Auseinandersetzung mit dem EKD-Familienpapier

In zwei Wochen jährt sich die Veröffentlichung des Familienpapiers der EKD zum ersten Mal. Wie man sehen kann, ist diese “Orientierungshilfe” auf viel Kritik gestoßen. Vielen Kritikpunkten muss ich zustimmen. Dennoch bin ich dankbar, dass dieses Familienpapier diese Diskussion angestoßen hat. Dies und manches mehr daran zu würdigen ist mir wichtig. Ebenso auch, Alternativen aufzuzeigen oder wichtige Punkte davon weiterzudenken.
Ehe und Familie sind die Grundbausteine jeder Gesellschaft. Deshalb ist es wertvoll, darüber nachzudenken, wie dies in unserer Zeit und Kultur gelebt werden kann, aber auch, was die örtlichen Gemeinden tun können, um Ehen und Familien in ihrem Leben und Auftrag zu unterstützen. Deshalb möchte ich hier meine Gedanken dazu weitergeben. Eine Kurzfassung davon ist bereits in der BfP-Monatszeitschrift GEISTbewegt! vom April erschienen. Der Text dieser Kurzfassung findet sich auch hier.
Die etwas längere Version meiner Auseinandersetzung mit der Orientierungshilfe kann hier als PDF heruntergeladen werden. Er darf kostenlos weitergegeben, gemailt, ausgedruckt und verbreitet werden. Anfragen, Korrekturen und Kommentare sind jederzeit willkommen.

Biblisch Familie leben

Für die April-Ausgabe der BFP-Zeitschrift GEISTbewegt! durfte ich wieder einen Artikel verfassen. Wer die Möglichkeit hat, sollte ihn möglichst in der Papier-Ausgabe lesen, da das gesamte Layout sehr gut geworden ist.
Biblisch Familie leben – heute?
Nachdem die Evangelische Kirche Deutschland letztes Jahr eine Orientierungshilfe zum Thema herausgegeben hat, bewegt diese Frage viele Gemüter: Wie sieht das biblische Familienleben aus? Können – oder sollen – wir nach diesem Ideal streben? Ist es überhaupt ein Ideal? Wie könnte biblisches Familienleben im 21. Jahrhundert aussehen? Und wie kann die örtliche Gemeinde die Familien darin unterstützen?
Familie in der Bibel
Zunächst müssen wir sehen, dass das, was wir heute unter dem christlichen Familienbild verstehen, in der Bibel kaum oder nur als Ausnahme zu finden ist. In der Bibel gibt es Familie nicht als Definition von „Vater, Mutter und Kinder“. Vielmehr ist die Familie als eine Lebensgemeinschaft vorausgesetzt, die aber zugleich auch eine Lern- und Arbeitsgemeinschaft ist. Die Familie wird in der Bibel das „Haus“ genannt. Dieses Haus umfasste oft mehr als zwei Generationen, daneben aber auch nähere Verwandtschaft und die Angestellten, also die Diener oder Sklaven des Hauses. Da immer wieder Menschen recht früh gestorben sind und dadurch wieder neue Ehen geschlossen wurden, war das, was wir heute eine „Patchwork-Familie“ nennen, schon immer weit verbreitet.
Wo es hingegen keine Zweifel geben kann, ist die Ehe, die von Anfang an im Bilde Gottes als ein lebenslanger Bund von einem Mann mit einer Frau geschaffen war. Mann und Frau haben gemeinsam die Aufgabe, für die kommende Generation zu sorgen und die zeitlos gültigen Werte der Bibel weiterzugeben. So ist das Buch der Sprüche eine Sammlung der Lebensweisheit König Salomos und anderer weiser Männer, dazu gemacht, um diese Weisheit der nächsten Generation zu geben. Es beginnt immer wieder mit den Worten: „Höre, mein Sohn“ und möchte somit auch Eltern Anleitung geben, was die Werte der Bibel und damit auch des allwissenden Gottes sind, die der nächsten Generation weitergegeben werden sollen. Auch im Neuen Testament wird diese Aufgabe der Familie als Lebens-, Lern- und Arbeitsgemeinschaft wieder aufgenommen. Kinder haben die Pflicht, ihren Eltern zu gehorchen. Eltern haben die Pflicht, ihre Kinder zu einem gottesfürchtigen Leben zu erziehen, ohne sie dabei verbittert zu machen (Epheser 6, 1 – 4).
Familie im Wandel der Zeit
Seither hat sich in der Gesellschaft manches verändert. Ob zum Guten oder nicht, sei dahingestellt. Doch ist klar, dass wir in unserer Zeit oft anderen Fragen ausgesetzt sind. Dennoch ist uns auch hier die Bibel der Maßstab für all unser Handeln. Für die Familie hat sich vor allem im Zeitalter der Industrialisierung eine Menge geändert. Waren bis dahin die meisten Familien noch mit Grundbesitz und eigenem Gewerbe ausgestattet, wurde nun der Beruf immer mehr in die Fabrik verlegt. Es fand eine Trennung von Familie und Beruf statt. Der Beruf wurde zunehmend von der Familie abgekoppelt. Durch die Säkularisierung wurde der Beruf vergötzt – Ehe und Familie war bald nur ein Anhängsel des im Beruf stehenden Mannes.
Zunehmend wurde auch die Bildung ausgelagert, öffentliche Schulen wurden zum neuen Vermittler des Wissens. Auch sie wurden säkularisiert gestaltet. Stammte der Begriff der Bildung im späten Mittelalter und der Reformation noch ursprünglich vom „in das Bild Gottes gewandelt werden“ ab (Römer 8, 29), so geht die Erziehung zur Gottesfurcht immer mehr verloren. Am Ende bleibt eine Ehefrau und Mutter übrig, deren Arbeitsleistung für Ehe und Familie als wertlos betrachtet wird. Dass die Tagesstätte, der Kindergarten und die Schule kein Ersatz, sondern immer nur eine Ergänzung zu einer intakten Familie sei, wird häufig vergessen. Da in vielen Fällen das Einkommen der ganzen Familie eher gering war, mussten schon im Zeitalter der Industrialisierung immer öfter auch Frauen in der Fabrik arbeiten gehen. Daraus entstand ein neues Selbstverständnis, das in der Frauenrechtsbewegung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Ausdruck kam. Inzwischen hat sich in unseren Breiten der Staat derart „aufgebläht“ und damit auch die Last der Abgaben, dass eine Familiengründung immer teurer wurde. Auch wird durch die lange Ausbildungszeit der Zeitpunkt für eine solche Familiengründung immer weiter hinausgezögert.
Nicht zuletzt entstand durch die technische Revolution seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine immer tiefer werdende Kluft zwischen den Generationen. Wachsen heute Kinder bereits in jungen Jahren mit Internet, Handy und Smartphone auf, haben deren Eltern in vielen Fällen wenig bis keine Ahnung von den Möglichkeiten und Gefahren der neuen Medien. Mit all diesen Veränderungen ist eine Familie in der heutigen Zeit konfrontiert. Hier gilt es, für alle Bereiche des Lebens Antworten zu finden, die den biblischen Werten entsprechen und gläubige Familien darin zu unterstützen, ein Leben in unserer Zeit nach dem Wort Gottes zu leben.
Die Gemeinde und die Familie
Hier ist die Gemeinde gefragt. Am Ende Seiner Tätigkeit auf der Erde sagte der Herr Jesus: „So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.“ (Matthäus 28, 19 – 20) Einen Jünger des Herrn Jesus macht also aus, dass er gelehrt wird, alles zu tun, was Gott ihm befohlen hat. Den Willen Gottes finden wir in den ganzen 66 Büchern des Alten und Neuen Testaments. Somit hat die Gemeinde den Auftrag, ihren Familien, die ja die Kernzellen der Gemeinde sind, zu helfen, ihren Alltag, ihre Fragen und Sorgen mit Hilfe von Gottes Wort zu bewältigen.
Als Gemeinden ist es wichtig, dass wir die Ehe wertschätzen und zur Familiengründung ermutigen. Auch heute ist das Psalmwort gültig, dass Kinder ein Segen sind (Psalm 127, 3). Die Ehe wird in der Bibel oftmals als Bild gebraucht, um die Liebe und Treue Gottes zu Seiner Gemeinde zu beschreiben. So haben die christliche Ehe und Familie in unserer Gesellschaft den Auftrag, Gottes Charakter bekannt zu machen, der auch angesichts unseres menschlichen Versagens treu, vergebend und voller Heiligkeit, Gerechtigkeit und Liebe bleibt. Auch in den Bereichen Erziehung und Bildung kann die Gemeinde Eltern unterstützen, zum Beispiel mit Seminaren zu diesen Themen. Wichtig wäre, hierbei auch an die neuen Medien zu denken und Familien in ihrem Wissen und Umgang damit zu unterstützen. Die Gemeinde hilft den Eltern also, ihren Erziehungsauftrag gemäß den biblischen Werten wahrzunehmen.
Viele Gemeinden haben bereits eine gut funktionierende Kinder- und Jugendarbeit. Diese ist eine wertvolle Investition in die Familien. Verschiedene Arbeitsbereiche der Gemeinde möchten den Glauben vermitteln und Hilfe für den Alltag geben. So lebt die Gemeinde davon, dass in jeder Generation wieder neue Menschen zum Glauben kommen und sich in der Gemeinde wiederum in die nächste Generation investieren. In einer christlichen Jugendarbeit können Kinder und Jugendliche unter Gleichaltrigen eine Menge fürs Leben lernen.
Ein großer Teil der Pflegeleistung wird privat in der erweiterten Familie erbracht. Große Gemeinden können mithelfen, indem die Familien in der Pflege unterstützt werden. Solche Projekte können natürlich auch über die Grenzen der eigenen Gemeinde hinaus geplant und durchgeführt werden. Familie hört nicht dort auf, wo der Rahmen „Vater-Mutter-Kinder“ überschritten wird. Da wir laut Bibel als weltweite Gemeinde aller Gläubigen eine große Familie sind, hat jede und jeder Gläubige Familie. Leider wird dies oft vergessen; Singles, Alleinerziehende oder auch einsame ältere Menschen werden als „unvollständig“ betrachtet und so behandelt. Da braucht es ein Umdenken in unseren Gemeinden: So wäre eine Zusammenarbeit mit bereits vor Ort bestehenden Jugend- und Familienzentren oder Alters- und Pflegeheimen möglich. Auch gemeinsame Feiern und Projekte in der Gemeinde sind Möglichkeiten, um mehr Menschen in das Gemeindeleben mit einzubeziehen und ihnen zu helfen, sich auch als Alleinstehender als vollständiger Mensch zu sehen und gebraucht zu wissen. Hier sind wir gefordert, für einander gegenseitig Verantwortung zu übernehmen und so in Einheit zu einander zu stehen: Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. (Johannes 17, 20 – 21)

Warum wir Auftragsmorde legalisieren sollten

Vorsicht, Satire!!! Den folgenden Artikel habe ich im Blog von The Gospel Coalition (engl. Original) auf englisch gefunden. Da ich den Artikel der deutschsprachigen Welt nicht vorenthalten wollte, habe ich ihn mit freundlicher Genehmigung der Autorin, Betsy Childs, übersetzt.

Warum wir Auftragsmorde legalisieren sollten

Ich werde die Erste sein, die es eingesteht: Berufskiller sind fragwürdig. Aber sie sind fragwürdig, weil sie eine Arbeit erledigen, die niemand anders tun will, eine Arbeit, die tatsächlich illegal ist. Indem wir Auftragsmorde ein „Verbrechen“ nennen, haben wir die Tatsache verschleiert, dass Berufskiller der Gesellschaft einen wertvollen Dienst bereitstellen.
Viele Frauen finden sich gefangen in ungewollten Ehen. Der Ehebund beschneidet die Freiheit einer Frau ernstlich, und Ehemänner können unangemessen fordernd sein. Eine Frau in einer solchen Situation ist verletzlich. Sie sieht nur noch einen Ausweg, und so trifft sie die schwierige Entscheidung, ihren Ehemann zu töten.
Doch die unbequeme Wahrheit ist, dass eine Frau, die einen Mord gegen ihren Ehemann in Auftrag gibt, mit größter Wahrscheinlichkeit tausende von Dollars zahlen muss, ohne die Garantie zu haben, dass der Mord tatsächlich ausgeführt wird. Diesen Auftrag zu legalisieren, würde die Unsicherheit beseitigen. Gemietete Schützen könnten überprüft und trainiert, sowie auf professionelle Sicherheitsstandards angehalten werden. Niemand will, dass ein Treffer daneben geht. Wenn keine Gefahr der Anklage mehr bestünde, würde dies die Kosten von Auftragsmorden drastisch senken. Auftragsmord zu legalisieren würde ein schmutziges Geschäft ins rechte Licht rücken.
Während eine Scheidung in den meisten Fällen eine attraktive Alternative für einen Auftragsmord sein könnte, haben manche Frauen nicht die emotionalen und finanziellen Ressourcen, um eine Scheidung hinter sich zu bringen. Eine strittige Scheidung durchzuführen kann mehr als ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen. Nachdem Anwälte die Finanzen des Paares geleert haben, bleibt der Frau nur wenig Geld zurück, um ihr Leben fortzusetzen. Außerdem: Ein diskreter Mord zur rechten Zeit schützt den Ehemann vor dem Schmerz, herausfinden zu müssen, dass er nicht mehr gewollt ist. Ein wahrlich erfahrener Attentäter kann seine Zielperson schmerzlos in einem Moment umlegen ohne jedes Leiden. Das Ende einer Ehe hat das Potential, das Leben einer Frau zu ruinieren, aber wenn ihr Ehemann schnell und sauber herausgeholt wird, so kann dies ein neuer Anfang für sie sein.
Auftragsmord ist ein unbequemes Thema, und ich persönlich könnte nie einen Mord beauftragen. Besser wäre es, zuerst ungewollte Ehen zu vermeiden. Das ist aber keine Entscheidung, die jemand anderes für eine Frau machen kann. Es ist ihre Ehe, nur sie kann entscheiden, wann sie enden muss.
Ich bin mir bewusst, dass manche Leser damit zögern, diesen Vorschlag zu befürworten, aber haltet doch einmal inne, um zu betrachten, wie sehr die Legalisierung der Abtreibung dazu beigetragen hat, dass eine Frau, die ihr Kind töten will, nicht mehr stigmatisiert wird. Einst wurde die Abtreibung als Mord gesehen und konnte deshalb nur im Geheimen und mit großem Risiko für die Frauen durchgeführt werden. Jetzt feiert unser Staat Frauen, die ihr Recht ausüben, Familienmitglieder zu töten. Weshalb sollten wir dieses Recht nicht ausweiten und den Frauen das Recht geben, ihre Partner zu töten?
(Original in Englisch von Betsy Childs, Übersetzung von mir)

Die Menschenopfer des 21. Jahrhunderts

Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir gibt, so sollst du nicht lernen, nach den Greueln jener Heidenvölker zu handeln. Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer, oder einer, der Geister bannt, oder ein Geisterbefrager, oder ein Hellseher oder jemand, der sich an die Toten wendet. Denn wer so etwas tut, ist dem Herrn ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt der Herr, dein Gott, sie vor dir aus ihrem Besitz. (5. Mose 18, 9 – 12)
Wir brauchen heute weder in den Busch zu gehen, noch sonst wo hinzufahren, um die nächsten Menschenopfer zu finden. Sie finden tagtäglich in unseren Städten und Krankenhäusern statt. Dort, wo Menschen eigentlich den Auftrag hätten, Leben zu retten, wird es heute zerstört. Das ist eine schreckliche Perversion unserer Zeit.
Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an ihren Händen; ja, mit ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben, und für sie sogar ihre eigenen Kinder, die sie mir geboren haben, durchs Feuer gehen lassen, so dass sie verzehrt wurden! Überdies haben sie mir auch das angetan: Sie haben an demselben Tag mein Heiligtum verunreinigt und meine Sabbate entheiligt. Denn wenn sie ihre Kinder ihren Götzen geschlachtet hatten, so kamen sie noch am selben Tag in mein Heiligtum, um es zu entweihen.Siehe, das haben sie mitten in meinem Haus getrieben! (Hesekiel 23, 37 – 39)
Dadurch, dass man meint, man könne – in postmodernem Konstruktivismus – das Leben einfach neu definieren und dadurch ein Verbrechen zur neuen Tugend machen, werden die schlimmsten Morde nicht nur erlaubt, sondern regelrecht befürwortet. Es gibt eine riesige Lobby der „Pro Choice“ („für die Wahl“)-Fraktion. Noch schlimmer ist der Druck, der durch diese Legalisierung und all die Möglichkeiten der pränatalen Diagnose entsteht. Und doch ist es bezeichnend, wie sehr Gott für das Leben ist – auch für das Leben in der Gefangenschaft in Ägypten. Auch für das Leben unter schweren Umständen – als Sklaven der Ägypter. So wertvoll ist das Leben für Gott, dass sogar eine offensichtliche Lüge, die gezielt zum Schutze dieses Lebens eingesetzt wurde, durch Gottes Segen bestätigt wurde.
Und der König von Ägypten redete mit den hebräischen Hebammen, von denen die eine Schiphra, die andere Pua hieß, und er sprach: Wenn ihr die Hebräerinnen entbindet, so seht auf der Stelle nach; wenn es ein Sohn ist, so tötet ihn, ist es aber eine Tochter, so lasst sie leben! Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, was ihnen der König von Ägypten befohlen hatte, sondern sie ließen die Knaben leben. Da ließ der König von Ägypten die Hebammen rufen und fragte sie: Warum tut ihr das, dass ihr die Knaben leben lasst? Da antworteten die Hebammen dem Pharao: Nun, die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen; sie sind lebhafter; ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren! Und Gott segnete die Hebammen; das Volk aber vermehrte sich und nahm gewaltig zu. (2. Mose 1, 15 – 20)
Zwischen 110’000 und 120’000 Menschenopfer werden dem modernen Moloch der Selbstbestimmung jedes Jahr in den Rachen geworfen. In Deutschland. Weltweit geht man von etwa 42’000’000 pränatal ermordeten Kindern pro Jahr aus. Zum Vergleich: Der 2. Weltkrieg hat weltweit insgesamt etwa 66’000’000 Menschenleben gekostet. Somit kommt man mit den Abtreibungen in 1,5 – 2 Jahren ungefähr auf die Zahl der Menschenleben, die der 2. Weltkrieg in 6 Jahren gekostet hat. Nur mal so weit ein kleiner Vergleich. Das sind schreckliche Zahlen.
Weitaus schrecklicher ist allerdings die Gleichgültigkeit der Kirchen und Gemeinden heutzutage. Gerade da uns die Bibel auffordert, uns für die Schwachen einzusetzen:
Ein Psalm Asaphs. Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Mächtigen richtet er: »Wie lange wollt ihr ungerecht richten und die Person des Gottlosen ansehen? (Sela.) Schafft Recht dem Geringen und der Waise, den Elenden und Armen laßt Gerechtigkeit widerfahren! Befreit den Geringen und Bedürftigen, errettet ihn aus der Hand der Gottlosen!«(Psalm 82, 1 – 4)
»Warum fasten wir, und du siehst es nicht, warum kasteien wir unsere Seelen, und du beachtest es nicht?« — Seht, an eurem Fastentag geht ihr euren Geschäften nach und treibt alle eure Arbeiter an! Siehe, ihr fastet, um zu zanken und zu streiten und dreinzuschlagen mit gottloser Faust; ihr fastet gegenwärtig nicht so, dass euer Schreien in der Höhe Erhörung finden könnte. Meint ihr, dass mir ein solches Fasten gefällt, wenn der Mensch sich selbst einen Tag lang quält und seinen Kopf hängen lässt wie ein Schilfhalm und sich in Sacktuch und Asche bettet? Willst du das ein Fasten nennen und einen dem Herrn wohlgefälligen Tag? Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: dass ihr ungerechte Fesseln losmacht, dass ihr die Knoten des Joches löst, dass ihr die Unterdrückten freilasst und jegliches Joch zerbrecht? Besteht es nicht darin, dass du dem Hungrigen dein Brot brichst und arme Verfolgte in dein Haus führst, dass, wenn du einen Entblößten siehst, du ihn bekleidest und dich deinem eigenen Fleisch nicht entziehst? (Jesaja 58, 3 – 7)
Die Schwächsten unserer Gesellschaft sind die Ungeborenen. Sie bedürfen am allermeisten unseres Schutzes. Sie haben keine eigene Stimme, um sich wehren oder auch nur zu Wort melden zu können. In einer zunehmend sozialistisch gestalteten Gesellschaft bekommt der Mensch seinen Wert nicht durch sein Menschsein, sondern durch den Wert, den er seiner Gesellschaft bringt. Sprich: Seiner Arbeit. Deshalb müssen Frauen auch weg von den Kindern, hin an den Arbeitsplatz, um einen von der Gesellschaft anerkannten Wert zu bekommen. Dies war bereits in der DDR so, und wird jetzt in der EUdSSR immer stärker vertreten. Es geht nicht mehr um Gleichberechtigung. Diese ist nur ein Vorwand, um möglichst viele Arbeiterinnen und Arbeiter für den Staat ausbeuten zu können. Und so sind es auch die Schwächsten und Kleinsten, denen ihr Wert als Menschen abgesprochen wird. Die Kranken und die Alten. Wo die Abtreibung eine so große Lobby hat, wird es nicht lange dauern, bis auch die Euthanasie eingeführt wird, damit am Ende nur noch die leben dürfen, welche der Gesellschaft einen größtmöglichen Nutzen bringen.
Alle Tiere sind gleich, nur manche Tiere sind gleicher.“ (George Orwell)

Gedanken zur Bildungspolitik

Die Kinder unseres Landes sind unsere Zukunft. Deshalb ist die Investition in Ehe, Familie und Bildung das zentrale Thema bei jeglicher Zukunftsplanung. Die Investition in unsere Zukunft ist unsere Verantwortung und zwar sowohl als Staat, als Region, als Ort, als Familie, aber auch als einzelne Person. Jede und jeder ist verantwortlich, sich für die Zukunft einzusetzen. Das beginnt mit der Bereitschaft, als Staat mehr von den Steuergeldern seines Volkes in die Bildung zu investieren. Die Bildungspflicht muss daher unanfechtbare Grundlage jeglicher bildungspolitischer Diskussion sein. Die in Deutschland festgesetzte Schulpflicht hingegen, welche vielen Familien die Möglichkeit des sogenannten Homeschooling (Kinder nach dem vom Staat vorgegebenen Lehrplan privat zu Hause von den Eltern oder einem Privatlehrer zu unterrichten) und damit die Freiheit nimmt (Schutz der Familie als Quelle von Erziehung und Bildung), ist ein Relikt aus der Zeit des braunen Regimes (die Schulpflicht wurde 1938 festgesetzt). Diese gesetzliche Regelung der Schulpflicht soll in eine vertretbare Bildungspflicht umgewandelt werden. Zugleich sollte ein Staat auch gemeinsam mit professionellen Pädagogen Konzepte entwickeln, nach denen Eltern oder Gemeinden zu anerkannten Bildungsgemeinschaften werden können. Der Lehrplan wird demnach natürlich weiterhin von staatlicher Hand in Grundzügen erarbeitet, sowie auch Lehrmittel, die auch von selbstbildenden Eltern oder Gemeindepädagogen verwendet werden können, sowie für alle obligatorische Prüfungen. Wie der Stoff jedoch dann im Einzelnen erarbeitet wird, möge jedem selbst überlassen werden. Weiter sollen auch vermehrt christliche Kindergärten, Schulen und Gymnasien, sowie auch eine Universität auf biblischer Bekenntnisgrundlage gegründet werden. Besonders wichtig wäre deshalb auch die Universität, an welcher unter anderem auch Pädagogik studiert werden kann. Eine solche Bekenntnis-Universität geht nicht vom humanistischen, sondern vom biblischen Menschenbild aus, und ist deshalb alleine in der Lage, auf die Probleme der heutigen Pädagogik eine adäquate Antwort zu geben.


Sobald die Erziehung und Pflege von Kindern wieder ihren eigentlichen Stellenwert erhält, indem der Beruf der Hausfrau und Mutter als vollwertige Arbeitsstelle gilt und als solche auch finanziell honoriert wird, kann man natürlich auch die Krippen größtenteils schließen. Das Steuergeld, welches durch die Schließung der Krippen eingespart werden kann, fließt auf diese Weise direkt in die Familien, wo es nach bestem Wissen und Gewissen der Eltern für das Wohl der Kinder eingesetzt wird. Idealerweise kann man so kleinere Klassen in der Grundschule schaffen, was dafür sorgt, dass die Lehrer noch besser auf die einzelnen Schüler eingehen können und so ihr Potential fördern. Es sollte vor allem auch Raum geschaffen werden für Kinder mit unterschiedlicher Herkunft, Persönlichkeit, Intelligenz und weiteren Begabungen, die nebst der üblichen Grundbildung (Deutsch sprechen, Lesen, Schreiben, Rechnen) zusätzlich stark gefördert werden soll. So kann man Problemen mit Kindern mit hoher Intelligenz, speziellen Persönlichkeitsbildern (was heutzutage leider als krankhafte „Syndrome“ abgetan und „kuriert“ wird) vorbeugen und diese zugleich in ihren zahlreichen Stärken fördern. Des Weiteren sollte die Beherrschung der Grundbildung zu den Mindestanforderungen für den Besuch einer nachfolgenden Schule (Realschule, Gymnasium) werden. Weitere Fremdsprachen sollten in der Grundschule möglichst nur denjenigen angeboten werden, welche den Stoff der Grundbildung bereits beherrschen. In der deutschsprachigen Welt sollte auch die Muttersprache von Kindern mit Migrationshintergrund erst dann gelernt werden dürfen, wenn ein Kind deutsch sprechen, lesen und schreiben kann.

Ehescheidung und Wiederheirat

Nach Gottes Plänen leben wollen ist gar nicht so einfach in einer Gesellschaft, die uns immer wieder davon überzeugen will – auf jede mögliche Art und Weise – dass die Ehe und eheliche Treue etwas antiquiertes, längst überholtes, ist. Hier ist jede und jeder von uns gefordert, Gottes Wort zu dem Thema mehr zu lesen und sich stärker damit zu befassen als mit den Meinungen der Welt. Das nämlich, was uns beschäftigt und dem wir unsere Zeit und Aufmerksamkeit geben, wird unser Denken, Fühlen, Wollen und nicht zuletzt auch unser Handeln beeinflussen. Wir werden zu dem, womit wir uns heute beschäftigen. Unsere heutigen Gedanken werden morgen Gewohnheiten sein, und von Gewohnheiten wieder loszukommen, braucht sehr viel Einsatz.

Was also ist die Ehe? Die Ehe ist ein Bund, der vor und von Gott zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen wird. Hierzulande vor dem Standesamt, da dies der rechtliche Gebrauch des Staates ist. Weil sie ein Bund ist, kann sie keine Partnerschaft von Gleichen sein. Bei einer Eheschließung heiratet ein Mann seine Frau, und sie wird von ihm geheiratet. Dadurch fällt schon mal jegliche Rede von homosexueller Ehe dahin. Das ist ein Ding der absoluten Unmöglichkeit. Die Ehe wiederspiegelt den Bund zwischen Gott und der Gemeinde, beziehungsweise zwischen Gott und den erwählten Gläubigen. In einer Ehe gibt es also nur zwei Plätze: den Platz des Mannes, der in der Ehe stellvertretend für Gott steht, und den Platz der Frau, die in derselben Ehe stellvertretend für die heilige Gemeinde der Auserwählten steht. Da heute leider viel zu schlecht von der Gemeinde gedacht wird, viel zu menschenzentriert statt auf Gott ausgerichtet, und dies auch in vielen Ehen so gesehen wird, hat das riesige Auswirkungen darauf, wie man von der Ehe denkt und wie sie geführt wird. Wenn man sich bedenkt, dass Gott es ist, der die Gemeinde erwählt hat, und sogar mit Leib und Leben für sie gelebt hat, sie liebt und sogar für sie in den bitteren Kreuzestod ging, so ist das ein wunderschönes Bild für die Aufgabe des Mannes in der Ehe. Die Gemeinde ist der irdische Leib Christi, die Gemeinschaft der Heiligen und Auserwählten. Sie führt die göttlichen Pläne des Gottesreiches auf Erden aus und breitet die Herrschaft Gottes aus, indem sie durch die Predigt des Wortes Gottes für die Vermehrung der Gotteskinder sorgt, diese im Glauben aufzieht, für sie da ist, in der Not hilft und sie unterstützt in allem, was sie zum Leben brauchen. Analog dazu ist die Aufgabe der Frau in der Ehe zu finden.

Wenn wir also verstanden haben, was die Gemeinde ist, so ergibt sich daraus eine gute Basis für die Ehe. Die Gemeinde ist von Gott auserwählt. Das heißt: Gott hat Sich vor Grundlegung der Welt, bevor Er die Welt also erschaffen hatte, schon dafür entschieden, wer Teil der Gemeinde werden soll. Im Leben dieser Menschen läuft alles, was sie erleben, darauf hinaus, dass sie den Herrn Jesus finden und Ihm nachfolgen. Gott lenkt unsere Wege auch durch Sünden anderer Menschen und unserer eigenen Sünden, ohne diese aber selbst zu verursachen. Die Sünde ist immer unsere Schuld, da wir sie aus eigener Willensregung heraus tun. Dennoch gebraucht Gott genau diese Sünden, um unser Leben zu formen und zu prägen, damit wir in das Ebenbild des Herrn Jesus verwandelt werden. Wen Er einmal auserwählt hat, den wird der Herr nie wieder loslassen, denn niemand und nichts kann uns aus Seiner Hand reißen. Vielmehr: Wenn ein Erwählter in der Versuchung steht, ganz abzufallen, umwirbt Er diesen durch den Heiligen Geist mit so viel Liebe, dass Er den Menschen dadurch wiederum zu Sich zieht. Wenn ein Mann seine Frau heiratet, so ist es um den Bund sehr ähnlich gestellt. Der Mann verspricht sozusagen vor Gott, dass er seine Frau immer mit so viel Liebe umwerben will, dass sie alle Versuchungen in anderen Richtungen mit seiner Hilfe überwinden kann. Zur selben Zeit verspricht der Mann vor Gott, dass er mit seinen Augen einen Bund schließen will, sodass er sich von ihnen nicht in irgend eine falsche Richtung verführen lässt. Wir sehen somit: Letztendlich liegt die wichtigste, oberste Verantwortung beim Mann, der dafür zu sorgen hat, dass die Ehe glücklich wird. Die Frau trägt natürlich auch Verantwortung, diese ist vor Gott aber ihrem Mann untergeordnet.

Nun ist es aber so, dass in einer Ehe zwei unperfekte Menschen zusammengejocht werden. Deshalb ist es äußerst wichtig, immer wieder aus der Vergebung heraus in der Vergebung zu leben. Es kann auch sein, dass einer der beiden Eheleute in eine tiefe Sünde fällt, vielleicht auch gar nicht erst das Verlangen hat, aus dem Sumpf dieser Sünde herauszukommen. Eine weitere Möglichkeit besteht, dass einer der Beiden gar nicht erst an den Herrn Jesus gläubig geworden ist, unter Umständen merkt man das erst nach ein paar Ehejahren. Weiter ist es auch möglich, dass die Ehe dann konstituiert wurde, als beide noch ungläubig waren. Wie dem auch immer sei: Eine Ehe zwischen Mann und Frau ist immer vor Gott geschlossen. Deshalb gelten Gottes Richtlinien auch für nichtgläubige Paare. Nach diesen werden alle einst gerichtet werden. Die Einen in dem schrecklichen Endgericht, die anderen vor dem Richterstuhl Christi gleich nach der Entrückung und der ersten Auferstehung der Toten (in Christus). Da eine Ehe immer vor und durch Gott geschlossen wird, müssen wir auch bei einer Ehescheidung nach Gottes Richtlinien fragen. Eine Scheidung hat immer mit dem Versagen zweier Menschen zu tun. Gänzlich unschuldige gibt es nie im Falle einer solchen Scheidung. Auf die eine oder andere Weise werden beide ihren Teil dazu beigetragen haben.

Ẃas Gott zusammengejocht hat, das sollen wir nicht auseinandertrennen, sagte der Herr Jesus. Somit ist die Ehescheidung immer eine Sünde, und Sünde hat immer Konsequenzen. Ich möchte hierfür mal ein Bild als Gleichnis brauchen: Nehmen wir an, es gibt in dem Ort, in dem wir leben, eine ganz arme Familie. Diese Familie hat kein Geld, nichts zu essen, kaum Kleidung. Sie leben zusammengepfercht in einer kleinen Wohnung. Nun haben sie seit Tagen nichts mehr rechtes zu Essen gehabt. Da geht der Vater, der nicht will, dass seine Familie verhungert, des Morgens über den Markt. Er lässt bei einem Stand ein weit außen auf dem Verkaufstisch liegendes Brot mitgehen. Das wird seiner Familie gut tun, denkt er sich. Doch o weh, jemand hat ihn gesehen, hält ihn fest und ruft nach der Polizei. Vom Hunger geschwächt kann er sich ja kaum wehren gegen den starken Griff, der ihn festhält.

Diebstahl ist eine Sünde. Das ist immer so, denn Eigentum ist etwas von Gott Selbst Eingesetztes. Jeglicher Wunsch nach einem kommunismus-ähnlichen System ist unbiblisch, da dadurch das Eigentum, auf das jeder Mensch ein natürliches Grundrecht hat, abgeschafft würde. Diebstahl hat rechtliche Folgen, und das ist auch gut so. Der oben beschriebene Mann (die Personen sind von mir erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden Menschen sind rein zufällig und nicht von mir beabsichtigt) hat in vollem Bewusstsein um mögliche Folgen gestohlen. Er wusste, dass dies passieren könnte, aber seine Liebe und sein Verantwortungsbewusstsein zu seiner Familie war größer als die Angst vor den Konsequenzen. Jeder muss sich bewusst sein, was die Konsequenzen für sein Tun bedeuten und sich dann in seiner Verantwortung entscheiden. Oben genannter Mann hatte die Wahl zwischen zwei Sünden, er konnte sich nur für das kleinere Übel entscheiden: Entweder er stahl nicht, und wartete tatenlos mit seiner Familie darauf, an Hunger zu sterben, oder er nahm das Risiko auf sich, erwischt zu werden und dann mit den Konsequenzen zu leben.

Bei einer Ehescheidung ist es das selbe. Es gibt Fälle, in welchen man sich wirklich nur noch für das kleinere Übel entscheiden kann. Und das ist manchmal die Ehescheidung. Das ist aber nicht einfach so der Fall. Es kann der Fall sein, wenn zum Beispiel der Ehemann ständig nur noch schlägt oder in einer außerehelichen Beziehung lebt, die er nicht aufgeben will. Sonst nämlich nicht. Wer sich für dieses entscheidet, sollte sich aber der Konsequenzen bewusst sein. Leider leben wir in einer Zeit, in der sich immer mehr Gemeinden von der Welt anstecken lassen und aus Angst vor dem Spott der Welt oder dem Austritt von Leuten aus der Gemeinde, nicht mehr von den biblischen Konsequenzen solchen Tuns zu sprechen wagen. Dies hängt auch sehr stark mit der psychotherapeutischen Unterwanderung der Gemeinde zusammen. Das Menschenbild und auch das Gottesbild haben sich dadurch sehr stark an das der Welt angepasst. Doch dies nur am Rande, darüber muss an anderer Stelle noch viel mehr gesagt werden.

Wenn sich also jemand oder ein Ehepaar dazu entscheidet, den Schritt des kleineren Übels zu gehen, indem man sich scheiden lässt, so sieht der biblische Tatsachenbestand folgendermaßen aus: Grundsätzlich muss die Bereitschaft vorhanden sein, danach gar nicht mehr nach jemandem zur Wiederheirat zu suchen. Die Bibel verbietet Wiederheirat grundsätzlich bis auf zwei Ausnahmefälle ganz strikt. Und auch in den beiden Ausnahmefällen wird sie mit keinem Wort empfohlen. Die beiden Ausnahmefälle haben beide damit zu tun, dass einer der beiden sich als ungläubig outet. Wenn beide darauf bestehen, dass sie Christen sind, sollen sie auf jeden Fall einen guten Paarseelsorger aufsuchen und daran arbeiten, die Ehe wiederherzustellen. Wenn dies der Fall ist und sie beide daran arbeiten, ist die Ehe auf jeden Fall wieder möglich. Es ist ein schlimmer Bärendienst, wenn es nun „Seelsorger“ gibt, die in diesem Fall eine Ehescheidung empfehlen.

Wenn jedoch einer der beiden sieht, dass er oder sie nicht an Gott glauben, und deshalb von sich aus die Scheidung wünscht und einreicht, oder aber wenn einer der beiden seinen Unglauben dadurch bezeugt, dass er oder sie die Scheidung einreicht, aus fehlendem Glauben an Gottes Möglichkeit zur Wiederherstellung der Ehe, so sind das die beiden Möglichkeiten, die dem jeweils anderen Teil der Ehe (dem, der nicht von sich aus die Scheidung will) die Freiheit ermöglicht, wieder zu heiraten. Wer jedoch den ungläubigen Teil heiratet, der die Scheidung wollte, macht sich selbst an der Sünde des Ehebruchs mitschuldig (und zwar egal ob das Wissen davon vorhanden ist oder nicht). So ist es wichtig, dass man die Person, welche man heiraten will, gut kennenlernt, und dann gemeinsam die unaufgebbare Entscheidung zu heiraten trifft.