Momentane Bücher Top Ten

Wer gute Literatur sucht, dem möchte ich folgende Werke ans Herz legen:

1. Johannes Calvin – Institutio Christianae Religionis

Das Standardwerk der reformierten Dogmatik ist auch heute noch in vielen Fragen moderner Zeitkritik absolut aktuell. Die Institutio ist nicht nur polemisch geschrieben, sondern zugleich auch sehr seelsorgerlich. Diese Mischung macht Calvins in seinem unnachahmlichen Stil verfassten Werke (besonders auch seine Briefe) zu Dokumenten von allergrößtem Wert. Muss man gelesen haben.

2. Michael F. Ross – Predigen wirkt Wunder

Der Pastor einer großen Gemeinde in den USA setzt sich für Predigten nach dem Vorbild der großen Puritaner ein: Der christozentrischen Auslegungspredigt. Er gibt zunächst die Geschichte dieses Predigtstils kurz wieder und geht dann auf den Inhalt, auf die nötige Ausgewogenheit, auf die Planung sowie die Vorbereitung dieser Predigten ein.

3. John Bevere – Die Furcht des Herrn

In diesem Buch fordert uns John Bevere (einer meiner bevorzugten Autoren aus unseren pfingstlich-charismatischen Gemeinden) dazu auf, unser Leben unter die Lupe zu nehmen und uns zu fragen, ob wir wirklich begriffen haben, was es bedeutet, Gott zu fürchten. Ein Buch, das unser Leben verändern und prägen kann.

4. Wayne Grudem – Politics According to the Bible

Wayne Grudem zeigt hier auf, wie Politik aus christlicher Sicht gesehen und umgesetzt werden kann. Ein umfangreiches, aber absolut lesenswertes Buch. Zu den verschiedenen Themen heutiger Politik werden die biblischen Grundlagen sehr exakt herausgearbeitet, mit anderen Meinungen verglichen und abgewägt. Leider nur in Englisch erhältlich (bisher) aber sehr leicht verständlich und einfach geschrieben.

5. Iain H. Murray – Jonathan Edwards, A New Biography

Vom amerikanischen Erweckungsprediger der Great Awakening können wir auch heute noch sehr viel lernen. Er hat sein Leben ganz in den Dienst des Herrn gestellt. Alles, was er tat, lehrte, predigte oder schrieb, kam bei ihm von ganzem, brennendem Herzen für den Herrn. Sehr anschaulich und doch theologisch tiefgehend beschreibt Iain H. Murray die Geschichte dieses großen Gottesmannes.


6. John Bunyan – The Pilgrim’s Progress

Dieses Buch begleitet mich seit langem, es hat mir den Zugang zu all den großen Schätzen der alten Puritaner eröffnet. Das Buch lässt sich so leicht lesen, hat aber jede Menge an Tiefgang! Absolut empfehlenswert!

7. Wayne Grudem – Systematic Theology

Noch ein zweites Mal Grudem. Es gibt manches, was man anders sehen kann oder wo man sich (zumindest als Student der Theologie) noch ausführlichere Erklärungen wünschen würde, aber es gibt keine moderne Ausgabe einer guten Systematischen Theologie (Bibellehre), die es fertigbringt, die wichtigsten Details zu nennen, auszudiskutieren und doch leichtverständlich (auch für theologisch Nichtstudierte) zu bleiben. Meinem momentanen Wissensstand nach wird das Buch gerade in die deutsche Sprache übersetzt und dürfte Ende dieses Jahres erscheinen.

8. Charles H. Spurgeon – The Treasury of David

(leider vergriffen und nur noch antiquarisch erhältlich)

Der Fürst der Prediger hat 20 Jahre lang in vielen Stunden zig Kommentare zu den Psalmen gelesen und ausgewertet. In diesem als vier-, sechs- oder gar siebenbändig erhältlichen Magnum Opus legt Spurgeon die Psalmen komplett Vers für Vers aus und gibt immer Hinweise für Prediger sowie gute Zitate anderer Kommentatoren. Ein wahrer Schatz für alle Prediger, Seelsorger aber auch sonst für jeden, der sich für die Psalmen interessiert.

9. Derek Prince – SÜHNE, Ihre persönliche Begegnung mit Gott

Prince, ein großartiger Bibellehrer, beleuchtet hier im Detail, was der Herr Jesus am Kreuz für uns getan hat. Das hat nämlich Konsequenzen für unser Leben. Anhand persönlicher Beispiele versucht er das darzulegen. Sehr leicht zu lesen und doch voll Tiefgang.

10. Benedikt Peters – George Whitefield, Der Erwecker Englands

In dieser Biographie erzählt B. Peters aus dem Leben des englischen Erweckungspredigers George Whitefield. Von ihm können wir vieles lernen und besonders interessant ist aus dieser Sicht auch die große Kontroverse mit John Wesley, der die biblische Lehre von der Vorsehung und Erwählung abgelehnt hat. Auch dies ist ein Thema, welches heute zur Debatte steht.

Die Zersetzung überwinden

Die Zersetzung überwinden

Ein Fünf-Punkte-Plan, mit welchem sich die in der Analyse festgestellte Zersetzung des christlichen Glaubens überwinden lässt.


1. Die biblische Auslegungspredigt erneut aufleben lassen

Am Anfang dieser Überwindung muss die erneute Entdeckung der biblischen Predigt stehen. Solche Predigt ist immer Auslegungspredigt. Hier werden nicht die Gedanken des Predigers im Text drin gesucht und dann dort hineingelegt, sondern der jeweilige Bibeltext gibt die Gedankenfolge vor. In dieser biblischen Predigt ist das Evangelium, welches das göttliche Dynamit ist, das Zentrum. Auslegungspredigt ist deshalb immer auf den Herrn Jesus und Sein Erlösungswerk ausgerichtet, weil alle Schrift es ist, die von Ihm zeugt. Das Alte und das Neue Testament gleichermaßen. Diese Art von Predigt ist es auch, die uns hilft, unser tägliches Leben ganz praktisch nach Gottes Willen auszurichten. Sie hilft uns, zu verstehen, wer wir in Christus sind und wie wir mit Hilfe des Christus leben können. Diese Art der Predigt benötigt ein gutes Fundament im Wort Gottes, insbesondere von dem, was das Wort über die einzelnen Begriffe, über die man predigt, lehrt. Dies gibt den Hörern auch neu die Gewissheit, dass Gottes Wort absolut vertrauenswürdig ist.


2. Gründung christlicher Bekenntnisschulen und Universitäten

Weiter braucht es christliche Bekenntnisschulen in allen Altersstufen und Levels. Es ist notwendig, dass wir unsere Kinder von Menschen lehren und miterziehen lassen, die nicht schon von ihrer Ausbildung her den biblischen Erziehungszielen diametral gegenüberstehen. Den Kindern muss die biblische Schöpfungslehre als mindestens gleichermaßen vertrauenswürdige Lehre wie der ganze Evolutionismus nahegebracht werden. Doch sollen alle Stufen und Altersgruppen diese Möglichkeit haben. Auch eine Universität nach christlichem Bekenntnis wäre dringend notwendig. Und um genügend gläubige Lehrer auch mit dem ganzen pädagogischen Handwerkzeug auszustatten, braucht es natürlich auch christliche Lehrerseminare bzw. eine Universität, an welcher man das Lehramtsstudium auf christlicher Basis absolvieren kann.


3. Gemeinsame Evangelisationsveranstaltungen

Da viele Gemeinden zu klein sind, um den großen Missionsauftrag in ihrer Stadt zu erfüllen, andererseits aber mit anderen Gemeinden im Streit um die rechte Lehre stehen, geht sehr viel Potential für das Gewinnen neuer Seelen verloren. So können die heutigen Gemeinden nicht mehr sagen, dass ihre Hände frei sind vom Blut der Verlorenen. Vielmehr ist es notwendig, dass Gemeinden sich (auch ohne Evangelische Allianz und ähnliche Ökumene-Vereinigungen) zusammenschließen, um gemeinsam zu Veranstaltungen (am besten an einem neutralen Ort) einzuladen. So wird das Potential vieler kleinerer Gemeinden gebündelt und zugleich findet ein fruchtbarer Austausch zwischen den Gliedern verschiedener Gemeinden statt.


4. Das Bekenntnis zum Herrn Jesus als dem einzigen Weg zu Gott statt falsche Toleranz

Dennoch darf bei aller Zusammenarbeit die eine Mitte nicht vergessen werden: Wo das Bekenntnis zum Herrn Jesus als dem einzigen Weg zu Gott durch irgend etwas anderes ersetzt wird, kann keinerlei solche Gemeinschaft stattfinden. So darf es auch nicht zum „gleichwertigen“ Dialog der verschiedenen Religionen kommen, zumindest haben christliche Gemeinden und Kirchen da nichts zu schaffen. Wo die Exklusivität des christlichen Glaubens geleugnet wird, dort ist auch unser Herr, der selbst sagte: „ICH bin Der Weg und Die Wahrheit und Das Leben, niemand kommt zum Vater denn (einzig und allein) durch Mich“ nicht mehr anwesend. Dort wird Er nach draußen getreten, und wenn man Glück hat, dann geschieht es, dass Er mal wieder an die Türe klopft… (siehe Offenbarung 3,20)


5. Mutiges politisches Engagement für christliche Werte

Nicht zuletzt ist es auch notwendig, dass wir uns über das politische Geschehen unserer Zeit informieren, uns aufgrund von Gottes unfehlbarem, irrtumslosem und ewig gültigem Wort eine Meinung bilden und diese auch entsprechend vertreten. Es braucht Politiker, die bereit sind, den Finger auf wunde Punkte der heutigen Politik zu legen und Lösungsansätze von der Bibel her suchen und einzubringen suchen. In einer Zeit ethischer Verwahrlosung unserer Politik ist unser Schweigen auch eine Antwort: Wer schweigt, unterstützt diejenigen, die anderer Meinung sind. Und in einem Staat, der sich demokratisch nennt, ist jeder im Volk (griechisch „demos“) ein Politiker. Liebe Leserinnen und Leser, lasst uns die Verantwortung, die Gott uns übertragen hat, annehmen und nicht länger schweigende und gleichgültige Ja-Sager spielen!

Zersetzung des christlichen Glaubens

Schrittweise Zersetzung des christlichen Glaubens

Ich möchte an dieser Stelle fünf Schritte aufzeigen, wie heutzutage der christliche Glaube unterwandert und zersetzt wird:

1. Gottes Wort wird in Frage gestellt

Am Anfang steht immer der Zweifel an Gottes Wort. Lange Zeit hinweg haben wir Evangelikalen immer treu daran festgehalten, dass die Bibel ganz und gar Gottes Wort ist. Leider hat auch die Einführung der Textkritik an evangelikalen Hoch- und Bibelschulen ihren Teil dazu beigetragen, dass ein großer Teil der Menschen plötzlich unsicher wurde: Was stimmt jetzt? Ist auf die Schrift überhaupt noch Verlass? Hat Gott etwa doch nicht geschafft, Sein Versprechen zu halten, dass Er Selbst Sein Wort bewahren will? Hinzu kommt die traurige Tatsache, dass die Bibelkritik mit ihrer verderblichen historisch-kritischen Methode auch in einige ursprünglich evangelikale Gemeinden gefunden hat. Das beginnt meist im kleinen Rahmen, indem man versucht, den biblischen Bericht über die Schöpfung mit den Neo-Darwinschen Theorien in Einklang zu bringen. Wohlbemerkt: es handelt sich hierbei um zig verschiedene Theorien, die sich hinsichtlich der Forschungsergebnisse je nach Fachbereich deutlich widersprechen. Leider ist die Faulheit mancher moderner Pastoren zu groß, als dass sie sich mit der Verteidigung der einzigen biblisch korrekten Wahrheit befassen wollen oder können. Die jeweilige Position zum Schöpfungswerk ist aber keinesfalls eine belanglose Sache: Es handelt sich hierbei um den Dreh- und Angelpunkt zur Verteidigung der Echtheit aller anderer biblischer Bücher auch. Wer also annimmt, dass der Schöpfungsbericht nur symbolisch für das Werk von Milliarden von Jahren steht, wird im nächsten Schritt auch zugeben müssen, dass die fünf Bücher Mosis vielleicht gar nicht von ihm geschrieben wurden, sondern vielleicht auch von Redaktoren vor und nach dem babylonischen Exil überarbeitet und neu zusammengestellt wurden.

2. Die Lehre von der Gnade wird abgeschafft

Als nächsten Schritt verwirft man die Lehre von der Gnade. Diese beinhaltet die Erwählung der Gläubigen vor Grundlegung der Welt, die Unmöglichkeit des Menschen, sich selbst für Gott zu entscheiden (Frage nach dem freien Willen), sowie die Tatsache, dass ein wahrer Gläubiger (und damit vor Grundlegung der Welt Erwählter) niemals wieder verloren gehen kann. Hierzu werden entweder die biblischen Aussagen dazu als „Lehre von Paulus aber nicht von Gott“ (in Verbindung mit dem ersten Schritt) degradiert, oder man biegt sich die jeweiligen Bibelstellen so zurecht, dass sie in das Konzept passen, das man erreichen möchte. Stattdessen nimmt man lieber die humanistische Aussage an, dass der Mensch so weit gut sei, dass er sich aus sich selbst für Gott entscheiden kann. Dies geht dann so nach dem Prinzip, dass der Glaube zum neuen Gebot gemacht wird (eine Form des Neonominianismus). Der Glaube wird nun plötzlich zu dem Werk erhoben, das retten kann, und vor allem: zu dem Werk, das jeder, der es will, tun kann. Damit geht jede biblische Basis zum Begriff „Glauben“ verloren. Es ist dann weder nötig, den Begriff „Glauben“ von der Schrift her zu definieren, noch muss man ihn irgend jemandem erklären. Jeder kann sich darunter etwas vorstellen, und damit kann auch jeder „nach seiner Fasson“ „gerettet“ werden.

3. Man beginnt zu diskutieren

Der nächste Schritt ist ebenso verheerend: Da nun plötzlich jeder nach seiner Fasson glauben und gerettet werden kann, ist somit die Diskussion eröffnet. In zahlreichen Diskussionsforen werden die Perlen der Schrift vor diskussionsfreudige Säue geworfen. Anstatt dass die Bibel als richtungsweisendes Wort und als oberste Autorität eines jeden Gläubigen hochgehalten wird, indem man sie predigt, sie lehrt und sie vorlebt, gibt es Gespräche. An manchen Orten ist auch die Predigt zu einer Art Podiumsdiskussion geworden, an der sich jeder beteiligen kann, ohne dass die Aussagen groß beurteilt werden. Diese Art von „Freundlichkeit“ gegenüber „Suchenden“ erweist sich mehr und mehr als Unfreundlichkeit, da ihnen ein falsches Bild von der Heiligen Schrift vermittelt wird: Man vermittelt gewissermaßen, dass die Bibel eine Blumenwiese ist, von der sich jede und jeder das pflücken darf, was ihm oder ihr gefällt und mit dem Gepflückten dann selig wird. Und genau das ist es, was jede öffentliche Diskussion über die Bibel vermittelt. Manches Mal kommt es in solchen Diskussionen auch zu regelrechten Streitereien, die den „Suchenden“ deutlich zeigen: All jene Streitenden haben wohl weder den Wert der Schrift noch deren Zentrum in der Nächstenliebe wirklich erkannt. Und mit diesem Schritt in diese ganze Diskutiererei ist auch schon der Weg vorgegeben in den nächsten Schritt:

4. Der Individualismus hält Einzug

Die Frage ist jetzt plötzlich nicht mehr: Was kann ich für Gott tun? Sondern: Was kann Gott für mich tun? Und damit einher geht auch die ständige Frage in allem Leid: Wo war Gott, als ich? Dieser Egoismus wird leider auch durch zahlreiche Gemeinden und Predigten richtiggehend kultiviert. In zahlreichen Predigten geht es nur noch um die sieben Schritte zum Reichtum, die zehn Schritte zum beruflichen Erfolg oder die fünf Schritte zur perfekten Mama. Die Konsum-Mentalität nimmt auch in den Gemeinden zu. Auf der einen Seite beklagt man sich darüber, dass es Ein-Pastoren-Gemeinden gibt, in denen die Mitglieder nicht viel zu sagen haben, auf der anderen Seite fehlt oft die Motivation, selbst auch mit anzupacken. Auch hier dreht sich alles um die Frage: Was kann die Gemeinde MIR geben? Was habe ICH für Vorteile, wenn ich diese Gemeinde besuche? Und wenn die Vorteile plötzlich nicht mehr so stark überwiegen oder man eine andere Meinung hat als das Gros der Gemeinde, dann kann man sie ja immer noch verlassen, stattdessen nur noch einen Hauskreis besuchen und sich Predigten im Fernsehen anhören.

5. Ethische und politische Gleichgültigkeit

Hieraus resultiert denn nun auch ein fünfter Schritt: Man wird ethisch und politisch gleichgültig. Themen wie dass zum Beispiel homosexuelle Partnerschaften auch in die „Ehe“ führen dürfen oder gar dass solche Paare auch leitende Funktionen in manchen Kirchen und Gemeinden übernehmen dürfen, die Legalisierung der Abtreibung, die zunehmende Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung, die ganze Euthanasiedebatte, die Frühsexualisierung der Kinder in der Schule und vieles mehr wird einfach gleichgültig ignoriert. Zum Teil noch mit der Ausrede: Ich kann ja eh nichts erreichen, mit fatalistischem Schulterzucken oder mit einer falschen lehrmäßigen Voraussetzung (wir sollen ja nur Gottes Reich bauen, was die da draußen machen, soll uns egal sein) wird all dies als zu wenig wichtig abgetan. Doch je mehr wir uns von dieser Haltung treiben lassen, umso kraftloser wird das Salz, als welches wir in diese Welt hinein gestellt wurden. Ich möchte jedem, der das liest, zurufen: Wache auf, nimm dein Leben in die Hand und lass dich nicht vom Feind und dessen Gehilfen leben!

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