusammen:
Es ist der Heilige Geist, der nun die Arbeiter beruft, sie ausrüstet, ihnen Aufgaben zuweist und ihre Bemühungen segnet. In 1. Korinther 12,5 und 2. Korinther 3,17 wird der Heilige Geist ausdrücklich „Gott“ genannt. „Preist Gott, von dem aller Segen fließt. Preist Ihn, alle Schöpfung hier unten. Preist Ihn droben, ihr himmlischen Scharen – Preist Vater, Sohn und Heiligen Geist.“ Amen!“(Quelle: godrules.net– Übersetzung von mir – für Englischversteher lohnt sich, die ganze Seite zu lesen.)

Biblische Namen und Symbole des Heiligen Geistes

Wer ist der Heilige Geist? Die dritte Person Gottes umweht oft etwas schwer Fassbares. Wer ist dieser Geist? Was tut Er? Das sind wichtige und überaus spannende Fragen. Verschiedene Fragen zum Heiligen Geist werden uns hier im Blog immer mal wieder begegnen. In einem ersten Teil habe ich einmal gesammelt, wie der Heilige Geist in der Bibel genannt wird. Es gibt viele verschiedene Ausdrücke und Symbole, mit denen die Bibel den Heiligen Geist bezeichnet. In der folgenden Datei habe ich 52 davon in vier Kategorien eingeteilt und jeweils kurz zu erklären versucht:
Dieses Material steht kostenlos auf meiner Homepage zur Verfügung. Es darf gerne verlinkt, kopiert, ausgedruckt und kostenlos oder zum Selbstkostenpreis weitergegeben, aber nicht verändert werden.
Für Fragen, Ergänzungen, Anregungen, Lob, Kritik und alles andere könnt ihr gerne die Kommentarfunktion im Blog nutzen oder mich per eMail kontaktieren (Adresse am Ende der PDF-Datei).

D. M. Lloyd-Jones über das Ziel der Theologie

Einmal mehr ein wunderbares Zitat von D. Martyn Lloyd-Jones aus dem Vortrag von 1961 an der Puritan Conference zum Thema “Knowing and Doing”.
„Ich habe das Gefühl, dass wir sehr vorsichtig sein müssen in Bezug auf diese Dinge, und dass wir zum Neuen Testament zurückkehren müssen und sehen, was möglich und bereit ist für Gottes Kinder, für Christenmenschen, solange sie hier auf Erden sind. Ist diese Art eines „pneumatischen“ Elements so herausragend unter uns, wie es sein sollte? Das scheint mir die große Frage zu sein. Im Grunde genommen ist Theologie ein Fundament und nichts mehr. Sie ist kein Ziel, sie ist nur ein Anfang. Sie ist das Mittel. Wir dürfen nie bei ihr stehenbleiben. Sie ist immer dazu da, um uns durch Glauben zu dieser Erkenntnis, zu dieser Intimität, zu dieser tiefen persönlichen Erfahrung des lebendigen Gottes zu bringen, in welcher wir Ihm wirklich begegnen, wissen, dass Er gegenwärtig ist und uns der Kraft des Heiligen Geistes in und unter uns bewusst werden. Lasst uns uns deshalb mit großer Ernsthaftigkeit in Bezug auf diese Dinge untersuchen. Es ist äußerst wunderbar und erfreulich, Gemeinschaft unter verwandten Seelen zu haben. Wie reizvoll ist es, über diese Dinge zu diskutieren und zusammen zu reden. Was gibt es Erfreulicheres als das? Aber es kann zu nichts führen – absolut nichts! – wenn wir uns nicht der Tatsache bewusst sind, dass dies alles nur ein Mittel ist, das Gott uns zur Verfügung stellt, um uns zur Erkenntnis Seiner Selbst zu bringen.“ (D. M. Lloyd-Jones, The Puritans: Their Origins and Successors, The Banner of Truth Trust, 1987, S. 51, eigene Übersetzung)

Weil es wunderbar zum Thema passt, hier auch noch der Verweis auf einen super Blogpost von Waldemar Justus auf Jesus24.de: Das Herz eines Theologen

D. M. Lloyd-Jones über Erweckung

Was ist Erweckung? Bei D. M. Lloyd-Jones habe ich eine sehr gute Definition gefunden:

“Sie ist eine Erfahrung im Leben der Gemeinde, wenn der Heilige Geist ein ungewöhnliches Werk tut. Er tut dieses Werk in erster Linie unter den Gliedern der Gemeinde; es ist ein Erwecken der Gläubigen. Du kannst nicht etwas erwecken, was nie Leben hatte, deshalb ist Erweckung per Definition zuallererst eine Belebung und Stärkung und Aufweckung von trägen, schlafenden und beinahe todgeweihten Gemeindeglieder. Plötzlich kommt die Kraft des Geistes auf sie und sie werden in ein neues und tieferes Bewusstsein der Wahrheiten gebracht, an denen sie zuvor intellektuell festgehalten hatten; und vielleicht auch in einem stärkeren Ausmaß. Sie werden gedemütigt, sie werden von Sünde überführt, sie erschrecken vor sich selbst. Viele von ihnen fühlen, dass sie nie Christen gewesen waren. Und dann kommen sie zur Erkenntnis der großen Erlösung Gottes in all ihrer Herrlichkeit und fühlen ihre Kraft. Dann, als Resultat ihrer Stärkung, beginnen sie zu beten. Neue Kraft kommt in die Predigt ihres Pastors und die Wirkung davon ist, dass große Mengen, die zuvor außerhalb der Gemeinde waren, bekehrt und hineingebracht werden. So ist Erweckung in ihrer Hauptsache erstens eine außergewöhnliche Belebung der Gemeinde und zweitens die Bekehrung von Menschenmassen, die bisher außerhalb [der Gemeinde] in Gleichgültigkeit und Sünde gelebt hatten.” (D. M. Lloyd-Jones, The Puritans – their origins and successors, The Banner of Truth Trust, 1987; Übersetzung von mir)

Selig sind die geistlich Armen

Selig sind die geistlich Armen

Selig sind die geistlich Armen; denn ihrer ist das Himmelreich! (Matthäus 5, 3)
“Glücklich ist” oder “Glückselig ist…”, das hat die Jünger, die allesamt Juden waren und deshalb von Kindesbeinen im TaNaKh (das was wir als AT bezeichnen) belehrt wurden, sofort an den ersten Psalm erinnert.
“Wohl dem [wörtlich: Glückselig der Mensch], der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern seine Lust hat am Gesetz des Herrn und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl. Nicht so die Gottlosen, sondern sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. Darum werden die Gottlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten; aber der Weg der Gottlosen führt ins Verderben.” (Psalm 1, 1 – 6)
Das ist der erste Psalm, den ich die Eingangstüre zu den Psalmen nenne. Um die Psalmen verstehen zu können, darf man nicht einfach blind einen aufschlagen, ohne zuvor diesen ersten Psalm verstanden zu haben. Die Psalmen sind Gebete und gelten nur für diejenigen, die bei Ps. 1 angefangen haben in ihrem Leben. Wer glücklich werden will, muss sich von seinem Egoismus abwenden und sich dafür Gott zuwenden. Ein Mensch ohne Gott kann sich nur um sich selbst drehen, kann nichts Gutes tun, egal wie sehr er sich bemüht.
Glückselig ist der Mensch, der nicht das tut, was ihm die Gottlosen raten. Er hört nicht auf sie, sondern auf Gott, auf all das, was Gott ihm sagt durch Sein Wort, die Bibel.
Glückselig ist der Mensch, der nicht umhergeht und danach sucht, was die Gottlosen tun und sich dann denkt: Mensch, warum darf der das alles und ich muss (wegen Gott) darauf verzichten? Glückselig der Mensch, der den Gottlosen nicht nachmacht, was jene tun.
Glückselig aber auch der Mensch, der sich nicht dorthin setzt, wo die Spötter sitzen. Wenn die Bibel vom Sich-Setzen spricht, dann meint sie: Verharren. Die Menschen damals trugen lange Gewänder und waren gegürtet. Um sich setzen zu können, musste man den Gürtel öffnen, sonst war es arg unbequem. Wenn sich also jemand setzte, so hatte er nicht vor, allzu schnell wieder aufzustehen. Er fühlte sich also in Sicherheit. Wer sich im Kreise der Gotteslästerer (das ist mit Spöttern gemeint) entgürtet und sich setzt, und in dieser Gesellschaft verharrt, hat noch recht wenig verstanden vom Evangelium und ist in großer Gefahr.
Glückselig der Mensch, der sich freut, in Gottes Wort lesen zu dürfen und sich immer wieder Gedanken darüber macht über das, was er kürzlich gelesen hat. Es lohnt sich, gleich am Morgen beim Aufstehen einen Abschnitt aus der Bibel zu lesen, und dann tagsüber, auch während der Arbeit, immer wieder darüber nachzudenken, was dort drin steht. Das Ziel ist aber nicht, möglichst viel zu wissen, sondern möglichst viel davon im eigenen Leben umzusetzen.
So haben wir auch in der Bergpredigt einen gleichen Beginn: Glückselig ist… Die Bergpredigt sagt uns, woran wir unser eigenes geistliches Wachstum erkennen können: 
1. Wie der Charakter eines Christen sein oder werden soll. (V. 3 – 6)
2. Wie wir uns dementsprechend verhalten sollen. (V. 7 – 10)
3. Wozu wir als Christen zu jeder Zeit bereit sein sollen (V. 11 – 12)
Wenn nun Jesus davon spricht, dass die geistlich Armen selig sein sollen, so geht es darum, dass wir erkennen, wie armselig und nutzlos wir ohne Gottes Hilfe sind. Wir sollen erkennen, dass alles, was wir tun können, einzig aus dem Geist kommt, der uns dazu stärkt, das Richtige zu tun. Wenn wir dies erkennen, dass wir alles nur aus Gottes Hand empfangen können, so haben wir die richtige Stellung vor Gott gefunden. Dann wird uns der Geist mit Seinen Gaben ausrüsten können – zu Gottes Ehre. Und wir sind bereit, Gottes Reich zu bauen. Dieses ist nämlich dort, wo Menschen so handeln, wie Jesus gehandelt hat: Voller Liebe, Gnade und Barmherzigkeit, voller Mitgefühl und mit viel Tatkraft, um das Leben derer, die am Boden sind, zu erleichtern, und um ihnen die gute Botschaft von der Erlösung zu geben.

Leben als Gottes Hausgenossen

Leben als Gottes Hausgenossen
Und er kam und verkündigte Frieden euch, den Fernen, und den Nahen; denn durch ihn haben wir beide den Zutritt zu dem Vater in einem Geist. So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.(Eph. 2, 17 – 19)
Ja, der Herr Jesus kam zu uns hierher auf die Erde. Wie wunderbar das doch ist! Wir können Ihm nicht genug danken dafür, dass Er zu uns kam, denn es gibt nichts Besseres, was Er hätte tun können. Dieses Kommen beinhaltet den Tod am Kreuz, durch welchen uns Versöhnung geworden ist. Echte, tiefe Versöhnung mit Gott, da wir bei Ihm in so unbezahlbar tiefer Schuld stehen. Echte, tiefe Versöhnung mit uns selbst, da wir uns selbst entfremdet sind und nicht wissen können, wer wir sind. Echte, tiefe Versöhnung aber auch mit unseren Mitmenschen, an welchen wir immer wieder schuldig werden. Ebenso eine Versöhnung auch mit der Natur, für welche wir als Beschützer und Förderer, nicht aber als Ausbeuter, eingesetzt sind. Dieser vierfache Friede mit Gott, mit uns selbst, mit den Mitmenschen und der übrigen Natur ist ein wunderbares Geschenk des Herrn Jesus an uns. So dürfen wir unsere ursprüngliche Bestimmung wieder erneut finden und ausleben. Dieser Friede muss aber auch bekannt gemacht werden. Zu Beginn wurde er dies durch das stellvertretende Leiden und Sterben Jesu am Kreuz von Golgatha selbst. Nach der Auffahrt Jesu in den Himmel und die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten ist dieser Auftrag an die Gemeinde übergegangen und wird nun von ihr ausgeführt. An anderer Stelle spricht Paulus auch wieder davon, so zum Beispiel im 2. Korintherbrief: „weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte. So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, daß Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Laßt euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm [zur] Gerechtigkeit Gottes würden.“(2. Kor. 5, 19 – 21)
Diese Versöhnung ist ein Angebot, das allen Menschen unterbreitet werden soll. Manche nehmen es an, andere lehnen es ab. Dies ist jedoch nicht in unserer Verantwortung, denn allein Gott kann den einzelnen Menschen zu Sich ziehen. Unser Auftrag ist es ebenso wenig, darüber zu urteilen, wer denn nun dazu gehören soll. Wir haben nur eines zu tun: Die Botschaft von dieser Versöhnung in Jesus Christus unter allen Menschen bekannt zu machen. Unter den Fernen und den Nahen, also unter den Juden (den Nahen) und den Nichtjuden (den Fernen). Ebenso unter den Kirchgängern, die jeden Sonntag unter der Verkündigung sitzen, wie unter den Ureinwohnern ferner Länder, die noch nie vom Evangelium gehört haben. Ebenso unter hart arbeitenden Geschäftsleuten, wie unter den Junkies auf der Straße. Es geht darum, dass einfach alle Menschen davon Kenntnis bekommen und die Möglichkeit haben, dass Gott Sich ihnen offenbart. In Christus hat Gott alle Gläubigen zu einem Körper zusammengefügt. Es ist derselbe Geist, der an und in ihnen wirkt, derselbe Glaube, den sie angenommen haben, dieselbe weltweite Gemeinde Gottes, der sie angehören. Derselbe Zutritt, den alle zu Gott dem Vater haben. Weder der Papst, noch die Jungfrau Maria noch sonst irgend ein Mensch hat einen besseren Zugang zu Gott, jede und jeder von uns hat exakt denselben. Es handelt sich dabei um exakt dasselbe Recht aller, zu Gottes Thron der Gnade zu treten und zu Ihm zu beten. Ihm zu danken, Ihn anzubeten, zu loben und preisen, Ihn zu bitten und auch für andere Fürbitte zu tun.
Somit kann Paulus hier auch sagen: Das Bürgerrecht hat sich geändert. Wir sind zu Bürgern des Himmels geworden und nur noch zu Gast auf dieser Erde. Die Erde ist das Land, in dem wir uns als Gäste aufhalten dürfen, jedoch in dem Wissen, dass es nur eine sehr beschränkte Zeit unseres Lebens ist, die wir hier verbringen. Unsere wahre Bestimmung liegt woanders, nämlich im Reich Gottes, in der Ewigkeit, in der ewigen und unendlichen Herrlichkeit Gottes. Die Sprache, die Paulus hier verwendet, ist sehr vielfältig und man hört seine Begeisterung heraus, wie er davon schreibt: Nicht mehr Fremdlinge, also nicht mehr Ausländer, die im Reich Gottes nur eine Aufenthaltsberechtigung haben, sondern echte Bürger mit allen himmlischen Bürgerrechten. Nicht mehr Gäste bei Gott, sondern Seine Kinder, die als solche alle Familienrechte genießen. Vielmehr aber Mitbürger der Heiligen und dadurch mit denselben Rechten ausgestattet wie schon Abraham, Mose und all die Übrigen der Heiligen des Alten und Neuen Testaments und der gesamten Kirchengeschichte. Und Gottes Hausgenossen, also Menschen, die ihr ganzes Leben mit Gott teilen dürfen und umgekehrt teilhaben dürfen am Leben Gottes. Wie wunderbar ist es, als Hausgenossen Gottes zu leben und die Vollmacht der Himmelsbürgerschaft in seinem Besitz zu haben. Da können wir mit Paulus jubeln: „Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ (Röm. 8, 31 – 32)
Hallelu-Jah! Gepriesen sei der Herr! Er ist wunderbar!

Predigen in der Kraft des Geistes

Predigen in der Kraft des Geistes
Wenn unsere Predigt in der Kraft des Heiligen Geistes geschehen soll, so müssen wir uns an die Art halten, wie der Heilige Geist wirkt. Wir verfügen nicht über den Geist, sondern Er verfügt über uns. Und Seine Art, zu handeln, muss zu der Art werden, wie wir selbst auch handeln. Also: Nicht der Geist richtet Sich nach uns, sondern umgekehrt, wir richten uns nach Ihm und den Prinzipien, die Sein Wirken ausmachen.
Ein erstes Merkmal ist, dass der Heilige Geist der Autor der gesamten Bibel ist. Die ganze Bibel von 1. Mose bis zur Offenbarung ist gottgehaucht, was bedeutet, dass der Heilige Geist die Autoren der einzelnen Bücher der Bibel inspiriert und überwacht hat. Gott der Heilige Geist trägt die volle Verantwortung für die Wahrhaftigkeit und Zuverlässigkeit der Bibel. Und da Er Gott ist, wird Er Sich niemals widersprechen. Wir dürfen somit vertrauen, dass Gott uns durch die Bibel die ganze Wahrheit sagt und nichts aus ihr mit dem Menschenverstand erst überprüfen und gegebenenfalls verwerfen müssen. Im Gegenteil: Jesus Christus bestätigt am Schluss in der Offenbarung, dass von allem, was geschrieben steht, nichts weggenommen und nichts hinzugefügt werden darf. In diesem Moment war also die Schrift vollkommen und alle ihre Inhalte vollkommen zuverlässig. Daran hat sich zu keiner Zeit etwas geändert, sodass es weder Umdeutungen noch verdrehende Interpretationen braucht. Vielmehr genügt die Schrift so, wie sie uns vorliegt. Wer also in der Kraft des Geistes predigen möchte, muss dafür die Bibel in ihrer Gesamtheit und in ihrem vorliegenden Wortlaut ernst nehmen. Sie hat uns heute exakt genau so viel zu sagen wie den Menschen vor 2000 und 3000 Jahren. Das erste Prinzip des Heiligen Geistes ist also dasjenige, dass Er die Bibel nicht nur erschaffen hat, sondern zu jeder Zeit gebrauchen will und wird.
Ein zweites Prinzip nannte uns der Herr Jesus, als Er vom Kommen den Geistes sprach. Da sagte Er, dass der Geist Ihn, also den Herrn Jesus, verherrlichen wird. Das Zentrum aller Predigt in der Kraft des Geistes ist somit der Herr Jesus und Sein Werk am Kreuz von Golgatha. Es ist also so, dass jeder Text der Bibel auf den Herrn hinweist. Das ist auch ein Wunder, aber es ist so. Welchen Text wir auch wählen, wir haben ihn erst dann wirklich verstanden, wenn wir den Herrn Jesus und Sein Werk am Kreuz von Golgatha, nämlich das ganze Evangelium, aus diesem jeweiligen Text heraus predigen können. Es ist Jesus Christus, der unser Ein und Alles sein soll. Er ist für uns auf die Erde gekommen, hat für die Bezahlung unserer Schuld gelitten, ist gestorben, damit wir mit Gott versöhnt leben können und ist auferstanden, damit auch wir auferstehen können und in Ewigkeit bei Ihm sein. Er hat unsere Ungerechtigkeit getragen und uns dafür das Kleid der Gerechtigkeit erworben. In Ihm sind wir vor Gott gerecht gemacht, haben Frieden mit dem Schöpfer und Richter von Himmel und Erde. Das ist der Hauptgedanke, der jeden Abschnitt der ganzen Bibel durchzieht, der rote Faden, der uns durch jede Predigt hindurchführen kann und den der Heilige Geist benutzen möchte, um den Menschen, die uns zuhören, die Erlösung anzueignen. Das zweite Prinzip ist somit, dass der Heilige Geist immerzu auf den Herrn Jesus hinweist und Ihn verherrlicht. So konnte der Apostel Paulus auch an die Korinther schreiben, dass er unter ihnen nichts wusste als Christus, und Ihn als Gekreuzigten.
Das dritte grundlegende Prinzip des Heiligen Geistes betrifft das Wirken, das Er als Auftrag hat. Auch hiervon berichtet uns der Herr Jesus in Seiner Abschiedsrede. Der Heilige Geist, wenn Er dann in Seiner neuen Fülle gekommen sein wird, soll die Welt überführen von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. Wenn wir also wollen, dass Menschen zum Herrn Jesus finden und zur Schar der Erlösten hinzugefügt werden sollen, so müssen wir diese drei fundamentalen Wahrheiten in all unsre Verkündigung mit einfließen lassen. Es gibt nichts Schlimmeres, als den Menschen zu sagen, sie seien gerettet, obwohl sie es doch nicht sind. Wir müssen wieder und wieder von der Sünde sprechen, von dieser Kraft, die den Menschen ohne Wiedergeburt versklavt hält. Die Bekehrung und Wiedergeburt, das Erfüllen mit Glauben, all das ist das Werk des Heiligen Geistes. Aber dies kann nur geschehen, wo zuerst die Notwendigkeit all dessen klargemacht wurde. Nur wer von dem Fluch der Sünde und der Schuld weiß, kann das Verlangen verspüren, von Gott in Besitz genommen zu werden. Nur wer von seiner natürlichen Ungerechtigkeit weiß, kann nach dem weißen Kleid der Gerechtigkeit hungern und dürsten. Und nur wer von dem letzten und schrecklichen Gericht weiß, kann sich nach dem göttlichen Freispruch sehnen. Aus diesem Grund wird die Predigt dort in der Kraft des Heiligen Geistes geschehen, wo wir bereit sind, mit Ihm zusammenzuarbeiten. Wo dies nicht geschieht, ist der Mensch auf seine eigene Kraft und Rhetorik angewiesen, wird aber auch kein bleibendes Werk der Erlösung in seinen Zuhörern voranbringen können. Wer die Geschichte der Erweckungen kennt, wird leicht feststellen können, dass dies mit ein Grund ist, weshalb es Erweckungen geben konnte. Menschen begannen, mit dem Heiligen Geist zusammenzuarbeiten und der Herr Jesus bestätigte ihre Arbeit durch nachfolgende Zeichen. Möchtest auch du Erweckung sehen? Vertraue auf das Werk des Herrn und die Kraft des Geistes!

Von Jesus lernen: Abhängig bleiben

Von Jesus lernen: Abhängig bleiben
Immer wieder erstaunlich: Jesus, Gott auf Erden, macht Sich derart abhängig vom Vater, dass Er sagen kann: „Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ (Joh. 5, 19) Er war also Gott Vater die ganze Zeit des Erdenlebens derart gehorsam, dass Er nie etwas tat, sagte oder auch nur dachte, was nicht dem Willen des Vaters entsprochen hätte. In diesem gesamten Erdenleben war der Herr Jesus ganz und gar Mensch, sodass Er keine göttliche Kraft in Anspruch nahm, die das übersteigen würde, was uns der Heilige Geist ebenfalls ermöglicht. O dass wir lernen mögen, aus ebendieser Abhängigkeit vom Herrn zu bleiben! O dass wir lernen mögen, unser Leben aus der Gemeinschaft und der Kraft des Gebets heraus zu leben. O dass wir lernen mögen, nicht mehr unnütz zu beten (ohne zu wissen, was in unserem Falle Gottes Wille ist). Wir kennen den Willen des Herrn. Und wenn nicht, dürfen wir Ihn um Weisheit bitten. O dass wir lernen mögen, dem Herrn ganz und gar hingegeben und Ihm allein gehorsam zu leben. Wie viel mehr Kraft hätten wir dann, um Menschen mit dem vollen Evangelium bekannt zu machen. Jesus rettet! Auch heute noch! Jesus heilt! Er ist Jahwe Rophäkha, der HERR dein Arzt! Jesus ist der Täufer mit Feuer und Heiligem Geist! Er möchte auch dich mit diesem Feuer läutern und reinigen und mit der Kraft des Heiligen Geistes ausrüsten. Jesus ist Der, Welcher wiederkommen wird! Er wird die Gläubigen zu Sich entrücken und dann das Tausendjährige Reich auf der Erde errichten. Lass uns beten, dass wir immer von diesem unserem wundervollen geliebten Herrn Jesus abhängig bleiben mögen! Amen!