Den Glauben verstehen – und verständlich machen lernen

Willkommen auf dem Blog meines neuesten Projekts. Es ist nicht mein erster und auch nicht mein einziger Blog. Üblicherweise blogge ich auf www.jonaserne.blogspot.com. Mit diesem neuen Projekt verfolge ich jedoch zusätzlich auch noch ein neues Ziel: Ich möchte meinen Lesern (und damit vielleicht auch mir selbst) helfen, den christlichen Glauben besser zu verstehen und ihn auch anderen Menschen erklären zu können. Petrus schreibt das nämlich so:
Christus allein ist der Herr; haltet ihn heilig in euren Herzen und weicht vor niemand zurück! Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung erfüllt seid. Antwortet taktvoll und bescheiden und mit dem gebotenen Respekt6 – in dem Bewusstsein, dass ihr ein reines Gewissen habt. Dann werden alle beschämt sein, die euch verleumden, wenn sie sehen, was für ein einwandfreies Leben ihr in Verbindung mit Christus führt.(1. Petrus 3, 15 – 16 GNB)
Dieses Rede und Antwort stehen nennt man „Apologetik“, weil dieses Fremdwort aus dem griechischen Wort, welches Petrus hier gebraucht, abgeleitet wurde. Bevor man das jedoch tun kann, müssen drei Dinge geklärt sein:
1.) Was sagt denn die Bibel überhaupt zu bestimmten Themen und Fragen? Wir brauchen somit eine positive Grundlage des Glaubens.
2.) Wo widerspricht sie der allgemeinen Meinung oder Sichtweise der Menschen um uns herum?
3.) Wie können wir den Menschen um uns herum, die diese Grundlage der Bibel nicht teilen, erklären, warum die Bibel recht hat und ihnen damit eine überzeugende Erklärung liefern, warum sie unrecht und die Bibel recht hat?
Dies sind also die drei Fragen, mit denen sich die Apologetik – und somit auch dieser Blog – beschäftigt. Ich möchte dies auf verschiedene Arten machen. Es wird hier zum Beispiel Buchrezensionen geben von Büchern, die ich dazu empfehlen kann. In erster Linie soll es aber ein gemeinsames Werk sein: Es kommt mir auf Deine Fragen an. Ich habe eine Mailadresse extra für den Blog erstellt. Du kannst mir Deine Fragen zum christlichen Glauben auf glaubenverstehen [at] gmx.de mailen. Mit der Zeit werde ich auch ein Formular in den Blog einbinden, das mir Deine Fragen direkt an die richtige Adresse schickt. Zu den Fragen ein paar Worte:
1.) Ich habe nicht ewig Zeit. Bitte habe Geduld mit mir. Wenn viele Fragen kommen, dann werde ich mir je nach Zeit eine aussuchen. Es gibt somit keine Garantie, dass Deine Frage besonders bald dran kommt. Die erste Zeit werde ich wohl kaum viel öfter als zweimal pro Monat dazu kommen.
2.) Ich werde zunächst vor allem Fragen nehmen, die häufig von verschiedenen Personen gestellt werden. Über den Lauf der Zeit achte ich natürlich darauf, dass möglichst die ganze Bandbreite der wichtigen Fragen abgedeckt wird. 
3.) Fragen, die nicht ernst gemeint sind, sondern lediglich zur Provokation gedacht sind, werde ich genau so behandeln: Sie nicht ernst nehmen, sondern links liegen lassen und löschen. Dasselbe gilt für Fragen, die ganze Rundumschläge sind (etwa: Wie kann ich eine Diskussion mit einem Atheisten gewinnen? Dazu muss ich um Geduld bitten, bis mein Lebenswerk posthum veröffentlicht wird). Je exakter eine Frage ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie beantwortet wird.  
4.) Ich werde manchmal Fragen neu formulieren, manchmal aber auch Fragen wörtlich als Zitat aus den Mails übernehmen. Im zweiteren Fall würde ich Deinen Vornamen als Autor angeben. Falls Du das nicht möchtest, bitte in jeder Mail dazuschreiben, dass Du anonym bleiben möchtest.
5.) Ich könnte Hilfe gebrauchen. Falls Du mein Projekt mit Deinen Antworten unterstützen möchtest, schicke mir gerne ebenfalls eine Mail an obige Adresse. Ich würde Dir dann eine Frage zukommen lassen. Bitte habe jedoch Verständnis dafür, dass ich die Antworten von jemandem, den ich noch nicht so gut persönlich kenne, die ersten Male überprüfen und selbst einstellen werde.
6.) Falls Du auf Facebook bist und das Projekt gut findest, so klicke bitte bei der Facebookseiteauf „Gefällt mir“ und mache auch Deine Freunde darauf aufmerksam.
Vielen Dank und gesegnete Feiertage
Jonas

Geschichten von Glaubenskrisen

Der dritte und letzte Hauptteil des Buches beinhaltet vier persönliche Geschichten, die sich um Glaubenskrisen drehen.
Brad Cecil – „Ich sagte dir, wir waren nicht verrückt!“
Den Anfangspunkt seiner Glaubenskrise sieht Brad Cecil in den Worten seines Professors im theologischen Seminar: „Man könnte es so interpretieren, aber es wäre falsch.“ (S. 166) Ihm wurde klar, dass man, um diesem Professor zustimmen zu können, von den gleichen Voraussetzungen ausgehen muss. Dies begann Cecil, der sich bis damals als „evangelical of the fundamentalist persuasion“ mit „[…] evidentiary apologetics, fundamentalism, literalism, dispensationalism, conservative theology, and evangelical eschatology“ (S. 167) bezeichnete, herauszufordern. Auf der Reise, die damit begann, wurde er zu einem Vertreter des Postmodernismus.
Auf seiner Suche kam er von Ludwig Wittgenstein über Jacques Derrida zu Richard Rorty. Da es in seiner Gemeinde damals (1995) zu wenig junge Erwachsene gab, begann er mit einer neuen Art von Gottesdiensten, die hauptsächlich auf „sharing life with people“ (S. 172) baute. Dies baute auf einem neuen Konzept von Wahrheit auf: „The new understanding of truth means that you cannot obtain truth if you aren’t participating in community. A new concept of truth has emerged: community equals truth.“ (S. 175)
Hierzu gäbe es eine Menge zu sagen. Ich spare mir das Meiste für einen späteren Post, nur ein kurzer Gedanke dazu: Die Emerging Church hat die Wichtigkeit der Gemeinschaft nicht für sich gepachtet. Schon lange davor, mitten im Zeitalter der Moderne, gab es diese Gemeinschaft. Man erinnere sich zum Beispiel nur an L’Abri und Francis und Edith Schaeffer.
Jay Bakker – Schockierende, unerwartete Gnade
Bakker war der Sohn der ehemaligen Televangelisten Jim und Tammy Bakker, die auf dem Sender CBN ihre Show „PTL“ (Praise The Lord) hatten. Als Jay 11 Jahre alt waren, kam so einiges über seine Eltern ans Tageslicht – der Vater kam ins Gefängnis und die Mutter ließ sich einige Jahre später scheiden.
Jay Bakker erlebte Gott in seiner Kindheit vor allem als Auge. Gott sieht alles, und wir müssen immer bereit sein, wenn Jesus wiederkommt. Durch den Skandal mit seinen Eltern verlor Bakker seine gesamte Identität – plötzlich wollte niemand mehr etwas mit ihm zu tun haben. Er übernahm eine Stelle in der Jugendarbeit, und doch hatte er die ganze Zeit Angst davor, einen Fehler zu machen.
Die Worte, die sein Leben veränderten, waren: „Even if you’re out here smoking cigarettes, God still loves you!“ (S. 186) Er begann, die Bibel für sich selbst zu lesen und sie sich selbst zuzusagen. Und hier liegt ein großes „Geheimnis“. Wir alle brauchen unser ganzes Leben lang, uns selbst immer wieder die Bibel zuzusprechen. Wir haben die Aufgabe, uns selbst das Evangelium zu predigen. Der Glaube kommt aus der Predigt, die Predigt aus Gottes Wort.
Deshalb nennt Bakker sein Kapitel auch „Schockierende, unerwartete Gnade“ und ich denke, dass es insgesamt ein gutes, wertvolles Kapitel ist. Ich bin der Meinung, dass er mit manchen Sätzen auf der anderen Seite vom Pferd fällt, aber es ist einiges echt gut, sodass wir davon ruhig lernen dürfen. Alles prüfen und das Gute behalten ist in unserer Zeit ganz besonders wichtig. Zu oft wird alles ungeprüft angenommen oder alles ungeprüft verworfen.
George R. Baum – Aus dem Wasser auftauchend
Baum wuchs in einer lutheranischen Gemeinde auf – und war immer wieder erstaunt, wie oft man ihm dort sagte: „Erinnere dich an deine Taufe!“, denn diese fand in einem Alter statt, an das man sich ja keinesfalls erinnern konnte. Christsein hatte für ihn vor allem mit Regeln zu tun: „It seemed to me that what folks really wanted to see in my relationship with God was good behaviour. Doing the right thing didn’t seem to be related to any earthly rewards (other than the obvious ability to sit down comfortably), but I was struck deep with the notion that God wanted me to behave.“ (S. 194)
Baum kommt immer wieder auf den „Sack O’ Faith“ zu sprechen. Mit diesem „Sack des Glaubens“ meint er die Gesamtheit dessen, was er zu glauben gelehrt hat. Der Rucksack, in dem sein Glaube aufbewahrt wird, könnte man sagen. Er wollte allerdings nicht wissen, was in diesem Rucksack drin ist – denn es machte ihm Angst.
Doch es kam, wie es kommen musste: Als sein Bruder an AIDS erkrankte, geriet er in eine Krise, in der er sich bewusst wurde, was in seinem „Sack O’Faith“ war: „As I looked in my bag of religious phrases and philosophies I came up empty.“ (S. 196) Baum wurde sich bewusst, dass er sich in einem Zustand befand, den die Bibel mit „geistlich tot“ beschreibt. Durch das Lesen von Lazarus, der von den Toten auferweckt wurde, fasste er Hoffnung und kam zum Glauben: „It was the story of Lazarus to which I clung, for many reasons. First and foremost, Lazarus didn’t bring himself out of the grave. Nobody blamed him for being dead, though they did sort of blame Jesus, I suppose. But all Lazarus did was die and then come out when Jesus called.“ (S. 200)
So bekam das Totsein und Auftauchen aus dem Wasser in der Taufe für ihn eine ganz neue und echt lebendige Bedeutung, wie Paulus dies in Römer 6, 3 – 6 beschreibt. Erinnere dich an deine Taufe!
Parush R. Parushev – Glaube, der zählt, in der Kultur von Gespenstern
In Bulgarien kurz nach dem 2. Weltkrieg geboren, wuchs Parushev in einer Familie von fanatischen Kommunisten auf. Er selbst gab sich diesem Glauben an den Kommunismus auch hin – bis zu dem einen Moment, in welchem er katholischen Gläubigen aus Polen begegnete. Was ihn beeindruckte, war, dass sie ein ganz anderes Leben lebten: „This is how, upon meeting those Polish believers, it occurred to me that something was wrong with the beliefs of my family. Although two generations before me were ready to die for their beliefs, Communism wasn’t enough to regenerate the lives of others. In fact, the moral life of the socialist community I was living in was degenerating every year.“(S. 208)
Er und seine Frau fanden den Weg zu den Gemeinschaften der Baptisten und Pfingstler. Dieses Erlebnis beschreibt er folgendermaßen: „Something new entered our life. It began with a real conversion experience out of which came a sense that a new reality, not human-made, was emerging. We encountered the presence of a Ghost who was real, the Holy Spirit of God himself. In the world around us – about to fall apart – that presence was bringing new meaning into our lives, with wholeness, joy, and fulfilling hope.“ (S. 212)
Sie gingen dann zusammen in die USA, um dort Theologie zu studieren. Nach dem Studium kamen sie nach Europa zurück und versuchen, der Kirche hier zu helfen, mit den Schwierigkeiten einer nachchristlichen Gesellschaft klarzukommen: „Now in many parts of Europe the church has to learn to be a minority, witnessing to a culture that is increasingly secularist and aggressively antireligious.“ (S. 217)

Geschichten von Weltanschauungskrisen

In diesem zweiten Hauptteil stellen vier Personen ihre persönlichen Krisen vor, die vor allem mit ihrer Weltanschauung zu tun haben.
Jo-Ann Badley – Leben als eine Verbannte
Ihre Geschichte ist relativ kurz zu fassen. Sie schreibt:
As a young person in the UCC, I made a commitment to God, but it was a commitment I did not hold to through my high school years. When I left home for university, I considered myself agnostic. At university I came into contact with a more vibrant form of Christian faith through InterVarsity Christian Fellowship. […] I began to attend an evangelical church and was baptized.“ (S. 106)
Da sie feministisch eingestellt war, gefiel ihr diese Gemeinde nicht lange, da sie meinte, dass Frauen zu schlecht behandelt würden. Stattdessen geht sie mit ihrem Mann ans Regent College in Vancouver und beschäftigte sich mit den biblischen Sprachen und der Gender-Frage. Schließlich fand sie ihre Heimat in einem Glauben, den sie „postliberal“ nennt: „Postliberalism takes seriously that the task of theology is to restate faithfully the saving actions of our God and to think carefully about what it means for the community in this new time.“ (S. 109) Allerdings wird nicht klar, was diese Definition mit Liberalismus oder gar mit Post-Liberalismus zu tun haben sollte. Es ist mal wieder so, dass sich jeder darunter vorstellen können soll, was ihm gerade gefällt.
Im nächsten Schritt geht sie weiter und erklärt, warum sie sich auch in der heutigen Gesellschaft als eine Verbannte fühlt:
As a Christian in Canada at the start of the 21st century, I see many parallels between my life and the experience of exiled Israel. In particular, the secularization of my society and the resulting devaluation of communities of faith is analogous. […] Likewise I live surrounded by people whose life values and religious traditions are different from mine. I hear the words of God to Jeremiah, another exilic prophet, calling Israel to build houses and plant gardens among the aliens, to seek the welfare of the new place.“ (S. 110) Auch wenn man hier sehen muss, dass die Frau Badley exegetisch ziemlich „badl(e)y“ arbeitet, hat sie in einem recht: Wir müssen Wege finden, um in dieser säkularistischen Gesellschaft leben zu können. Dennoch sind die Ansätze der meisten emergenten Theologen nicht gerade hilfreich dazu.
Badley gebraucht dann ein Bild von einem Baum, bei dem Christus der Stamm ist und dessen dünne Äste für die Lehren stehen, über die man sich streiten könne. Jeder sei woanders auf dem Baum, und jeder sehe den Baum anders. Hier kommt sie zum Heiligen Geist:
I think of the Holy Spirit as the person of God who helps me to choose a wise place to sit in the tree and gives me the grace to be humble given the variety of branches and the expanse of green I see all around me.“ (S. 112) Auch wenn sie damit nicht ganz falsch liegt – aber an ihrer Pneumatologie sollte Frau Badley noch arbeiten.
James F. Engel – Eine Suche nach christlicher Authentizität
Engel war ein professioneller Marketingstratege. Ein sehr eifriger Sucher nach stets mehr Erfolg. Er war Professor an sehr guten Business-Schulen und ein Pionier in Sachen Kundenforschung. Er war schon immer mit seiner Familie in einer Gemeinde, aber zunächst hauptsächlich passiv. Mit der Zeit wurde er entdeckt und begann, bei Evangelisationsveranstaltungen mitzumachen. Er wurde in der Gemeinde ähnlich erfolgreich wie an der Universität. Dann allerdings kam es zu einer Wende:
Matters came to my head in the early 1980s when I found myself outwardly successful but inwardly bankrupt. Through an invaluable period of counseling, reflection, and receiving help from others, I found myself on an all-new pilgrimage, having my outlook on life and ministry reshaped, a process that continues today.“ (S. 121)
Engel zählt danach vier Dinge auf, die er als „kontaminiert vom Modernismus“ betrachtet:
A great Commission fraught with great omissions: Nebst der Evangelisation und der persönlichen Heiligung gehöre auch die soziale Transformation der Gesellschaft zu unserem Auftrag.
A misplaced confidence in human initiative, reasoning and strategy: Marketingmethoden für den Glauben, sowie die Denkweise, dass Größe (Zahlen / Quantität) immer auch für Qualität stünde.
Unwarranted evangelical triumphalism: Das Problem, dass immer wieder triumphierend gesagt würde, wie kurz wir vor dem vollständigen Vollbringen des Missionsbefehls seien.
The practice of putting programs before people: Engel spricht von einer „Great Commission machinery“ und führt dazu aus: „This mentality still prevails in many churches and organizations. Sadly it carries over from the factory era in modernism and is characterized by top-down command and conformity.“ (S. 125)
Diesen vier Problemen setzt Engel jetzt zwei Aussagen gegenüber:
Christ came to establish and extend his Kingdom: Engel spricht sich dafür aus, dass das ganze Leben vom Evangelium durchdrungen werden muss und der Missionsbefehl nicht nur unsere Bekehrung betrifft, sondern all unser Tun.
His primary method is spontaneous expansion of the local church: Diese Überschrift hat Engel dem gleichnamigen Buch von Roland Allen entnommen. Wichtig sei die Ortsgemeinde, in welcher ein Leben nach dem Evangelium vorgelebt werden soll, das dann andere Menschen gewinnen kann.
Zwei Aussagen, die nicht von der Hand zu weisen sind, aber die Kritik an den „etablierten Gemeinden“, die das angeblich anders sehen sollen, ist sehr unklar und trifft nicht wirklich.
Frederica Mathewes-Green: Zweimal befreit: Eine persönliche Reise durch den Feminismus
Eins vorweg: Für mich ist diese Geschichte ein erster positiver Höhepunkt des Buches. Sie beginnt mit den Worten: „My faith as a child was Christian. As an adult woman, I am Christian again. But in the middle I was something else: a feminist.“ (S. 134)
Wie kam es dazu, dass sie Feministin wurde? Als sie begann, für die College-Schülerzeitung zu schreiben, sollte ihr erster Beitrag über den Feminismus sein. Damals wurde das noch „women’s lib“ genannt (lib für liberation, also Befreiung). Bei einem ersten Interview mit einer Feministin begann ihr das Gehörte zu gefallen, und so schloss sie sich diesem Glauben an („I was ready to believe in something.“).
Diese Bewegung wollte eine Bewegung gegen die Kultur sein, doch als sie wuchs, wurde sie plötzlich zu einem Teil der Kultur: Frauen bekamen immer mehr Rechte, kamen in die oberen Gremien, hatten plötzlich mehr Macht, Geld, gute Positionen, und so weiter. Damit konnte Mathewes-Green allerdings nicht viel anfangen. Ihre Suche ging weiter: „My search for something deeper was not going to be satisfied by a women’s movement that lusted after earthly power; I was truly looking for a counterculture.“ (S. 137)
Auf dieser Suche kam sie erneut zu Jesus Christus. Sie schreibt: „A month after graduation, our hitchhiking honeymoon brought my husband and me to Dublin. The late afternoon light was glaring as we stepped inside a dusty church and stood there blinking. I walked over to examine a white marble statue in the back: Jesus pointing to his Sacred Heart, which was twined with thorns and springing with flames. I remembered the words from Sunday school: „Behold the heart that has so loved mankind.“ A few minutes later I realized I was on my knees. When I stood up, I was a Christian.“ (S. 137f)
An dieser Stelle möchte ich ganz kurz auf etwas eingehen, was mir wichtig ist. In mehreren von den Geschichten kommt die Kunst vor. Spencer Burke war (bzw. ist natürlich immer noch) ein Künstler. Und Frederica Mathewes-Green wurde durch eine Marmorstatue an die Sonntagsschule erinnert und kam durch diese Erinnerung zum Glauben. Was wir brauchen, ist eine neue Liebe zur Kunst, die ein Ausdruck dessen ist, was der Mensch ist, nämlich im Ebenbild Gottes geschaffen.
Mit der Zeit begann sie auch den „christlichen Feminismus“ in Frage zu stellen. Hier noch einen ganz bemerkenswerten Absatz von ihr dazu: „Most of my Feminisdt for Life buddies clung to the label, insisting that it was legitimate particularly in light of the pro-life convictions of 19th-century feminist founders. But, as a writer, it worried me to use a word in ways outside the common understanding. Humpty Dumpty told Alice that he could make a word mean whatever he wanted „by paying it extra“, but I didn’t agree. The purpose of language is to communicate, and any living language grows according to its common use, not according to the dictates of partisan hijackers or an Academie.“ (S. 140) Diesen Abschnitt und insbesondere den letzten Satz sollte sich jeder „postmodern“ und jeder Dekonstruktionist einmal ganz gut auf der Zunge zergehen lassen: The purpose of language is to communicate, and any living language grows according to its common use, not according to the dictates of partisan hijackers or an Academie.
So begann sie sich vom Feminismus an sich zu verabschieden: „I began to see that feminism was bad for me. It inculcated feelings of self-righteousness and judgmentalism. It filled me with self-perpetuating anger. It blinded me to the good that men do and the bad that women do. It made me think that men and women were enemies, when we actually have a mutual Enemy – who delights in any human discord.“ (S. 143)
Damit hat sie nun vollkommen recht – und das kann auch nicht von einer Emma Watson in Frage gestellt werden, egal wie unschuldig sie dabei lächelt.
Earl Creps – Weltanschauungstherapie
Eine Geschichte aus der Pfingstbewegung. Earl Creps wurde zum Pastor einer kleinstädtischen Assemblies of God Gemeinde ausgebildet. Er beschreibt dies so: „I became an apprentice. The senior pastor was a mentor to me, the church was wonderful, and the professional growth was outstanding. But something else was happening, something that I never saw coming. The hippy Jesus freak of my youth was cooling off into a right-from-thefactory, shrink-wrapped Assemblies of God minister. I was becoming P.C. – Pentecostally Correct. […] I preached many services that were „Pentecostal“ only because someone had the nerve to launch an utterance in tongues during the pause between the slow songs and the announcements.“ (S. 150f)
Je länger er dort war, desto klarer sah er, dass sich sein Umfeld veränderte und immer mehr „postmodern“ zu denken und leben begann. So machte er sich auf die Suche, um diesen Postmodernismus besser verstehen zu können. Inzwischen bietet er eine Art „Worldview Therapy“ an, um anderen zu helfen, sich besser in „postmoderns“ hineinversetzen zu können.
Eine Aussage aus seinen „Worldview Issues“ fand ich besonders hilfreich: „Postmodernism is essentially a folk religion. The average postmodern knows nothing of French literary criticism and can’t even spell Foucault. He or she is practicing an eclectic, almost superstitious spirituality that squares nicely with the definitions of folk religion that missiologists have been using for many years. Thinking of postmodernism that way makes everything simpler and less frightening.“ (S. 158)

Geschichten von Dienstkrisen

In diesem ersten Hauptteil erzählen die Autoren von ihrem Erleben als Hauptamtliche im Dienst von Gemeinden: Pastoren, Jugendleiter, ein ehemaliger Direktor der Vineyard-Gemeinden der USA berichten, wie sie dazu gekommen sind, die traditionelle Art von Gemeinde zu hinterfragen. Sie stellen viele gute Fragen – ob die Antworten, die sie zu geben versuchen, ebenso gut sind und zu befriedigen vermögen, werden wir noch sehen.
Spencer Burke – Vom dritten Stock in die Garage
Er war ein Pastor einer Megachurch mit 4500 erwachsenen Gottesdienstbesuchern auf dem Gelände und 10’000 Leuten, die insgesamt an den regelmäßigen Programmen teilnahmen. Burke beschreibt diese Zeit und seine Gedanken dazu folgendermaßen:
Try as I might, I’m troubled by things like the parking lot ministry. Helping well-dressed families in SUVs find the next available parking space isn’t my spiritual gift. To be perfectly honest, I’m not even comfortable with some of the less sensational aspects of evangelicalism. Three-point-sermons, four-law gospel presentations and 10-step discipleship programs have never rung true to me. And yet during my seminary education, to suggest anything else was heresy. To dare question my alma mater’s premillennial, pretribulation doctrinal position, for instance, was to risk expulsion at worst and public humiliation at best. So like all the other students, I bought in. I read all the right books, went to all the right conferences, and said all the right things. For years I played by the rules and tried hard not to think about the lingering questions of my soul. Doubt, after all, is dangerous. Who knows where it might lead? (S. 28)
Zwei Punkte möchte ich davon kurz aufgreifen, in denen ich Burke unbedingt zustimmen muss. Das Eine sind diese 10-Punkte-Programme (und wegen mir auch die Drei-Punkte-Predigten). Das ist nun mal einfach eine viel zu starke Vereinfachung, wenn wir versuchen, jedem unsere Programme aufzuzwingen. Auch die Anzahl der Punkte einer Predigt kann nicht von vornherein vorgeschrieben werden, sie ergibt sich aus dem Text, der ausgelegt werden soll. Eine zweite wichtige Frage betrifft den Umgang mit Zweifeln. Mir ist auch schon öfter aufgefallen, dass in der evangelikalen Welt die Zweifel per se als etwas Schlechtes betrachtet werden. Zu lange haben so viele junge Menschen versucht, ihre Zweifel zu unterdrücken, statt sich fair, kritisch und aktiv mit ihnen zu beschäftigen. Leider fallen viele Vertreter der Emerging Church auf der anderen Seite vom Pferd: Sie verlangen, dass ständig alles immer wieder erneut in Zweifel gezogen wird, sodass es überhaupt keine sichere, unbezweifelbare Grundlage mehr geben kann. Auch dieser Umgang mit Zweifeln, der das Zweifeln schon beinahe vergötzt, ist nicht gesund.
Burke hat dann seinen Job als Pastor aufgegeben und sich in eine alte Garage zurückgezogen. Dies geschah, nachdem er ein spezielles Erlebnis hatte. Er war auf einer Retraite mit Brennan Manning, der ihm sagte, er solle in dieser Zeit keine Bücher lesen – auch nicht die Bibel. In dieser Retraite hatte er eine Art der Begegnung mit Jesus, der ihn einfach festhielt und ihm half, sich verstanden zu fühlen. Dort lernte er „kontemplative Spiritualität“ kennen, woraufhin er sich von seiner Gemeinde trennte und in der Garage zu arbeiten begann. In dieser Garage hat er 1998 die Webseite mit dem Forum und dem Online-Magazin „TheOoze.com“ gegründet. Dies ist eine Art Webseite, wo sich Menschen aus allen möglichen Hintergründen, Religionen und Ideologien trafen und sich über ihre Formen der Spiritualität unterhielten. Seit 2012 ist diese Seite down – ohne eine öffentliche Begründung. 2001 hat er mit anderen Mitgliedern des Forums TheOoze ein sogenanntes „Potlatch“ durchgeführt. Das ist ein Fest, bei dem es um das Verschenken geht. Besser gesagt, es ist ein altes indianisches Ritual, das sehr eng mit dem indianischen Animismus (Glaube an Seelen, Ahnen und Geister, die einen umgeben). Nach und nach wurde Burke immer mehr zu einem Panentheisten (ein Panentheist glaubt, dass Gott in allem ist). Burke sucht also auch in fremden Religionen nach einer Begegnung mit Gott. Damit überschreitet er klar die Linie, die Jesus uns gegeben hat: Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! (Johannes 14,6). An dieser Stelle muss man sich fragen, was das für ein Jesus gewesen sein muss, der Burke damals begegnet ist. Alle diese Begegnungen – und ja, es gibt wirklich echte Jesus-Begegnungen!!! – müssen beurteilt werden nach Galater 1,8-9: Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!
Burke macht den traditionellen Gemeinden drei Vorwürfe:
1. „Geistlicher McCarthyismus“ → Damit meint Burke, dass man sich den Pastor oder andere Pastoren zu Götzen macht: „Call me crazy, but it seems like many of my church friends live on every word that proceeds from the mouths of the evangelical öeaders of the world more than on every word that proceeds from the mouth of God.“ (S. 31)
2. „Geistlicher Isolationismus“ → Damit meint Burke, dass man sich immer mehr in die Gemeinden abschottet und nichts mehr mit dem Rest der Menschen zu tun haben will – man isoliert sich.
3. „Geistlicher Darwinismus“ → Damit meint Burke, dass alles nach dem Motto läuft „größer ist besser“: „Pastoral credibility had everything to do with a big budget they had and how many worshipers came to the Sunday event.“ (S. 34)
Diese drei Dinge stelle ich in unseren Gemeinden auch immer wieder fest. Beim ersten Punkt kann ich mit Burke nicht ganz mitgehen, dass er jede Art von Hierarchie und unterschiedlicher Verantwortlichkeit in den Gemeinden anprangert, aber es ist ganz wichtig, zu sehen, dass es das Extrem recht häufig gibt, dass man versucht ist, geistliche Leiter an die Stelle zu rücken, die nur Gott allein zusteht.
Ein letzter Punkt zu Burke: Er kommt kurz auf das Thema Kunst / Kultur und Gemeinde zu sprechen. Burke war Künstler (Maler) und Pastor zugleich: „When the gallery folks found out I was a pastor, they were stunned. Likewise, my friends at church struggled to understand the arts community I belonged to. If the acquaintances I’d made in both these circles were to wind up in the same room, they wouldn’t have anything to say to each other.“ (S. 33/34)
Das ist sehr schade, und ich frage mich, ob es in unseren Gemeinden auch so wäre. Gott hat die Schönheit geschaffen und uns die Kunst gegeben, um Ihn sichtbar zu machen. Ich bin dankbar, dass es hier langsam ein Umdenken in manchen Gemeinden gibt. Wir können aber noch einiges mehr tun, um echte Schönheit zu erkennen, zu würdigen und zu verbreiten.
Todd Hunter – Ins Gespräch einsteigen
Nach einer kurzen Einführung in sein Leben als Gemeindegründer und später nationaler Direktor der Vineyard USA berichtet Hunter von einem Gespräch bei einem Treffen mit jungen Leitern von Gemeinden. Dort wurden plötzlich neue Fragen gestellt: „Gibt es überhaupt Wahrheit?“ – „Wie kann man sie kennen, wenn wir Menschen doch fehlbar sind?“ – „Wie sicher können wir über die Wahrheit sein?“ – „Ist Wahrheit in sich selbst einfach gut?“
Todd hat daraus seine Schlüsse gezogen: „Your systems are perfectly suited to yield the results you are now getting.“ (S. 45) Somit verließ er das System der Vineyard-Gemeinden und machte sich auf die Suche. Dies machte ihn zu einem „Postreduktionisten“, also jemandem, der sagt: Fakten und Glaubensbekenntnisse sind gut, aber sie sind zu sehr reduziert, zu sehr zusammengestaucht, und komprimiert. Deshalb ist der Post-Reduktion-ismus die Folge dieser Entwicklung. In manchen Dingen kann ich ihm durchaus zustimmen, besonders in seiner Kritik an manchen Evangelisationsmethoden: „Salvation, as normally understood outside the context of the whole story (say-a-prayer-so-that-when-you-die-you-can-go-to-heaven), lacks the power to be compelling. The reductionist version was never right or true.“ (S. 49) Leider muss ich auch hier sagen, dass Hunter – so sehr ich ihm in dieser Aussage zustimmen muss – seine Hausaufgaben sehr schlecht gemacht hat. Natürlich ist diese Art der „Bekehrung“ verbreitet – aber sie wird nicht in ihren Kontext oder in ihre Geschichte eingebunden. Sie ist eine sehr späte Erfindung und hat den größten Teil der Kirchengeschichte gegen sich stehen.
Hunter macht daraufhin klar, dass der Postmodernismus eine bestimmte Weltanschauung ist. Er versucht, so sagt er, hinter die Weltanschauung zu kommen: „We are Christ-followers before we are a worldview.“ (S. 50) Das Unterfangen finde ich gut – allerdings zeigen die folgenden Seiten, auf denen er seine Sicht zum Thema „Was ist Wahrheit?“ darlegt, dass sein Denken ziemlich stark vom Postmodernismus geprägt ist.
Tony Jones – In Richtung eines missionales Dienstes
Sie hatten ein Konzert mit einer bekannten Band organisiert. Tony Jones war der Organisator. Er war Jugendpastor einer größeren Gemeinde. So lernte er das Showbusiness kennen: Nachdem die Band bei ihnen gespielt hat, spielte sie am nächsten Tag in derselben Stadt in einer anderen Gemeinde – für einen Fünftel der Gage, die Jones ihnen gegeben hatte. Das führte dazu, dass Jones mit Nachdenken begann. So begann er immer mehr zu hinterfragen.
Die Frage, die sich Jones jetzt hauptsächlich stellt, ist die: Wie können wir die Mission leben? Er kommt zu vier Punkten, die ihm wichtig sind:
1. Pastorale Fürsorge→ Für die anderen da sein. Etwas zusammen unternehmen, zusammen reden, etc.
2. Theologische Reflektion„We’re called to help our students see the events of this world, those that fill us with hope and those that fill us with despair, from this side of Easter – to view the world through an empty tomb.“ (S. 71)
3. Kontemplatives Gebet → Dabei geht es Jones vor allem um das Erleben der Stille in einer Zeit, die durch stetigen Lärm und Ablenkung geprägt ist.
4. Intergenerationelle Gemeinschaft → Vielfalt leben durch viele Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft, sozialen Stands, etc.
Nun gut, so weit finde ich nichts, was man in traditionellen Gemeinden nicht auch finden könnte. Den Begriff „kontemplatives Gebet“ finde ich allerdings etwas bedenklich, da er aus dem Bereich des Mystizismus kommt.
Chris Seay – Ich habe den Glauben meiner Väter geerbt
Sein Großvater war ein Erweckungsprediger und Pastor einer wachsenden Gemeinde. Er selbst sieht sich als „Postrevivalist“ – man merkt hier schon, dass diese postmodernen Emerger die Vorsilbe „post“ mehr als lieben. Er sagt, dass eine Erweckung nur da möglich sei, wo es noch eine kleine Flamme des Glaubens gebe, die man wieder entfachen könne. Das habe sich inzwischen geändert. Er habe von seinem Opa und seinem Vater nur die allerwichtigsten „essentials“ des Glaubens übernommen und sei jetzt das, was nach der Erweckung käme, nämlich dann, wenn keine Erweckung mehr möglich sei. Für ihn ist der Pastor in diesem neuartigen Setting nur noch ein Geschichtenerzähler, weil Geschichten das Einzige seien, was die postmodernen Menschen ins Leben hinein sprechen könne. Er schreibt:
In the modern context the church ignored biblical narrative and complexity, instead reducing the gospel to a set of propositions („All you have to do is pray these statements, ask Jesus to come into your heart, and you’re done“). But if that’s all the gospel is, then all we need to do is wage a kind of air campaig, dropping propositions on individuals. As long as they buy the propositions, they’re converted. We never really have to meet or know them. Unfortunately, that’s exactly what a lot of evangelism has resembled in the modern era. And it doesn’t work anymore. We don’t talk about the whole of life because – you’ve heard it before – „the supermarket does the food, the politicians do politics, Hollywood does entertainment, and the church does the soul.“ We’re left with a disembodied little chunk.“ (S. 80)
Streng genommen muss man sagen, dass das, was Seay hier kritisiert, noch nie funktioniert hat. Auf diese Weise ist es auch keine Kritik an der echten Evangelisation, die es schon immer gegeben hat.
Im Rest seines Berichtes geht Seay auf drei Arten des Denkens ein: Lineares Denken, zirkuläres Denken und netzähnliches Denken. Er schreibt dem Römerbrief das Erste zu, dem Buch Prediger das Zweite und dem Buch der Sprüche das Dritte. Seine Begründungen sind allerdings sehr weit an den Haaren herbeigezogen.
Chuck Smith, jr. – Aber kommen wir denn von hier nach dort?
Gut – ich muss zugeben, Chuck Smith hatte bei mir schon mit seiner Einleitung fast verspielt, in der er sich über den Predigtstil von Jonathan Edwards auf eine Weise lustig macht, die deutlich zeigt, dass er von jenem nicht mehr weiß als in dem kurzen Abschnitt über die große Erweckung in den Schulbüchern. Ich möchte Chuck Smith an dieser Stelle empfehlen, noch einmal über die Bücher zu gehen und zu sehen, was wir heute in der Postmoderne von Edwards lernen können. Das ist nicht gerade wenig.
Jedenfalls beschreibt Smith seinen früheren Predigtstil als manipulativ und immer negativ auf den Sünden der Zuhörer herumreitend – bis eines Tages John Wimber kam und ihn fragte, was er damit bezwecke. Von jenem Moment an war sein Ziel nur noch, dass die Zuhörer sich gut fühlen sollten. Nun, man kann sich trefflich darüber streiten, ob das wirklich besser ist oder ob er bloß auf der anderen Seite vom Pferd gefallen ist. Möge dies der Leser selbst entscheiden.
Auf jeden Fall begann er und seine Gemeinde daraufhin, sich mit der umliegenden Kultur zu beschäftigen und er stellte fest, dass seine Predigten bis dahin für jene unverständlich waren. Er sagt dazu etwas Wertvolles: „The challenge, as it’s always been, is to get to know the dominant culture and to retool our church so that it can effectively be light and salt in a postmodern world.“ (S. 97)
Damit sagt er etwas Wichtiges. Was wir brauchen, ist das Wissen um die vielen Ideologien und Weltbilder, die herumgeistern. Wir brauchen die Fähigkeit, zu unterscheiden, was an einewm Weltbild stimmt und wo es Gottes Wort widerspricht und wie wir diesen Widerspruch so ausdrücken können, dass er verstanden wird.
Eine Schlacht um leere Worthülsen
Was mir immer wieder auffällt, ist, dass sich die Autoren dieser Geschichten nicht trauen, bestimmte Ausdrücke klar zu definieren. Es bleibt alles vage, undeutlich und unverbindlich. Jeder darf sich darunter vorstellen, was ihm behagt. Was ist genau das Evangelium? Es wird von Gospel, Good News, Salvation, Kingdom of God gesprochen, aber niemand definiert diese Ausdrücke. Es werden immerzu nur die „traditionellen“ Definitionen davon durch den Kakao gezogen, ohne eine tatsächlich befriedigende Antwort zu geben, was es denn nun sein soll.

Geschichten des Aufbruchs – eine Einführung

Ich lese zur Zeit das Buch „Stories of Emergence – Moving from Absolute to Authentic“, das von Mike Yaconelli editiert und herausgegeben wurde. Es ist ein Buch, das aus Geschichten besteht. Es sind Geschichten, wie sie von den jeweiligen Menschen persönlich erlebt wurden. Es sind keine Biographien, denn weder werden ganze Lebensläufe beschrieben, noch haben diese Geschichten einen Anspruch der Objektivität. Es sind Rückblicke auf Zeiten, die diese Menschen, welche ihre Geschichten erzählen, geprägt haben und sie dazu gebracht, aufzubrechen und etwas Neues zu tun oder auszuprobieren.
Die Geschichten sind großteils von bekannten Persönlichkeiten der so genannten „Emerging Church“ – so kommen etwa Brian D. McLaren, Spencer Burke oder Tony Jones zu Wort. Kenner der Emerging Church werden mich für meine Übersetzung von „Stories of Emergence“ mit „Geschichten des Aufbruchs“ wohl schlagen wollen, denn genau genommen ist mit „Emergence“ eine Art „Heraustreten“ oder „Sichtbarwerden“ gemeint. Meine Übersetzung ist daher als etwas freier zu verstehen. Die „Emerging Church“ gibt es genau genommen nicht. Es gibt aber eine Zahl von Bewegungen, die sich selbst diesem Phänomen zurechnen. Ganz einfach auf einen Nenner gebracht, könnte man sagen: Emerging Church ist eine Bewegung, die aus dem bisher bekannten, „traditionellen“ Schema ausbrechen will und sich auf die Suche nach etwas Neuem macht. Und nun wird es interessant: Was genau dieses Neue ist, wohin der Weg führt, auf den man aufgebrochen ist, weiß niemand. Anders gesagt: Alles ist möglich. Wenn nur das Konservative, Traditionelle, das „Moderne“, das Bisherige aufgebrochen und hinter sich gelassen wird, ist man plötzlich für alles Neue offen.
Der Untertitel des Buches lautet „Moving from Absolute to Authentic“, auf deutsch also ungefähr so viel wie: „Sich vom Absoluten zum Authentischen bewegen“. Dieser Slogan macht etwas ganz Interessantes deutlich, nämlich dass die meisten Vertreter der Emerging Church einen Widerspruch zwischen allem Absoluten und dem authentischen Leben sehen. Dahinter steckt das Denken und die Weltanschauung der Postmoderne, die besagt, dass alle Wahrheit relativ sei, es also keine objektive Wahrheit geben könne. Vertreter der Emerging Church sagen nun dasselbe etwas anders: Sie sagen nämlich, dass es schon echte, absolute Wahrheit geben könne, aber dass der Mensch diese Wahrheit nicht erfassen könne, weil er ein subjektives Wesen sei. Somit wird hier der Gegensatz zwischen dem Absoluten (dem Anspruch auf eine absolute Wahrheit oder auf deren Erkenntnis) und dem Authentischen, also dem echten Leben konstruiert. So ganz vorweg möchte ich den Autoren des Buches, aber auch anderen Fans der „Emerging Church Bewegung“ die Schriften von Francis A. Schaeffer nahelegen – insbesondere jene, die sich mit dem Thema „Geistliches Leben“ befassen. Ich würde sagen, dass Schaeffer dort sehr schön dargelegt hat, dass es zwischen dem Absoluten und dem Authentischen eben gerade keinen Gegensatz gibt.
Das Buch „Stories of Emergence“ besteht aus 15 Geschichten, von denen eine die Einleitung (von Mike Yaconelli selbst) und eine die Schlussbemerkung (von Brian McLaren) ist. Dazwischen sind die 13 übrigen Geschichten in drei Buchteile gegliedert. Da ich die Zusammenstellung in mehrerer Hinsicht bedenkenswert finde, möchte ich die einzelnen Teile in je einem Beitrag vorstellen und sie dann unter die Lupe nehmen. Auch Geschichten wie in diesem Buch unterliegen dem Befehl Gottes: „Prüft alles, das Gute behaltet!“ (1. Thessalonicher 5,21)
Mike Yaconelli – Die unrechtmäßige Gemeinde
Hier zeigt sich bereits, wie das ganze Buch ein großes rhetorisches Feuerwerk ist: Schon das Vorwort ist eine dieser Geschichten und leitet in die Problematik ein. Das gesamte Buch ist auf eine ganz raffinierte Art und Weise zusammengestellt, wo eine Geschichte zur nächsten weiterleitet und damit immer tiefer in das emergente Denken hinabsteigt. Anders gesagt: Wer einmal damit anfängt, den Autoren der Geschichten in ihren Schlussfolgerungen zuzustimmen, wird sich auch später in den weiteren Teilen nicht mehr davon distanzieren können.
Yaconelli beginnt seine Einführung mit seinen Erlebnissen zum Thema Gemeinde. Er erzählt davon, dass seine Gemeinde, die er als Pastor geleitet hat, von anderen Menschen in Frage gestellt wurde, ob sie denn wirklich eine Gemeinde sei. Das ging so weit, dass er sogar begann, seine Berufung in Frage zu stellen. Und dann stellt er zwei gegensätzliche Modelle von „Gemeinde“ einander gegenüber:
Real“ churches owned buildings, had paid properly educated staff, and, primarily did stuff. Church was about doing. This predominant activist model of church meant that the Church was all about attending, working, teaching, visiting, participating, performing, measuring, evangelizing, watching, committing, reading, memorizing, volunteering, joining. (S. 15)
Yaconelli wirft dieser „real“ church vor, sie würde hauptsächlich aus den drei Werten Leistung, Heuchelei und Tun bestehen. Diesem setzt er ein Erlebnis bei der L’Arche (die Arche) Vereinigung. Dies sind Kommunitäten, in denen geistig behinderte und gesunde Menschen zusammenleben. Yaconelli war in einer solchen Kommunität und lernte dort fröhliches Herumtoben in der Gemeinschaft mit Gott kennen. Dies hat ihn und durch ihn auch seine Gemeinde verändert. Seither würde es in seiner Gemeinde fast nur noch um Geschichten gehen.
Hier hat Yaconelli eine sehr schwierige, aber für Emerging Church-Kreise sehr typische Art der Argumentation übernommen. Er stellt einen Gegensatz von zweiu Dingen her, auf die es überhaupt nicht ankommt. Er schreibt ja im oben zitierten Abschnitt, worauf es bei der einen Definition von „church“ gehe: Um Gebäude besitzen, gut ausgebildete bezahlte Mitarbeiter und um das Füllen von Programm. Hier zeigt sich, dass das Erzählen von Geschichten schon an seine Grenzen stößt. Er ist nicht willens, sich der wichtigen Frage zu stellen, was Gemeinde denn nun wirklich ist. Er macht nur seinem Ärger über das Luft, was ihm an den traditionellen Gemeinden nicht passt und wirft dabei alle in einen Topf: Denen geht es nur um das Gebäude, die Leitung und die Programme! Leider erwähnt Yaconelli mit keinem Wort, was die Bibel, was Jesus zum Thema Gemeinde sagte. Er geht mit keinem Wort auf die Unterscheidung zwischen der „weltweiten“ und der „örtlichen“ oder der „unsichtbaren“ und der „sichtbaren“ Gemeinde ein. Was er sagt, ist lediglich heiße Luft gegen eine vage umrissene Institution, die es so nicht gibt. Wo ich ihm allerdings zustimmen muss, ist, dass das Überladen mit Programmen und das Tun, Tun, Tun, die ständige Leistung und das Vergleichen mit anderen Gemeinden auch hier in Westeuropa eine große Gefahr darstellt.
Yaconelli beschreibt die neuen Gottesdienste seit seiner Erfahrung von L’Arche:
We don’t talk about sin very often. In the 12 years since L’Arche, I may have talked about it twice. Do I believe in sin? Of course. Do I believe people are accountable to God for their sin? Absolutely. Do I believe it would be better if people didn’t sin? Certainly. But the people who come to Grace Community Church know all about sin. Many of them have lived in it all their lives. It has destroyed their families, their incomes, their futures. They come to church to find out what to do about it. How do they escape the hold sin has on their lives? How do they find a way out of the addiction to sin? How can they find forgiveness and healing – and grace? We don’t have to talk about sin. What we’re all longing for is good news. (S. 18)
Sünde wird somit nur noch in der horizontalen Ebene gesucht. Er betrachtet als Sünde die Dinge, die Menschen entweder gegen sich selbst oder gegen ihr Umfeld tun. Aber dass Sünde in allererster Linie eine Rebellion und Auflehnung gegen Gott ist, geht bei Yaconelli vollkommen unter. Denn das wissen die Menschen, die zu seiner Gemeinde kommen, nicht einfach aus ihrem Leben. Der Auftrag Jesu lautete auch nicht: Seid einfach die Gemeinde, sondern: So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.(Matthäus 28, 19 – 20)
Der Rest des ersten Kapitels besteht aus einer Begründung, warum das Buch aus Geschichten besteht:
Stories are always unfinished, partial, under construction, never over. What’s great about stories is their incompleteness because that reminds us we’re still learning, recognizing, and understanding – which reminds us how little we know. Stories are agents of humility because they make clear God isn’t done yet. (S. 20)
Dies ist zugleich ein Versuch, seine Aussagen der Prüfung zu entziehen. Man kann damit im Nachhinein immer sagen: Das war mal, Gott war noch nicht fertig. Gott wird bis zum Ende unseres Lebens nicht fertig sein mit uns, das ist wahr. Dennoch ist Gott groß genug, um uns objektive, klare, ewig gültige Wahrheit klar verständlich zu machen. Auch wenn die Erkenntnis mit den Jahren an Tiefe noch zunimmt, bleibt auch das zuerst Erkannte objektive, klare, ewig gültige Wahrheit.
Insgesamt gesehen hat mir Yaconellis Vorwort manches zum Denken gegeben. Doch immer wieder hätte ich mir gewünscht, er hätte seine Hausaufgaben besser gemacht und sich auch in Bezug auf die Theologiegeschichte besser vorbereitet, statt oft nur mit Verallgemeinerungen und in Realität nicht existierenden Widersprüchen zu jonglieren.

Wachsen im Glauben und Dienst

Wachsen im Glauben und Dienst

Er hat uns ja errettet und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aufgrund seines eigenen Vorsatzes und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben wurde, die jetzt aber offenbar geworden ist durch die Erscheinung unseres Retters Jesus Christus, der dem Tod die Macht genommen hat und Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, für das ich als Verkündiger und Apostel und Lehrer der Heiden eingesetzt worden bin. Aus diesem Grund erleide ich dies auch; aber ich schäme mich nicht. Denn ich weiß, an wen ich glaube, und ich bin überzeugt, dass er mächtig ist, das mir anvertraute Gut zu bewahren bis zu jenem Tag. Halte dich an das Muster der gesunden Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus ist. Dieses edle anvertraute Gut bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt! (2. Timotheus 1, 9 – 14)
Einleitung: Deine Berufung von Gott
Im Abschnitt davor, nämlich in den Versen 6 – 10 haben wir gesehen, dass Paulus hier versucht, Timotheus zu motivieren. Es ging um den Befehl „Entfache das Feuer!“ Heute werden wir den zweiten Befehl betrachten, nämlich: Werde stark in deinem Glauben und iu deinem Dienst! Das ist das Thema unseres Abschnitts. Doch blicken wir zunächst noch einmal auf den Abschnitt vom letzten Mal, das hilft uns, den Zusammenhang zu verstehen. Wir haben im letzten Abschnitt gewissermaßen fünf Dinge gesehen, die Timotheuis hat: Paulus schreibt also Timotheus: Sei mutig und geh voran! Du hast:
1. Eine Ausrüstung(Gaben)
Paulus hatte Timotheus die Hände aufgelegt und mit ihm gebetet, und so hat Timotheus alle notwendigen Gaben bekommen, um seinen Dienst in Ephesus zu tun.
2. Ein Potential(Kraft, um mit den Gaben umzugehen: Entweder Furchtsamkeit oder Kraft, Liebe und Selbstbeherrschung)
Die Brauchbarkeit der Ausrüstung ist abhängig vom Gebrauch. Gaben sind eine Art von Werkzeug, das mit dem Gebrauch wächst. So, wie unsere Fertigkeiten auch zunehmen, wenn wir etwas üben, so können auch die Gaben zunehmen. Aber wie Muskeln nehmen sie ab, wenn man sie nicht braucht und stattdessen der Furchtsamkeit immer nachgibt.
3. Ein Kreuz zu tragen (Leiden um des Evangeliums willen)
Jeder, der Christus nachfolgen will, muss sein Kreuz auf sich nehmen und auch bereit sein, Spott und Verfolgung zu ertragen. So weiß zum Beispiel Timotheus, dass Paulus deswegen in der Todeszelle sitzt. Das ist nicht gerade ein angenehmes Wissen, wenn man gerade die Nachfolge im Dienst antreten soll.
4. Die Erinnerungan deinen Gott (wie Er ist, spricht, denkt, fühlt, handelt, etc.)
Aber Timotheus hat auch eine Erinnerung – die Erinnerung an Gott. Die Erinnerung an das, was Gott in seinem Leben und im Leben des Volkes Israel schon alles getan hat. Gerade Israel ist das beste Beispiel für das Eingreifen Gottes in Zeiten der Not. So kann der junge Timotheus zu seinem Gott aufsehen und aus der Bibel und aus der Erfahrung Vertrauen lernen.
5. Eine Pflicht(die Berufung)
→ Was ist dein Element? Schleppst du dein Wasser durch die Wüste oder schwimmst du darin?
Timotheus hat eine Berufung bekommen – die Berufung zum Dienst in der Gemeinde in Ephesus. Die Berufung ist immer mit Pflicht und Verantwortung verbunden. Aber Pflicht und Verantwortung ist nur dann so schwer, wenn wir mit Widerwillen dagegen arbeiten. Wenn du die Aufgabe hast, 5 Liter Wasser durch die Wüste zu tragen, so ist das viel mühsamer, als von 100 Litern Wasser im Schwimmbad umgeben zu sein. Es kommt halt immer drauf an, in welchem Element wir uns befinden und ob wir uns dagegen wehren. Wenn wir aber das Leben im Geist und die Verantwortung dankbar annehmen lernen, wird alles gleich viel leichter.
A. Vertraue deinem Gott!
Und so kommen wir zu unserem heutigen Text. Timotheus hat also die Berufung als Leiter und Pastor der Gemeinde in Ephesus gehabt, und Paulus ermutigt ihn jetzt, darin treu und kompromisslos auf der Seite von Gott zu sein. Timotheus braucht ein Leben in Hingabe an Gott, und darum geht es. Paulus gibt mit seinem eigenen Leben ein Vorbild für diese Hingabe, von der er sich nun wünscht, dass ihn Timotheus darin imitiert.
1. Das Vorbild im Leiden
Der erste Punkt ist der: Paulus macht dem Timotheus hier klar, dass ein Leben in der Nachfolge Jesu immer damit verbunden ist, dass man in Situationen kommt, die unangenehm sind. Und wir haben ja gesehen, dass unsere Fruchtbarkeit im Dienst davon abhängt, wie wir auf solche Situationen reagiert. Ob man sich zurückzieht, abhaut und den Platz anderen hinterlässt, oder ob man bereit ist, stehen zu bleiben und auch das Unangenehme zu ertragen und darauf mit Kraft Liebe und Selbstbeherrschung zu antworten.
Wenn man betrachtet, wie Paulus das Leiden in den Briefen an Timotheus insgesamt versteht, so wird klar, dass es ihm wichtig ist, zu zeigen, dass wir in unserem Leiden die Nachfolge des Herrn Jesus angetreten haben. So gehört das Leiden zur Nachfolge dazu, denn wir sind nicht besser als unser Herr. Und wie Er gelitten hat am Kreuz von Golgatha, um damit unsere Schuld zu bezahlen, so leiden wir auch, aber nicht um Schuld zu bezahlen, das können wir ja auch gar nicht, sondern wir leiden, um immer mehr wie Jesus zu werden. Solange alles problemlos läuft und wir uns so leicht und unauffällig durchs Leben schlängeln, ist das zwar angenehm, aber wir haben ein anderes großes Problem: Dann sind wir dazu verdammt, immer so zu bleiben, wie wir sind! Aber gerade deshalb sind wir aufgerufen, Gott gänzlich hingegeben zu dienen. Kompromisslos. Fanatisch. Die Welt, in der wir Leben, die IST fanatisch. Sie ist fanatisch dem Satan hingegeben, auch wenn sie es nicht weiß. Aber sie ist fanatisch dem Vater der Lüge hingegeben, der sucht, was er zerstören kann. Sie ist fanatisch dem Engel des Lichts hingegeben, der unter dem Deckmantel der Nächstenliebe dafür sorgt, dass pro Jahr 42 Millionen Babies abgetrieben werden. Eine Welt, in der das „normal“ geworden ist, kann man wirklich nicht anders als durch und durch fanatisch und dem Fürsten der Welt hingegeben nennen.
2. Das Vorbild im Nichtschämen
Für Gott hingegeben zu sein, bedeutet deshalb auch, die Augen nicht zu verschließen vor dem, was um uns herum abgeht, sondern einiges auch anzusprechen. Wenn man weiter betrachtet, wie Paulus in allen seinen Briefen vom Sich-Schämen und Sich-nicht-Schämen schreibt, so wird klar, dass er damit etwas anderes meint, als wir uns das meist vorstellen. Sich etwas zu schämen, bedeutet für Paulus, etwas zu verschweigen. Nicht darüber zu reden. Es in der Tasche aber gut versteckt mit sich herumzutragen. Und so verstehen wir auch das Gegenteil davon: Sich nicht schämen. Sich nicht zu schämen, meint somit: Viel und gerne darüber reden, es zeigen, und natürlich auch, danach zu leben. Wir wissen – und Timotheus wusste das auch -, dass Paulus gerade deshalb jetzt in dieser Todeszelle sitzt, weil er sich eben nicht geschämt hat, sondern das Evangelium überall gepredigt und neue Gemeinden gegründet hatte. So ist Paulus auch für uns ein Vorbild. Timotheus, ich habe mich nicht geschämt, denn ich kann nicht von dem schweigen, was mein Leben ausmacht!
3. Das Vorbild im Vertrauen
Und nun zeigt Paulus auch, woher seine Freiheit kommt, mit welcher er seinen Brief schreibt. Er hätte ja allen Grund, im Selbstmitleid zu versinken, könnte man meinen. Aber nein, davon kann jetzt keine Rede sein. Er ist wegen seines Glaubens nicht nur im Gefängnis, sondern geradezu in der Todeszelle, wo er nur noch auf die Exekution wartet, aber eines kann ihm niemand nehmen: Sein Vertrauen in Gott. Er weiß: Mein Gott ist groß. Mein Gott ist größer als das ganze Universum. Mein Gott ist allmächtig. Mein Gott ist mächtig, das, was Er mir anvertraut hat, das was Er durch meine Predigt gewirkt hat, zu bewahren bis ans Ende der Zeit. (V. 12) Mein Gott ist stark genug, um das Werk, das Er in den Gemeinden begonnen hat, auch zu vollenden(Phil. 1, 6). Und mein Gott ist nicht ein gleichgültiger Gott, der sich aus dem Geschehen etwa zurückgezogen hätte, sondern ein handelnder Gott, einer, der Sich für mich interessiert. Einer, der mich berufen hat. Einer, der mir die Kraft gibt, für meinen Glauben nicht nur zu leiden, sondern auch zu sterben, wenn es sein soll.
B. Prüfe deinen Glauben!
Und so fährt Paulus in seinem Brief an Timotheus fort: Halte dich an das Muster der gesunden Worte (oder gesunden Lehre). Ich möchte das kurz an einem Beispiel erklären.
1. Das Muster der gesunden Lehre
Stell dir vor, es ist Vorweihnachtszeit, der Weihnachtsmarkt steht noch vor der Türe, und jeder hat den Auftrag, dafür Weihnachtsgebäck vorzubereiten. Du sollst Zimtsterne machen. Dazu brauchst du: Eiweiß, Zucker, Zimt, gemahlene Mandeln und natürlich Puderzucker für die Glasur.
Jetzt reicht aber der richtige Teig nicht aus, um das, was daraus entsteht, automatisch Zimtsterne nennen zu können. Es braucht auch die richtige Form – den Stern. Man kann nicht Zimtmonde machen und diese dann als Zimtsterne verkaufen. Auch Zimttannen eignen sich nicht für den Verkauf als Zimtsterne. Es wäre Betrug, dies so zu machen.
2. Die gesunde Lehre in der Bibel
Wenn wir also im Glauben wachsen wollen, ist es wichtig, dass wir zuerst wissen, was der biblische Glaube ist. Eines der größten Probleme unserer Zeit ist nicht die falsche Überzeugung, sondern der Mangel an Überzeugung. Ich werde oft von Menschen gefragt: Was kann man denn noch glauben? Jeder beruft sich auf die Bibel, aber der Eine sagt dieses, der Andere sagt jenes, was kann ich da glauben? Worauf ist Verlass? Das ist ein großes Problem.
Ich möchte darauf zwei Gedankenanstöße geben. Der erste davon ist: Überzeugung und Begeisterung bringt mehr Frucht als Zweifel und den Versuch, perfekt zu sein. Perfekt wirst du auf der Erde nie sein. Auch unser Glaube ist immer Stückwerk. Deshalb ist Begeisterung das Wichtigere. Lass dich begeistern von unserem Gott, der stark genug ist, um uns richtig zu führen. Lass dich begeistern von dem, was du in der Bibel liest. Du musst nicht erst alles perfekt verstanden haben, um Gott dienen zu können. Nimm das, was du hast, was du weißt, was du kannst, und diene mit dem treu. Der Rest wird dann schon noch kommen, verlass dich drauf.
Der zweite Gedanke dazu: Prüfe alles an der Bibel. Sie ist nicht so kompliziert. Sie muss nicht über hundert Ecken gelesen und herum-interpretiert werden. Sie ist klar und verständlich, praktisch und total lebensbezogen.
In der Bibel finden wir also diese Zimtsternform für unseren Glauben oder man könnte auch sagen: Das Muster der gesunden Worte. Wenn wir uns immer wieder von dem füllen lassen, was in Gottes Wort steht, so werden wir richtig geleitet. Der Kirchenvater Augustinus sagte: „Liebe und dann tue was du willst.“ Damit meinte er: Liebe Gott und liebe Gottes Wort und liebe die Menschen, lass dich von Gottes Wort und Gottes Liebe erfüllen, und dann wird das, was du tust, das Richtige sein. Deine Worte Taten sind Spiegelbilder von deinem Herzen. Sie zeigen, was in dir drin steckt. Wenn da eine Menge Zorn und Unversöhnlichkeit ist, werden deine Taten und Worte genau das zeigen. Wenn da Gottes Wort und Gottes Liebe drin ist, so gilt dasselbe. Liebe, und dann tue was du willst. Dein Wille wird dann das tun wollen, was der Liebe entspricht.
3. Setze den Glauben und die Lehre zusammen
Jetzt sehen wir uns noch einmal diesen Vers an: Halte das Muster der gesunden Worte fest im Glauben. Hier kommen die zwei Gedanken von vorhin zusammen: Erstens die Begeisterung und zweitens die Lehre der Bibel. Was du glaubst, danach handelst du. Wo du sicher bist, das bestimmt dein Leben. Und jetzt kommen wir zu einer ganz grundlegenden Frage: Wenn uns die Bibel sagt, dass es nur einen Weg zu Gott gibt, nur einen Namen, in dem Menschen gerettet werden können, glaubst du das? Jesus hat vom Feuersee gesprochen. Johannes schreibt davon. Paulus schreibt vom Gericht und von der Verdammnis. Überall findest du das wieder. Glaubst du es? Bestimmt das dein Leben? Handelst du danach? Wenn wir wissen, dass da draußen Tausende und Millionen von Menschen zur Hölle fahren, weil sie die schreckliche Diagnose „Sünde“ haben, und du hältst das einzige Medikament in der Hand, das sie retten und heilen kann, was macht das mit dir? Was die Menschen brauchen, das ist Jesus. Und aus diesem Grund dürfen wir sie auch in die Gemeinde einladen und mitbringen. Oder ihnen selbst von Jesus erzählen. Aber zumindest sie einladen, in die Gemeinde zu kommen, das kann jede und jeder.
C. Bewahre das Richtige!
Und nun, wo wir geprüft haben, was die Wahrheit ist und uns bewusst geworden sind, welch große Verantwortung wir haben, geht es nun darum, das Richtige zu bewahren. Paulus schreibt im Vers 14: Dieses edle anvertraute Gut bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt!
1. Das edle anvertraute Gut ist der Inhalt unseres Glaubens
Das ist es, was wir bewahren sollen. Das klingt ja schön konservativ und ist es gewissermaßen auch. Aber es ist nun mal so, dass sich die Wahrheit noch nie geändert hat und sich auch nie ändern wird. Ein Apfel wird hier auf der Erde immer nach unten fallen, und so bleibt auch die Wahrheit, die wir haben, immer dieselbe.
2. Wachstum im Glauben: Standhaftigkeit
Diese Wahrheit ist das Fundament, auf dem wir stehen. Wenn wir ständig am Fundament herumbasteln, bleibt uns aber keine Zeit, um die Wände hochzuziehen. Das Fundament bleibt also ein für alle Male. Wir dürfen also sicher sein, dass Gott zu allen Zeiten dafür gesorgt hat, dass Sein Wort richtig verstanden wurde. Trotz der vielen kuriosen Lehren, die zu manchen Zeiten stärker dominiert haben. Aber wir wissen deshalb auch, dass wir so neuartige Lehren, wie man sie immer wieder einzuführen versucht, gar nicht groß beachten muss. Was wir brauchen, ist ein starker Rückgrat, ein solides Wissen über das, was die Bibel insgesamt sagt. Das ist wichtig für uns. Sie ist nicht einfach nur eine zufällige Zusammenstellung von Büchern, wie das zum Beispiel bei Reader’s Digest der Fall ist. Sondern es geht vom ersten bis zum letzten Kapitel um die Geschichte Gottes mit dieser Welt. Wir sollen die Wahrheit im Heiligen Geist festhalten. Was aber bedeutet das nun für uns? Der Heilige Geist, der in uns wohnt, ist derselbe, der den Propheten und Aposteln all das eingab, was sie für uns aufgeschrieben haben. Wir dürfen also wissen, dass der Heilige Geist immer noch derselbe ist und weiß, was er den Schreibern der Bibel gesagt hat. Und so kann er uns auch heute das klarmachen, was da gemeint ist. Und er wird das auch, wenn wir sein Wort lesen und seine Führung suchen.
3. Wachstum im Dienst: neue Schritte wagen
Die Bibel ist aber gerade nicht nur ein Lehrbuch über den richtigen Glauben, sondern vielmehr noch ein ganz praktisches Buch mit viel hilfreichen Dingen für unser tägliches Leben. Ich möchte es mal so sagen: Jeder Satz der Bibel zielt auf unser tägliches Leben. Und so lange wir ihn noch nicht umzusetzen wissen, haben wir ihn nicht verstanden. Gott möchte, dass wir in dem, was wir tun, wo wir unsre Berufung und Aufgabe haben, immer wieder neue Schritte wagen. Unser heutiger Text möchte ja auch bewirken, dass wir unsere Angst vor Ablehnung überwinden und mutig auf andere Menschen zugehen und sie in die Gemeinde in den Gottesdienst einladen oder zu den Royal Rangers oder in die Jugend oder einfach mit ihnen über den Glauben reden. Wir haben gesehen: Sich nicht zu schämen, bedeutet, aufhören zu schweigen und stattdessen zu reden. Von dem, was wir bekommen haben: Jesus Christus, der uns erlöst hat.
Schluss: Wahrheit in Liebe!
Zum Schluss möchte ich noch kurz auf eine interessante Feststellung in unserem Text eingehen. Paulus schreibt in Vers 13: Halte dich an das Muster der gesunden Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus ist.Im Glauben, das haben wir gesehen, da geht es um unsere Überzeugung. Aber nicht nur unsere Überzeugung ist wichtig, sondern da geht es noch weiter: „und in der Liebe, die in Christus Jesus ist.“ Es zählt also nicht nur die Wahrheit, sondern es geht darum, dass die Wahrheit in Liebe weitergegeben wird.
Liebe bedeutet aber gerade nicht, dass man irgend etwas Wichtiges verschweigen soll. Aber was es bedeutet ist, dass unsere Motivation stimmen muss.
Deshalb: Lasst uns unsere Berufung wahrnehmen. Lasst uns da, wo wir sind, als Botschafter Gottes leben, als Menschen, die das einzige wirksame Medikament gegen die verheerende Sklaverei der Sünde haben. Lasst uns prüfen, was unser Glaube ist, lasst uns darum besorgt sein, dass wir immer wieder diese Begeisterung bekommen und lasst uns auch das festhalten, was wir in der Bibel als richtig erkennen. Und damit können wir Schritt für Schritt neues Land einnehmen, neue Schritte wagen und das umsetzen, was wir von Gottes Wort lesen und hören.

Der “Neue Atheismus”

Den folgenden Artikel habe ich für die diesjährige Januar-Ausgabe der Zeitschrift GEISTbewegt! verfassen dürfen. An dieser Stelle ein herzliches “Danke” an das Redaktionsteam für diese super Möglichkeit und die liebevolle Gestaltung des passenden Layouts. Wer die Möglichkeit dazu hat, möge sich den Artikel in der Zeitschrift zu Gemüte führen, da die Doppelseite wirklich gut geworden ist. Hier der Artikel:

Der „Neue Atheismus“ und wie wir ihm begegnen können

„Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Deshalb mach dir keine Sorgen und genieße dein Leben.“ Mit diesem Werbe-Slogan startete 2008 die sogenannte Atheist Bus Campaign in London. Die britische Journalistin Ariane Sherine hat diese Aktion initiiert und organisiert, welche in verschiedenen Ländern, so auch in Deutschland, zahlreiche Nachahmer fand. Inzwischen hat die Diskussion auch in die Presse und natürlich in viele Internetforen Einzug gehalten. Immer mehr Menschen meinen, sich auszukennen, weil sie die allgemeinverständlichen Bücher der „New Atheists“ gelesen haben.
Was ist der „Neue Atheismus“?
Der „Neue Atheismus“ ist eine Bewegung, die vor allem seit den New Yorker Anschlägen am 11.09.2001 versucht, alle Religionen und Glaubensrichtungen der Glaubwürdigkeit zu berauben und offensiv den atheistischen Darwinismus als einzige vertrauenswürdige Glaubensgrundlage zu begründen. Im Herbst 2006 bezeichnete die amerikanische Online-Zeitschrift „wired“ diese Bewegung zum ersten Mal als „New Atheism“. Kurze Zeit später schlossen sich vier britische Forscher als „The Four Horsemen“ (die vier Reiter aus Offenbarung 6) zusammen: Richard Dawkins, Sam Harris, Daniel Dennett und der im Dezember 2011 verstorbene Christopher Hitchens. Ihr erklärtes Ziel ist die „Aufklärung der Menschheit“, um sie vor dem „Terror der Religion“ zu bewahren.
Verurteilt wird von diesem neuen Atheismus jede Form von religiösem Dogmatismus und Fundamentalismus, wobei man natürlich denselben Maßstab beim eigenen Fundament nicht anlegen will. In seinem Standardwerk des neuen Atheismus „Der Gotteswahn“ schreibt Richard Dawkins auf S. 25 – 26:
„Ein Atheist oder philosophischer Naturalist in diesem Sinn vertritt also die Ansicht, dass es nichts außerhalb der natürlichen, physikalischen Welt gibt: keine übernatürliche kreative Intelligenz, die hinter dem beobachtbaren Universum lauert, keine Seele, die den Körper überdauert, und keine Wunder außer in dem Sinn, dass es Naturphänomene gibt, die wir noch nicht verstehen. Wenn etwas außerhalb der natürlichen Welt zu liegen scheint, die wir nur unvollkommen begreifen, so hoffen wir darauf, es eines Tages zu verstehen und in den Bereich des Natürlichen einzuschließen.“
Diese Aussage steht unbegründet im Raum. Dass es sich dabei ebenso um ein Glaubensbekenntnis handelt, wird übergangen. Es gibt keine sinnvolle, schlüssige Begründung für dieses Vorurteil. Der Leser muss es einfach glauben. Wer etwas Gegenteiliges behaupten will, wird in den Zugzwang gebracht: Der Atheist muss nichts begründen, jeder andere hingegen wird dazu verdonnert, sich dem Atheismus gegenüber zu rechtfertigen. Dies alles führt aber dazu, dass der neue Atheismus letzten Endes nichts anderes ist als genau das, was er verurteilt: Ein fanatischer dogmatischer Fundamentalismus.
Menschen auf der Suche
Je mehr sich jedoch einerseits der neue Atheismus mit seinem aggressiven Vorgehen zeigt, desto mehr wächst auf der anderen Seite die Suche vieler Menschen nach dem Mehr, das genau jene Einengung des Atheismus auf das Sichtbare übersteigt. Immer mehr Menschen sind offen gegenüber der Vielzahl an spirituellen Angeboten. In Meditation, fernöstlichen Heilmethoden und vielen weiteren Möglichkeiten wird das Heil der Seele gesucht. Da ist also Vorsicht gefragt: Nicht jeder, der sich dem christlichen Glauben gegenüber distanziert, ist ein „neuer Atheist“. Viele sind auf der Suche nach dem, was einzig Gott ihnen geben kann: Frieden, Heilung, Vergebung, Liebe, Angenommensein, ein Zuhause. Und wo wir schweigen, werden andere Angebote umso lauter sein.
Häufig sind Menschen auch einfach verbittert, weil sie von den Menschen verletzt wurden, von denen sie dachten, dass sie sich als Christen anders verhalten müssten. Hier muss ein Unterschied klar gemacht werden: Christen machen Fehler, Christus nicht. Ebenso die zahlreichen Kriege, die in der Vergangenheit durch Angehörige christlicher Kirchen begonnen wurden, sind oft ein Argument. Auch hier gilt: Kirchen bestehen aus Menschen. Menschen machen Fehler. Menschen werden schuldig. Immer und immer wieder. Einzig Christus nicht.
Es ist beklagenswert, dass der Glaube an Jesus als Religion missverstanden wird. Eine Religion zeichnet sich dadurch aus, dass der Weg zur Erlösung vom Menschen erarbeitet werden muss. Davon ist im christlichen Glauben aber keine Rede. Vielmehr ist es Gott selbst, der auf die Erde kommt und die Erlösung vollständig vollbringt. Der Mensch darf diese Erlösung im von Gott gewirkten Glauben annehmen und sich zu eigen machen. Aber er muss nichts dafür tun, um sie sich zu verdienen, ja vielmehr noch: er kann geradezu nichts dafür tun! Die Erlösung und das Leben als Christen ist von Gott gemacht – im Wollen und im Vollbringen.
Eine christliche Antwort auf den „Neuen Atheismus“
Wie können wir dem „Neuen Atheismus“ begegnen? Zu aller erst indem wir zwischen der Person und ihrer Ideologie unterscheiden. Gott hasst die Sünde, aber liebt den Sünder. So liebt der Christ den Atheisten, lehnt aber seine atheistische Ideologie ab. Die Bibel ist deutlich in Bezug auf den Atheismus. Paulus schreibt im Brief an die Römer:
„Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat; denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so daß sie keine Entschuldigung haben. […] Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht.“ (Römer 1, 18 – 23)
Das Zitat von Richard Dawkins macht dies deutlich: Gott wird nicht mit Argumenten weg erklärt, sondern einfach durch Definition ausgeklammert. Es darf keinen Gott geben, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Er geht wie ein Schüler vor, der eine Gleichung mit zwei Unbekannten lösen muss, und zu bequem ist, die zweite Gleichung in die erste umzuformen und einzufügen. Er setzt die eine der zwei Unbekannten (Gott) gleich null und kommt so immer zu einem Ergebnis. Ob dieses Ergebnis nun richtig ist oder nicht, das ist eine andere Frage. In der Schule würde Dawkins mit diesem Vorgehen durchfallen. In der Forschung wird er dafür umjubelt.
Da er nun aber tatsächlich immer zu einem Ergebnis kommt, muss dieses geprüft werden. Und dazu haben wir Gottes Wort, welches die unumstößliche Wahrheit ist. Die Argumentation der Atheisten ist in sich schlüssig, sie geht auf. Aber sie baut auf falschen Grundannahmen auf, weil sie Gott schon vor der eigentlichen Argumentation ausgeklammert hat. Mit der Bibel in der Hand können wir dem Atheismus eine andere Sicht gegenüberstellen. Wichtig ist dabei, dass wir bei diesen Dingen, wo die Bibel klar, deutlich und vollkommen zuverlässig ist (die Entstehung der Natur und des Menschen, die Bedeutung der Sünde und des Todes, das Alter der Erde, die Geschichte der Menschheit) keine Kompromisse eingehen dürfen. Denn sonst gibt es für uns kein sicheres, beständiges Fundament des Glaubens und der Erkenntnis mehr, sobald wir uns auf das in sich schlüssige Fundament der neuen Atheisten begeben.
Der Slogan „Es gibt wahrscheinlich keinen Gott“ dient somit keineswegs einer Aufklärung der Menschheit. Selbst den Atheisten hat offenbar der Mut gefehlt, das Wort „wahrscheinlich“ zu streichen. Genau genommen entlarvt dieser Umstand die Feigheit dieser Religionsgründer. Es scheint, als wollten sie sich ein kleines Hintertürchen offen halten. Dennoch ist dieser Werbeslogan dazu geeignet, die Menschen in einer kaum zu überbietenden Hoffnungslosigkeit zurückzulassen. Wie viel hoffnungsvoller und freimachender erweist sich da das Angebot Jesu: „Weil ich lebe, sollt ihr auch leben!“ (Johannes 14, 19)

Zweieinigkeit

Zweieinigkeit
Die Bibel ist die Schatzkarte, die zum Schatz Jesus führt. Niemand sollte die Schatzkarte ändern, weil man sonst den Schatz nicht mehr findet.“(S. 11)
Mit dieser Aussage entlarvt der Autor Michael Freiburghaus in seinem Buch „Zweieinigkeit“ alle Formen der Bibelkritik als unzulänglich. Das Buch, welches im Dezember 2012 in der zweiten überarbeiteten Auflage erschien, möchte in Kurzform eine Erklärung und Verteidigung des christlichen Glaubens darstellen.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert nach den Gesichtspunkten „Hirn – Herz – Hand“. Im ersten Teil geht es um die der Vernunft gemäße Verteidigung des Glaubens. Der Autor setzt sich kritisch mit verschiedenen Vorwürfen auseinander, die regelmäßig angesichts der bibelkritischen Theologie, der Vielzahl an Religionen und Sekten, sowie des Problems der Theodizee (ist Gott gerecht, wenn er Leid zulässt?) geltend gemacht werden.
Im zweiten Teil wird der biblische Glaube anhand von Begriffsdefinitionen und Bibelversen verständlich erklärt. Hier kommt die Hauptthese des Autors zur Geltung, die Zweieinigkeit:
Was meint Zweieinigkeit? Es ist die Einheit von zwei Gegensätzen, die sich normalerweise ausschließen würden! Deswegen ist jede Zweieinigkeit ein Wunder und ein Geheimnis! Der Unterschied zwischen einem Rätsel und einem Geheimnis: Ein Rätsel kann gelöst werden, doch auch wenn man beide Seiten eines Geheimnisses kennt, bleibt die Spannung bestehen.“ (S. 37)
Ausgehend von dieser These wird die Bibel in großen Linien erklärt. Darauf folgt eine „Top Ten“ mit den zehn wichtigsten Bibelabschnitten, die jeder kennen sollte. Sodann gibt es auch auf weitere Fragen, die oft gestellt werden, kurze Antworten, die oft mit guten Literaturhinweisen begleitet sind.
Im dritten Teil „Hand“ wird ein Grundstein der christlichen Ethik gelegt. Unter den drei Schlagworten Sex, Geld und Macht bekommt das Handeln aus biblischer Sicht eine gute Grundlage. Dieser Teil ist sehr praktisch gehalten, obwohl auch immer die ideologischen Hintergründe der Entwicklung unserer Gesellschaft aufgezeigt werden.
Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es möchte in aller Kürze eine Grundlage für eigenes Weitersuchen und -forschen für das persönliche Glaubensleben sein. So kommt es, dass viele Themen nur in aller Kürze angesprochen werden können, was manchmal schade ist. Deshalb sind auch die vielen darin enthaltenen Buchempfehlungen sehr wertvoll. Es ist bestens geeignet für alle Menschen, die in kurzer Zeit einen guten Überblick über den christlichen Glauben bekommen möchten, die nach Argumenten oder Erklärungen suchen, um anderen zu helfen. Und natürlich ist es auch eine super Geschenkidee. Ich empfehle es.
Hier kann es bestellt werden.

Zum 495. Reformationstag

Zum 495. Reformationstag
Vor 495 Jahren hat die Reformation begonnen – Martin Luther schlug seine 95 Thesen gegen den Ablass an die Türe der Wittenberger Schlosskirche. Dies war am 31. Oktober 1517. Zwei Jahre später verschärfte er bereits seine deutlichen Worte des Thesenanschlags – sehr zu recht! 1520 schrieb er in seiner Schrift „Vom babylonischen Gefängnis der Kirche“:
Ich wolle oder wolle nicht, so werde ich gezwungen von Tag zu Tag gelehrter zu werden, indem so großgeachtete magistri haufen- und wechselweise auf mich dringen und mir zu schaffen machen. Von dem Ablaß habe ich vor zweien Jahren geschrieben, aber so, daß mich jetzt über die Maßen sehr gereuet, daß dasselbe Büchlein ausgegangen. Denn ich zu derselben Zeit zweifelhaft war aus großem Aberglauben gegen die römische Tyrannei. Deshalb ich dazumal vermeinete, daß der Ablaß nicht gar zu verwerfen wäre, welchen ich sah mit großer Einhelligkeit vieler Menschen angenommen; und das war kein Wunder, denn ich allein zu der Zeit darin bemühet war. Aber später, was ich Sylvestern und andern Brüdern zu verdanken habe, die solchen Ablaß eifrig verteidigten, habe ich verstanden, daß der Ablaß nichts anderes sei ein denn lautrer Betrug der römischen Schmeichler, durch welchen sie den Glauben an Gott und das Geld der Menschen verderbeten. Und darum wünsche ich, daß ich von den Buchführern erlangen könnte und alle, die es gelesen haben, bereden, daß sie alle meine Büchlein vom Ablaß verbrenneten und anstatt dessen, was ich davon geschrieben habe, diesen Satz annähmen:
Der Ablaß ist der römischen Schmeichler Bosheit.(Luther, Martin, Ausgewählte Werke, Bd. 2, Chr. Kaiser Verlag München, 3. Aufl. 1948, S. 153)
Auch heute gibt es eine weit verbreitete Form des Ablasses: Der Appell an das “Gute im Menschen”, der sich ja seine Erlösung durch seinen Willensakt der Entscheidung und seine guten Werke, die ihm dabei helfen, besser da zu stehen, verdienen kann. Die Bibel fordert dagegen auf, Buße zu tun und zu glauben. Martin Luther schreibt dazu sehr treffend in seiner Vorrede zum Römerbrief:
Glaube ist nicht der menschliche Wahn und Traum, den etliche für Glauben halten. Und wenn sie sehen, daß keine Besserung des Lebens noch gute Werke folgen, und doch vom Glauben viel reden hören, so fallen sie in den Irrtum und sagen: der Glaube sei nicht genug, man müsse Werke tun, soll man fromm und selig werden. Das macht: wenn sie das Evangelium hören, so fallen sie daher und machen sich aus eigenen Kräften einen Gedanken im Herzen, der spricht: Ich glaube. Das halten sie dann für einen rechten Glauben. Aber wie das eine menschliche Erdichtung und Gedanke ist, den des Herzens Grund nimmer erfährt, so tut er auch nichts, und es folgt keine Besserung darauf.
Aber Glaube ist ein göttliches Werk in uns, das uns wandelt und neu gebiert aus Gott und den alten Adam tötet, aus uns ganz andere Menschen in Herz, Gemüt, Sinn und allen Kräften macht und den heiligen Geist mit sich bringt. O es ist ein lebendig, geschäftig, tätig, mächtig Ding um den Glauben, daß es unmöglich ist, daß er nicht ohn Unterlaß Gutes wirken sollte. Er fragt auch nicht, ob gute Werke zu tun sind, sondern ehe man fragt, hat er sie getan, und er ist immer im Tun. Wer aber nicht solche Werk tut, der ist ein glaubloser Mensch, tappt und sieht um sich nach dem Glauben und guten Werken und weiß weder was Glaube noch was gute Werke sind, wäscht und schwatzt doch viel Worte vom Glauben und von guten Werken.
Glaube ist eine lebendige, verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade, so gewiß, daß er tausendmal drüber stürbe. Und solche Zuversicht und Erkenntnis göttlicher Gnade macht fröhlich, trotzig und voller Lust gegen Gott und alle Kreaturen: das macht der Heilige Geist im Glauben. Daher wird der Mensch ohne Zwang willig und voller Lust, jedermann Gutes zu tun, jedermann zu dienen, allerlei zu leiden, Gott zu Liebe und zu Lob, der einem solche Gnade erzeigt hat. Daher ist es unmöglich, Werk und Glauben zu scheiden, ja so unmöglich, wie Brennen und Leuchten vom Feuer nicht geschieden werden kann. Darum sieh dich vor vor deinen eigenen Gedanken und unnützen Schwätzern, die vom Glauben und guten Werken zu urteilen klug sein wollen und dabei die größten Narren sind. Bitte Gott, daß er den Glauben in dir wirke: sonst bleibst du wohl ewiglich ohne Glauben, ob du auch schaffst und tust, was du willst oder kannst.“(Aus Martin Luthers Vorrede zum Römerbrief, die ganze Vorrede findet man hier)

Evangelium und Heilung

Evangelium und Heilung
Es ist sehr spannend, sich damit zu befassen, was die Schrift in Bezug auf Heilung sagt. Von Anfang an wird das Evangelium mit Heilung verknüpft. Dies beginnt damit, dass das Evangelium Erlösung vom Fluch der Sünde bedeutet. Wie wir wissen, ist Krankheit und Schmerz als Folge des Sündenfalls in die Welt gekommen. So ist von Anfang an die geistliche Dimension von Krankheit und Schmerz geklärt: Sie sind wegen der Sünde in dieser Welt. Auch später stellt sich Jahwe dem Volk Israel als Jahwe Rophächa vor: Ich bin Jahwe dein Arzt (2. Mose. 15, 26) und verknüpft diese Verheißung direkt mit dem Gehorsam der Menschen. In seiner Abschiedsrede spricht Mose dies noch einmal an und stellt fest, Krankheit direkt mit Gottes Zorn über die Sünde verknüpft ist (5. Mose 29, 21ff).
Wir müssen uns hier verinnerlichen, dass sich am Glauben nichts verändert hat, ebenso wenig am gesamten Erlösungsweg im Alten wie im Neuen Testament. Überall ist Erlösung mit dem Glauben an den verheißenen (und später gekommenen) Erlöser verbunden. Dieser Glaube, der eine persönliche Beziehung mit dem Retter-Gott beinhaltet, gibt uns Kraft, ein gehorsames, wenn auch nicht vollkommen perfektes, Leben mit Gott zu führen. Es gab Gebote, die den alttestamentlichen Gläubigen zur Erinnerung an den verheißenen Erlöser gegeben waren, so zum Beispiel die Opfer. Und es gibt Gebote, die uns heute zur Erinnerung an den gekommenen Erlöser gegeben sind, so zum Beispiel das Herrenmahl. Im Grunde jedoch war der Glaube und die Erlösung zu allen Zeiten die einmalige, unwiederholbare Selbsthingabe Jesu am Kreuz von Golgatha.
Wenn nun unser Retter-Gott Sich mit den Worten vorstellt: Ich bin Jahwe, dein Arzt, so hat dies zu allen Zeiten und unter allen Umständen Gültigkeit. Als dieser Retter-Gott Jesus Christus unter uns auf dieser Erde war, hat Er dies ganz praktisch unter Beweis gestellt: Er hat gepredigt und geheilt.Er hat also in Seinem irdischen Dienst gezeigt, dass Verkündigung der Rettung und Heilung beides Teil des Evangeliums sind. Die Menschen kamen scharenweise zu Ihm und Er heilte sie. Es ist spannend, dass gerade Lukas, der von Beruf Arzt war, am allermeisten Wunderheilungen von den vier Evangelisten berichtet, während er überhaupt keine ärztliche oder natürliche Heilung festhält. In der Apostelgeschichte geht es im selben Stil weiter. Gott möchte uns durch diese berichteten Heilungen zeigen, dass Er der Arzt ist. Menschliche Ärzte (wie in dem Fall Lukas) sind dann in erster Linie noch da, um solche Heilungen bestätigen zu können. Aber der Heiler, das ist der Herr Jesus.
Der Herr Jesus beschrieb Seinen Auftrag in Luk. 4, 18 – 19 folgendermaßen: »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.«Diesen Auftrag hat Er am Ende Seines irdischen Lebens nach der Auferstehung Seinen Jüngern und über jene an uns weitergegeben: Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! (Joh. 20, 21 – 22)
Ein weiteres Mal bestätigte Er diesen Auftrag am Tage der Himmelfahrt in Markus 16, 15 – 18: Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.
Wir sehen also, dass Heilung ein Teil der Erlösung ist, die Jesus am Kreuz für uns vollbracht hat. Auch in den Briefen der Apostel spielte die Heilung immer wieder eine Rolle. So zum Beispiel in Jakobus 5, 14 – 16: Ist jemand von euch krank? Er soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen lassen; und sie sollen für ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden. Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.Interessant ist, dass zum Beispiel hier für „geheilt werden“ im Griechischen dasselbe Wort verwendet wird wie für „erlöst werden“. Es wird hier also besonders deutlich, dass Heilung ein Teil des Evangeliums ist.
Oder in 1. Petrus 2, 24: Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine Wunden seid ihr heil geworden.
Paulus schreibt in 1. Korinther 12, 7 – 10 von den Gaben des Geistes, und hier unter Anderem von der Gabe der Heilung: Jedem wird aber das offensichtliche Wirken des Geistes zum [allgemeinen] Nutzen verliehen. Dem einen nämlich wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber ein Wort der Erkenntnis gemäß demselben Geist; einem anderen Glauben in demselben Geist; einem anderen Gnadengaben der Heilungen in demselben Geist; einem anderen Wirkungen von Wunderkräften, einem anderen Weissagung, einem anderen Geister zu unterscheiden, einem anderen verschiedene Arten von Sprachen, einem anderen die Auslegung6 der Sprachen.