Was sind „Gated Communities“?

Als Gated Communities bezeichnet man schon länger Wohnkomplexe oder -gebiete, die in sich geschlossen sind. Der Begriff bedeutet übersetzt so etwas wie „eingezäunte Gemeinschaften“. Dabei spielt es keine Rolle, worin der Zaun besteht. Manchmal werden solche Wohnkomplexe durch Security überwacht, aber in den allermeisten Fällen ergibt sich der Zaun von selbst. Im Ostberlin der DDR war das Wohngebiet der Funktionäre der DDR ein solches abgeriegeltes Wohngebiet. Wer drin war, kam nicht raus, und wer draußen war, kam nicht rein. Außer man wurde zum Funktionär ernannt. Schulen, Einkaufszentren, alles Notwendige war in diesem Gebiet.
Ein anderer Zaun kann zum Beispiel auch das Einkommen, die politische Einstellung oder die Hautfarbe sein. Wer gerne Filme schaut, dem wird bestimmt schon aufgefallen sein, wie diese gepflegten Vorortgebiete der oberen Mittelschicht eine besondere Rolle spielen. Dorthin zu kommen ist der Traum der meisten Amerikaner, denn wer dort ein hübsches Einfamilienhaus beziehen kann, der hat es zu was gebracht. In diesen Filmen wird ganz bewusst mit diesem Traum gespielt. In den Innenstädten gibt es ebenso homogene Straßen und Wohngebiete. Das ganze Leben spielt sich zunehmend in diesen homogenen Kreisen ab. Während ein Land nach außen hin immer vielfältiger aussieht, geschieht innen das Gegenteil: Es entstehen viele homogene Subkulturen, die unter sich bleiben.
Etwas Ähnliches geschieht auch online. Während das Internet zahllose Informationen bereitstellt, die einem ein Fenster zur ganzen Welt bieten könnten, stellt sich heraus, dass das die meisten Menschen überfordert. So viele Menschen, so viele Meinungen, so viele Probleme, die erst durch die Globalisierung sichtbar werden. Der Schutzmechanismus besteht für die meisten Menschen darin, sich in „Gated Communities“ zu verschanzen. Wenn man von den Kulturen überfordert ist, die man antrifft, dann zieht man sich lieber in die wohlige, homogene Subkultur zurück. In den sozialen Medien, die durchaus asozial werden können, sucht man sich den Freundes- oder Bekanntenkreis nach Kriterien der Gemeinsamkeit aus. Wenn man alle Fans von Sahra Wagenknecht und Frauke Petry, Claudia Roth oder Horst Seehofer aus der Freundesliste gekickt hat, dann lebt es sich sehr wohlig in der eingezäunten Blase der eigenen Selbstgenügsamkeit.
Das Problem dabei ist das: Wenn man immer nur von Menschen umgeben ist, welche die eigene Meinung bestätigen, geschieht in diesen eingezäunten Kreisen automatisch eine Radikalisierung. Für andere Sichtweisen ist man nicht mehr offen, da man beständig die Bestätigung der Freunde bekommt. Unbemerkt schleicht sich in diese Kreise eine stetige Radikalisierung ein, eine Spirale, die immerzu weiter in diese Radikalisierung und Blindheit für alles andere führt. Der Hass auf die andersdenkenden Menschen wächst. Man mag nur noch die lauten Schreier; wer die anderen nicht mit möglichst großer Häme oder Hass überhäuft, von dem lassen wir uns nichts sagen. So konnte sich der frisch gewählte US-Präsident profilieren.
Gestern kam in einem SWR2-Interview der Begriff der Anti-Politik auf. Auch diese Anti-Politik hat eine Menge mit den „Gated Communities“ zu tun. Die Frage ist: Wem vertrauen wir noch? Wer in einer solchen Meinungsblase lebt, vertraut nur noch jenen, welche die eigene Sichtweise bestätigen. Da sich die Politik jedoch von diesen Gated Communities dadurch unterscheidet, dass sie sich ständig mit vielen verschiedenen Meinungen und Wünschen auseinandersetzen muss, und deshalb oft zu differenzierteren Ergebnissen kommt, verliert sie an Vertrauen jener, welche sich in diese eingezäunten Gemeinschaften zurückziehen. Wohin das führen wird, dürfen wir auch hier in Europa bald sehen.

10 Thesen zu Politik und Zukunft

1. Die Welt wird nicht untergehen. Sie hat schon ganz andere Gestalten gesehen.
2. Es wird Veränderungen geben. Auch hat sich die Vorhersehbarkeit verringert.
3. Alle Politiker brauchen unser Gebet. Das wird von Gott gefordert.
4. Die Politik der Überraschungseier wird immer beliebter. Gewählt wird, um möglichst nicht dasselbe wie bisher zu bekommen.
5. Der Populismus ist die Autoimmunerkrankung der Demokratie. Eine Demokratie wird sich nie automatisch erhalten, sondern läuft immer Gefahr, in eine extreme Richtung abzudriften. Es braucht das Engagement von allen (oder möglichst vielen).
6. Europa hinkt den USA meist um 15 – 20 Jahre hinterher. Wenn hier nichts geschieht, lässt sich leicht sehen, was die nächsten Jahrzehnte bringen werden.
7. Das Prinzip von „Gated Communities“ ist am zunehmen, sowohl online als auch in der Gesellschaft und in Städten. Das wiederum wird zu stärkeren Gegensätzen führen, bei denen es nur ums Dagegen-Sein geht.
8. Was nötig ist, wird eine biblische Sicht von Nationen und der Demokratie sein. Diese sind keine von Menschen geschaffene Einrichtungen, sondern wurzeln im Wesen und Charakter Gottes.
9. Gnade und Respekt sind wichtige Elemente einer biblischen Weltanschauung. Wir müssen lernen, respektvolle Worte zu wählen, auch wenn wir der Meinung der anderen Person vollkommen widersprechen. Zudem müssen wir uns bewusst sein, dass nur Gottes Gnade ermöglicht, dass sich Menschen korrigieren lassen. 
10. Ich bete für Erweckung, denn nur Erweckungen können langfristige positive Veränderungen in der Gesellschaft bewirken.

Suchet Baden-Württembergs Bestes!

Einmal mehr stehen Wahlen vor der Türe – und ich bin dankbar dafür. Die Vielzahl der Parteien durch das ganze Spektrum hindurch ist ein Indikator dafür, dass wir in einem freien Land leben, unsere Meinung in mündlichen und schriftlichen Worten, aber auch durch die Wahl von Volksvertretern kundtun dürfen.
Die Bibel fordert uns auf, in unserem Umfeld zu leben – als Bürger des Himmelreichs und zugleich als Bürger unserer irdischen Städte, Orte, Bundesländer, Staaten. Als Israel in die Verbannung geführt wurde, nach Babel, in die Stadt der Feinde, die eigene Heimat zerstört, da sagte Gott durch Jeremia zu Seinem Volk: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe: Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und eßt ihre Früchte; nehmt Frauen und zeugt Söhne und Töchter; und nehmt Frauen für eure Söhne, und eure Töchter gebt Männern zur Frau, damit sie Söhne und Töchter gebären, damit ihr euch dort mehrt und eure Zahl nicht abnimmt! Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr Frieden haben! (Jeremia 29, 4 – 7)
Sucht den Frieden, sucht das Beste für diese Stadt eurer Feinde! Also sogar für die Feinde und Unterdrücker sollten sie das Beste suchen. Wieviel mehr wir, die wissen, dass wir unter den Menschein keine Feinde mehr haben, die uns gefangennehmen wollen!
Eine Art, den Frieden und das Beste für unser Umfeld zu suchen, besteht darin, Menschen zu wählen, die wir am fähigsten halten, unsere Anliegen in der Politik zu vertreten. Das Wählen ist eine Möglichkeit, mit der wir Gott ehren können – von ganzem Herzen, mit ganzem Verstand, mit ganzem Willen und all unseren Kräften. Wir überlegen dabei, beten darüber, beschäftigen uns mit Dingen, die Gott wichtig sind, bewegen sie in unserem Herzen, fassen einen Entschluss und führen ihn schlussendlich aus. Jeder Schritt davon ehrt Gott, weil Er uns als Seine Ebenbilder geschaffen hat.
Doch wo fangen wir an?
Ein gutes Hilfsmittel ist der sogenannte Wahl-O-Mat. Die meisten Parteien haben dort die 38 Fragen beantwortet und das können wir auch tun und dann schauen, wieviel Prozent Übereinstimmung in welchen Fragen es mit welchen Parteien gibt. Oder vielleicht kennen wir auch bestimmte Personen, die man wählen kann, und halten diese für besonders gut. Das wäre natürlich ein Vorteil, der vieles vereinfacht. 
Dann hat jede Partei ein Wahlprogramm. Diese zu lesen lohnt sich sehr, denn mit 38 Fragen sind noch längst nicht alle Themen abgedeckt. Außerdem sieht man da auch, dass es zwischen den Bundesländern innerhalb derselben Partei häufig recht große Unterschiede gibt. In Berlin sind andere Themen und Positionen wichtig als in Bayern oder Baden-Württemberg. Das ist mit ein Grund, weshalb es falsch wäre, eine Partei in einem Bundesland für etwas zu „bestrafen“, was im ganzen Staat oder in einem anderen Bundesland beschlossen wurde.
Es gibt einige Themen, die die Bibel klar vorgibt: Recht, Freiheit, Verantwortlichkeit, und so weiter. Und dann hat jeder von uns von Gott so ein paar bestimmte Themen aufs Herz gelegt bekommen, die uns ganz besonders wichtig sind. Diese werden auch beim Wahl-O-Mat entscheidend sein. Und das ist gut so. Deshalb werden verschiedene Menschen auch ganz unterschiedliche Ergebnisse bekommen. Und auch am Ende ganz unterschiedlich wählen. Das ist gut so, und ich freue mich über die Vielfalt an Menschen, die Gott geschaffen hat und über die vielen verschiedenen Sichtweisen. Sie bereichern einander und geben dem Ganzen ein vieldimensionales und farbiges Bild.

Günter Rohrmoser zur Abtreibung

Die folgenden Zitate stammen aus Rohrmosers Buch “Der Ernstfall” (2. Auflage von 1996). Es ist bedrückend, auf die rund 20 Jahre seit der Veröffentlichung zurückzublicken und zu sehen, wie recht er damals hatte und wie sehr sich dies inzwischen verschärft hat.

“Der Deutsche Bundestag hat 1992 mit der Unterstützung von Bundestagsabgeordneten der CDU eine Regelung herbeigeführt, die man euphemistisch “Fristenlösung” nennt. […] Diese sogenannte Fristenlösung wird also nur möglich werden, weil der schlichte Sachverhalt, dass es sich um willkürliche Tötung eines unschuldigen menschlichen Lebens – aus welchen subjektiven Gründen auch immer – handelt, sprachlich verschleiert wurde. Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) wird eine bewusst und gezielt auf die Tötung eines anderen gerichtete Handlung sogar Mord genannt. Die Abtreibungsproblematik ist keine Frage der christlichen Moral oder der Moral überhaupt. Es ist auch keine Frage der sogenannten “Werte”. Werte kann man um anderer Werte willen verneinen. Man kann sie um angeblich übergeordneter Werte oder um abweichender anderer Werte willen außer Kraft setzen. Der Streit um die “Werte” ist unlösbar. Wenn ich aus dem ungeborenen Leben einen Wert mache, kann ich diesen Wert natürlich bestreiten – aber mit fürchterlichen Folgen für das ungeborene Leben. Das ungeborene Leben ist eben kein Wert, sondern wirkliches Leben.” (S. 155)

“Wir haben inzwischen – ähnlich wie in der Weimarer Republik – ein weitgehend positivistisches Verständnis vom Rechtsstaat. Das bedeutet, dass wir alles für Recht halten, was der Gesetzgeber nach Erfüllung bestimmter Kriterien zum Recht erklärt. Wir wissen aber, dass die Weimarer Republik an dieser positivistischen Rechtsauffassung mit zugrunde gegangen ist. Wir hatten uns nach 1945 vorgenommen, die sittliche Idee oder sittliche Substanz des Rechts anzuerkennen, weil wir in den zwölf Jahren des Nationalsozialismus die Erfahrung mit der Verneinung des Rechts gemacht haben. Die überwältigende Mehrheit der Deutschen wusste nach 1945, dass sich dies nicht wiederholen dürfe. Jeder wusste, dass die Idee des Rechts die Anerkennung des Lebensrechts eines jeden einzelnen einschloß und dass dies eine sittliche Notwendigkeit war, wenn das deutsche Volk aus dieser schrecklichsten Zeit seiner Geschichte eine Lehre ziehen wollte. Wir stehen heute an dem Punkt, an dem wir das offenbar vergessen haben.” (S. 155f)

“Durch die Höherbewertung des Selbstbestimmungsrechts der Frau wird das Kind automatisch zu einem nicht vernichtungswürdigen, aber doch vernichtungsfähigen Unwert. […] Deshalb ist es auch ein Irrtum anzunehmen, dass diese neue Regelung frauenfreundlich sei. […] Jede Frau, die in Zukunft ein Kind austragen will, muss sich dann vor ihrer gesamten Umgebung rechtfertigen, weshalb sie nicht bereit ist, das Erlaubte und vielleicht von den anderen Geforderte zu tun. Vor der Liberalisierung der Abtreibung konnte sie die geballte Macht des Rechtsstaats anrufen, um sich dieses Drucks zu erwehren. Heute steht sie mutterseelenallein vor ihren Bedrängern.” (S. 167f)

Je suis moi-même – ich bin ich selbst!

Erst ist man „Charlie“, etwas später ist man „Niger“, dann ist man auch noch „Juif“ und plötzlich ist man jede Woche etwas Neues. Zunächst mal so viel: Es ist wichtig, dass man sich mit den Dingen auseinandersetzt, die Tag für Tag in der Welt geschehen. Gerade als Christ habe ich den Auftrag: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!“(Römer 12, 15) Das ist ein ganz dringender Auftrag, ein Befehl Gottes, der an mich persönlich gerichtet ist. Mich berührt es deshalb zutiefst, wenn ich vom Pariser Attentat oder dem Terror durch Boko Haram oder die Verfolgungen und Brandstiftungen im Niger lese. Das geht mir nahe.
Und ich bin gerade deshalb, weil es mir nahe geht, auch schnell versucht, Solidarität ausdrücken zu wollen. Das geht ganz schnell, indem ich mein Profilbild auf Facebook wechsle und den Hashtag „#JeSuisCharlie“ benutze. Dann gehöre ich auch dazu. Dann darf ich mich zu der großen Menge der Empörten zählen. Dann hab ich was Gutes getan, ich bin ein Held, ich kämpfe gegen das Unrecht. Ich habe „meine Stimme erhoben“.
Täglich bekomme ich im Schnitt etwa zwei bis drei eMails, die von mir wünschen, dass ich eine Petition unterschreibe. Ich habe im Thunderbird inzwischen einen Spezialordner eingerichtet, in dem alle Online-Petitionen via Schlagwortsuche automatisch abgelegt werden. Etwa einmal im Monat überfliege ich die Themen der Petitionen und lasse rund 99% davon im Mülleimer landen. Man darf sich jetzt über mich aufregen, das ist ok. Wer ein Ventil braucht, um seine Wut verdampfen zu lassen, darf auch die Kommentarfunktion meines Blogs nutzen. Allerdings werden Hasstiraden etwa in ähnlichem Abstand wie der Petitionsordner aussortiert.
Ich glaube, Emotionen sind etwas ganz Wichtiges, Wertvolles, Gottgewolltes. Ein Geschenk, das es wert ist, dass wir es hüten und pflegen. Und dazu zähle ich nicht nur die „positiven“ Emotionen. Auch Zorn ist etwas durch und durch Gottgewolltes – genauso wie die Freude auch. Zorn ist eine ganz wichtige – und nur zu häufig vernachlässigte – Eigenschaft Gottes. Gottes Zorn richtet sich gegen die Sünde. Gott hasst die Sünde und deshalb ist Er zornig auf die Sünde. So zornig, weil uns die Sünde von Ihm trennt. Weil sie uns hässlich macht in Gottes Augen. Weil sie uns zerstört.
Und wegen dieser Sünde, die uns hässlich und kaputt macht, ist Jesus Christus auf die Welt gekommen. Er war ebenso zornig auf die Sünde. So zornig, dass Er eine Peitsche aus Seilen machte und damit die Leute aus dem Tempel verjagte, die mit der Sünde der anderen Menschen ein großes Geschäft machten. Der grausame Tod Jesu am Kreuz von Golgatha hat uns in Gottes Augen wieder sauber und schön gemacht. Wenn wir zu Jesus Christus gehören, dann sieht Gott – wenn Er uns anschaut – nicht uns sündige Menschen, sondern Er sieht Jesus Christus. Weil wir in Jesus Christus verborgen sind.
Und deshalb glaube ich, dass Zorn etwas Heiliges ist. Ich meine damit nicht die Wut im Bauch, wenn man neidisch zusieht, wie der Nachbar schon wieder ein neues Auto in der Garage hat. Heiliger Zorn ist eine Antriebsfeder, die uns dazu bringen soll, gegen die Sünde in der Welt zu kämpfen. Als Christen kämpfen wir vor allem mit dem Evangelium gegen die Sünde. Gottes Reich wird dort gebaut, wo Menschen das Evangelium von Jesus Christus hören und zum Glauben kommen. Dort, wo immer mehr Menschen zum Glauben kommen und sich bewusst unter den Gehorsam unter Gottes Wort stellen, nimmt auch in der ganzen Umgebung die Sünde ab. Zeiten der Erweckung werden zum Beispiel dadurch charakterisiert, dass viel weniger Alkohol getrunken wird und es deshalb weniger Schlägereien und Unfälle gibt. Wo immer mehr Menschen zum Glauben kommen, nimmt die Zahl von Ehescheidungen, von Prostitution und Abtreibung automatisch ab. So breitet sich Gottes Reich durch das treue Verkündigen des Evangeliums aus. Das ist die echte Art der biblischen Gesellschaftstransformation.
Immer mehr Gemeinden kommen jedoch davon ab und versuchen, als Gemeinde Politik zu machen. Das ist nicht biblisch, weil es nicht die primäre Aufgabe der Gemeinde ist, Politik zu treiben. Es ist natürlich die Aufgabe der einzelnen Gemeindeglieder, die in der Politik tätig sind (oder werden möchten), nach biblischen Maßstäben fürs Zusammenleben in der Gesellschaft zu suchen. Das ist die indirekte Art der Gesellschaftstransformation, die aber nicht der Gemeinde als solcher gegeben ist.
Ok, zurück zu Charlie Hebdo und Co. Ich glaube, wie gesagt, dass echter Zorn etwas Heiliges ist, was uns antreiben sollte. Und hier möchte ich meinen Zorn nicht durch ein billiges Substitut ersetzen. Ich meine das so: Ich könnte mein Profilbild wechselb und mich in die riesige Masse der Charlie-Hebdos begeben. Dann habe ich etwas getan. Ich habe einen Einsatz gebracht. Ich habe meine Stimme erhoben. Ich fühle mich wieder gut (oder zumindest besser), weil mein Zorn ein Ventil gefunden hat. Aber mein Zorn gegen die Sünde, die unsere Welt beherrscht, möchte ich nicht für einen Teller des Linsengerichts verscherbeln. Er ist mir heilig. Er soll mich anspornen, soll meine Antriebsfeder sein, um in dieser Welt mehr zu bewegen. Ich hege und pflege ihn. Deshalb bin ich nicht Charlie. Ich bin immer noch ich selbst. Und das ist gut so.
Ich glaube, dass es mit der politischen Einflussnahme mancher Gemeinden ähnlich verhält. Das Evangelium treu zu verkünden bringt keine schnellen Erfolge. Manchmal braucht es Jahre und Jahrzehnte, bis man etwas sehen kann. Aber diese langsamen Erfolge sind erwiesenermaßen größer und wertvoller. Sie bleiben für die Ewigkeit. Das ist es, wofür mein Herz brennt und wofür mein heiliger Zorn gepflegt werden soll.

Neues Epos von Homer aufgetaucht!

Bei kürzlichen Ausgrabungen in Athen wurde ein weiteres Heldenepos des griechischen Dichters Homer gefunden. Unter dem Titel „Die Varoufakissee“ (Βαρουφάκισσεια) berichtet der berühmte Autor über die Irrfahrten des griechischen Helden Giannis Varoufakis. Nach dem heldenhaften Sieg über Troja machte sich Varoufakis auf den Weg und landete dann nicht etwa in seiner Heimatstadt Athen, sondern zuerst einmal in England, wo er nach Londinium kam. Somit kann endlich auch die Entstehung der Stadt London besser datiert werden, meinte ein Europa-Historiker. Bisher ging man davon aus, dass die Hauptstadt erst seit knapp 2000 Jahren bestehe.
Doch damit nicht genug: Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Londinium ging es weiter auf den kleinsten Kontinent – das heutige Australien. Auch dort erlebte er einige Abenteuer. Doch schon bald machte er sich wieder auf den Weg, bis er endlich wieder in seine Heimat Griechenland kam. Nach einiger Zeit und weiteren Reisen stellte er fest, dass sein geliebtes Griechenland gar nicht mehr das freie, stolze, starke Land war, das er von einst noch kannte. Vielmehr hatte sein Land große Schulden und litt unter starker Überwachung durch die umliegendes Länder von Europa. Da alle wussten, welch ein Held Varoufakis war, wählte man ihn und sandte ihn in alle Länder, um sich eine gute Kriegslist auszudenken.
Leider endet das in Athen gefundene Fragment an dieser Stelle. Archäologen hoffen, dass man bald weitere Teile finden könne, die helfen würden, das ganze Epos zu rekonstruieren und verwenden viel Mühe, um bei ihren Ausgrabungen voranzukommen. Da Homer immer wieder für Überraschungen gut ist, kann sich für diesen Fall durchaus eine andere Lösung als ein hölzernes Pferd anbieten. Manche vermuten, der Titelheld würde alle Beteiligten so lange warten lassen, bis sie überstürzt zu handeln und Fehler zu machen begännen. Doch sicher ist noch nichts – bis man den Rest der Fragmente findet, oder die Echtheit des Epos widerlegt hat.

Bibliothek der Weltliteratur 1: Die Bibel

Vor Kurzem bin ich auf ein Projekt gestoßen, das mir – Schande über mein Haupt – noch gar nicht bekannt war. 1978 – 1981 wurde in der Zeitschrift DIE ZEIT eine Bibliothek der wichtigsten 100 Bücher der bisherigen Geschichte zusammengestellt und jede Woche eines davon vorgestellt. Ich finde die Zusammenstellung ziemlich gut gelungen – die einzelnen Artikel über die Bücher haben allerdings sehr unterschiedliche Qualität. Die Zusammenstellung findet sich natürlich auch auf Wikipedia. Ich möchte mich an dieser Zusammenstellung orientieren und in loser Reihenfolge einige dieser – und vermutlich auch andere – Bücher vorstellen, die meiner Meinung nach zu den großen Büchern der Weltliteratur gehören.
Weltbestseller Nr. 1
Über kaum ein anderes Buch wurde und wird mehr gestritten und diskutiert. Kaum ein anderes Buch hatte jemals so großen Einfluss wie die Bibel. Und so erstaunt es auch nicht, dass die Bibel seit Langem der absolute Weltbestseller Nr. 1 ist. Im Juli diesen Jahres berichtete die United Bible Society, dass die ganze Bibel (Altes und Neues Testament) bereits in 511 verschiedenen Sprachen übersetzt sei. Zusätzlich sei das Neue Testament in weiteren 1295 Sprachen erhältlich. Schon allein im Jahr 2012 wurden über 405 Millionen biblische Schriften (ganze Bibel, Neue Testamente oder weitere Teile der Bibel) über die nationalen Bibelgesellschaften verbreitet.
Das Buch unserer westlichen Kultur
Unsere westliche Kultur wäre ohne die Bibel undenkbar. Wir verdanken ihr ungeheuer viel, denn wie kein anderes Buch hat sie unsere Gesellschaft geprägt, lange Zeit unser gesellschaftliches Denken geschaffen und erhalten, hat die Entstehung der Menschenrechte und unserer westlichen Demokratie und Freiheit ermöglicht. Die Abschaffung der amerikanischen Sklaverei und die Stärkung der Rechte dieser Menschen wurde durch Leute vorangetrieben, die sich auf die Bibel gestützt haben und sie ernst nahmen. Die Bibel hat die Bildung aller Bevölkerungsschichten stark unterstützt, gerade da das Konzept der Bildung ihr direkt entspringt. Heute hört man häufig, dass die Probleme dieser Welt mit genügend Bildung gelöst werden könnten. Doch wohin Bildung ohne Christus führt, haben wir im letzten Jahrhundert mit seinen zwei Weltkriegen und dem braunen und roten Sozialismus zur Genüge gesehen. Wenn sich unsere Gesellschaft nicht wieder auf die Bibel und auf Christus besinnt, ist sie dazu verdammt, die Geschichte mit einem momentan zunehmenden politisch grünen Sozialismus zu wiederholen.
Das Wunder der Bibel
Kein anderes Buch wurde öfter verbrannt und hat doch bis heute überlebt. Die Bibel ist ein Buch der Wunder. Nicht nur, weil darin einige enthalten sind. Sie ist außerdem über den langen Zeitraum von 1500 Jahren entstanden und es gab über 40 Personen, die an ihr mitgearbeitet haben in diesem Zeitraum – und dennoch präsentiert sie sich als ein Ganzes, eine Einheit, eine große Geschichte, die sich zwar stückweise entfaltet, aber dennoch ohne echte Widersprüche auskommt. Sie hat nicht nur über 40 Menschen, die an ihr geschrieben haben, sondern vielmehr ist sie durch diese einzelnen menschlichen Autoren, die alle in ihrer einzigartigen Persönlichkeit Teil des Ganzen geworden sind, das Werk des lebendigen Gottes – des Gottes Abrahams, Isaaks, Jakobs, Josefs, Moses, Josuas, Davids, Elias, Jesu, Paulus und vieler mehr – bis auf den heutigen Tag. Die Bibel enthält die Geschichte Gottes – von der Erschaffung der Himmel und der Erde über den Sündenfall des Menschen und die Geschichte der Erlösung bis zur Ewigkeit in der Herrlichkeit bei Gott oder in der ewigen Trennung von Ihm: Was Gott getan hat, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern ewiges Leben haben. (Johannes 3,16) Das Wunder der Bibel ist nicht so sehr, dass Gott alle möglichen Wunder tun kann. Das größte Wunder ist, dass Gott Menschen, die sich von Ihm abgewandt haben und Ihn mit ihrem ganzen Leben verachten, trotzdem so sehr liebt und sie zu Seinen Kindern macht, ihre Schuld übernimmt und deren Preis bezahlt und ihnen ein neues Leben schenkt – ein Leben in Frieden mit Ihm, mit sich selbst und mit seiner Umgebung.

Die 10 Gebote der neosozialistischen Religion

Die 10 Gebote der neosozialistischen Religion
In einem früheren Post habe ich über die momentanen Entwicklungen der atheistischen Religion des Neosozialismus gebloggt (Link). Für heute habe ich mit meinem Freund Michael Freiburghaus, dem Autor der Hypohydrarche (Link) und der Zweieinigkeit (Link) die 10 Gebote dieser Religion erarbeitet. Herzlichen Dank an Michael!
1. Gebot: Der Kapitalismus ist der größte Feind des Menschen, und deshalb an allem schuld.
2. Gebot: Mit allem, was du sagst oder schreibst, musst du immer politisch korrekt sein.
3. Gebot: Alle sind gleich, nur wir Politiker, die uns für euer Bestes einsetzen, wir sind gleicher. Dem einzelnen Menschen darf nicht getraut werden. Demokratie ist etwas Schönes, aber erst dann, wenn wir alle von unserem Standpunkt überzeugt haben.
4. Gebot: Gotthold Ephraim Lessings Theaterstück “Nathan der Weise” steht an der Stelle der Bibel und ist deshalb unhinterfragbar. Der Inhalt: Alle Religionen sind gleich und führen zum gleichen Ziel. Dass die Realität dagegen spricht, ist Fehler der Realität, nicht der Ideologie.
5. Gebot: „Ohne Gott und Sonnenschein fahren wir die Ernte ein!“ (Motto der ehemaligen DDR). Der Glaube an den biblischen Schöpfergott, der die Schöpfung zu seiner Ehre erschuf, muss zu Gunsten eines Atheismus aufgegeben werden. Wenn du willst, darfst du als privaten, persönlichen Glauben eine esoterische, spannungslose Harmonie suchen.
6. Gebot: Die Toleranz ist nur für die Gleichdenkenden bestimmt! Andersdenkende dürfen nicht geduldet werden (was der Begriff „Toleranz“ eigentlich meint), sondern sie müssen in die “rechte” Ecke verwiesen und so mundtot gemacht werden.
7. Gebot: Es darf nicht mehr zwei natürliche biologische Geschlechter (englisch: sex), nämlich männlich und weiblich, geben, sondern verschiedene „Gender“ (englischer Begriff für das „soziale“ Geschlecht, das man selber wählen kann)!
8. Gebot: Die Ehe ist veraltet, es lebe die Freiheit und die freie Liebe! Wer sich binden will, ist selbst schuld an seinem Mangel an Freiheit und arbeitet damit auch gegen die Menschheit der Zukunft, in der ohne jegliche Bindungen und Regeln alles gut sein wird!
9. Gebot: Deine Kinder gehören dem Staat! Keine Eltern können ihre Kinder so gut erziehen wie staatlich gelernte Erzieherinnen, also wage es bloß nicht, ihnen ins Handwerk zu pfuschen, sondern schicke deine Kinder so früh wie möglich in die Krippe! Dadurch bekommst du vom Staat ja auch mehr Zeit, die du dem Verdienen von Geld und der Selbstverwirklichung widmen kannst, also sei bitte dankbar dafür!
10. Gebot: Die aktuelle Meinung hat immer Recht! Anpassung an den Zeitgeist ist das Wichtigste! Halte deine Fahne in den aktuellen politischen Wind und richte dich danach. Alles fließt, was heute gilt, ist morgen schon überholt.

Wenn die Politik zur Religion wird

Wenn die Politik zur Religion wird
Genau betrachtet haben wir Religionsfreiheit – zumindest in der Theorie und im Gesetz verankert. Die Trennung von Staat und Kirche – die eine sehr gute Sache ist – besagt, dass jeder Mensch dem Glauben folgen darf, dem er möchte. Und dieselbe Trennung verbietet es dem Staat zugleich – auch hier muss wieder hinzugefügt werden: zumindest in der Theorie – sich in die Sache der Kirche direkt einzumischen. Problematisch wird die Sache allerdings dann, wenn sich die Politik mit ihren Vorstellungen und Behauptungen zu einer neuen Religion macht. Und genau das ist immer wieder dort der Fall, wo das Fehlen eines Glaubens als ein Mehr an Objektivität propagiert wird. Man kann dies vom Untergang großer Mächte im Altertum bis in unsere heutige Zeit beobachten. Ein Beispiel, das hier besonders herausragt, war die Französische Revolution, bei welcher der Glaube an die Vernunft zur neuen Göttin wurde, als die Kirche Notre Dame geplündert, geschändet und zur Hochburg einer neuen Vernunftreligion erklärt wurde.
Eine atheistische Politik beinhaltet immer ein großes Manko, das sehr schnell durch eine Religion ersetzt wird, die in diese Politik gar messianische Erlösungshoffnungen setzt. Leicht zu beobachten ist dies auch in unserer heutigen Politik des sogenannten Sozialstaats. Linksorientierte Politik sieht in einem „Mehr an Staat“ die Möglichkeit, ein Paradies auf Erden aufzubauen. Wohin das führt, hat uns eigentlich ein Jahrhundert der Sozialismen bereits gezeigt. Je größer das Mehr an Staat wird, desto weniger hat der einzelne Mensch noch etwas zu sagen. Die Theorie von diesem Mehr an Staat geht so weit, dass sie den Bürger eines Sozialstaats vor sich selbst schützen will. Wer nämlich nicht einverstanden ist mit diesem Mehr an Staat, der hat einfach noch nicht kapiert, wie gut das für alle ist, deshalb muss er zu seinem Besten gezwungen werden. Irgendwann, so sagt man sich, wird er schon noch dankbar sein.
Diese neue Religion linksorientierter Politik muss natürlich auch ihre eigene Ethik haben. Diese Ethik ist verpflichtend, denn sie wird durch Gesetze, Begünstigungen und Steuern erklärt. Gesetze und Steuern steuern unser Denken und dadurch auch unsere Ethik. Das erste Gebot dieser Ethik lautet: Der Kapitalismus ist der größte Feind des Menschen. Dies wird deutlich durch das System von progressiven Steuersätzen nach oben und Unterstützung und Begünstigungen nach unten. Die Doppelmoral, dass Politiker, die solches vertreten, auch durchaus mal die Hand nach höheren Verdiensten öffnen können, stört dabei niemanden. Der Kapitalismus ist immer noch der größte Feind des Menschen. Denen, die mehr Geld haben, muss es weggenommen werden, damit es denen zu Gute kommt, die weniger haben. Somit wird das Geld, für das man arbeitet, zu etwas Bösem. Wer nun die Frage stellt: Wozu soll man denn noch arbeiten gehen, wenn andere das Geld hinterher geworfen bekommen, so findet sich darauf keine Antwort. Arbeiten gehen muss er trotzdem, damit die Staatskassen gefüllt werden.
Das zweite Gebot lautet: Du musst immer politisch korrekt sein. Und was nun gerade politisch korrekt ist, das ändert sich bekanntlich von Tag zu Tag. Wo man früher noch von „Zigeunern“ sprach, muss es heute anders heißen. Wie es jedoch korrekt lautet, weiß niemand so ganz genau. Eine Zeit lang hieß es „Sinti und Roma“, weil das die zwei größten Gruppierungen des fahrenden Volkes war, aber dadurch werden alle anderen Gruppen auch diskriminiert, insbesondere jene, die es nicht mögen, mit Sinti und Roma in einen Topf geschmissen zu werden. Unter den Gruppierungen in Rumänien gibt es eine Bewegung, die sich gerade gegen alle neueren Begriffe wehrt und für den Gebrauch des Wortes „Tsiganos“ (von dem sich unser politisch inkorrekter Begriff ableitet) kämpft.
Das dritte Gebot lautet: Alle sind gleich, nur wir Politiker, die uns für euer Bestes einsetzen, wir sind gleicher. Dem einzelnen Menschen darf nicht getraut werden. Demokratie ist etwas Schönes, aber erst dann, wenn wir alle von unserem Standpunkt überzeugt haben. Man darf dem Menschen bloß nicht zu viel zutrauen, sonst könnte es noch einmal passieren, dass sie – wie anno 1989 beim Mauerfall – das Richtige tun (nämlich auf die Straße gehen und sich empören) aber zum falschen Zweck. Schließlich war es ja damals so, dass die Menschen sich gegen ihr Bestes gewehrt haben. Sie hatten alle genügend Arbeit, waren alle gleich, waren sozial versorgt, waren in wunderbarer Sicherheit, aber irgendwie waren sie noch nicht weit genug vor sich hin evolutioniert, um schon so weit zu sein, dass man sie zu ihrem Besten vom bösen Kapitalismus befreien konnte. Somit beginnt dasselbe Experiment ein zweites Mal – diesmal etwas großflächiger.

Der Gott der Bibel und die Political Correctness

Der Gott der Bibel und die Political Correctness
In vielen Bereichen stoßen sie aufeinander: Gender-Ideologie (Feminismus), in der Frage nach der Homosexualität, und nicht zuletzt auch in der Politik der blinden Geld-Umverteilungsmaschinerie versus Recht auf privates Eigentum. Und die Frage wird zu Recht gestellt: Wie gehen wir Christen mit diesen Zusammenstößen um? Es gibt hier zwei verschiedene Lösungsansätze und ein breites Spektrum dazwischen. Die beiden Ansätze haben damit zu tun, wen wir über uns regieren lassen wollen: Die dem Zeitgeist unterworfene Gesellschaft oder der ewige, unveränderliche Gott der Bibel? Fakt ist und bleibt: Jede und jeder muss hier eine Entscheidung treffen. Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. In unserem Falle eine zugunsten der Political Correctness.
Als politisch korrekt gilt zum Beispiel die Behauptung, Männer und Frauen seien nicht von Natur aus Männer und Frauen, sondern würden erst durch Erziehung zu solchen gemacht. Die Bewegung des Feminismus möchte alle Unterschiede auflösen und unsere Gesellschaft in den Übermenschen der Klasse „androgyn“ überführen. Ehe sei nicht mehr zeitgemäß, es müsse jeder mit jedem zu jeder Zeit „dürfen“. Hier schließt sich eine andere Bewegung an: Diejenige der Homosexuellen-Lobby. Im Gegensatz zum Feminismus betrachtet sie die sexuelle Ausrichtung als angeboren und dadurch unveränderlich. Und nun ist dieser Widerspruch kein Problem für die beiden Bewegungen. Solange es ihnen Vorteile verschafft, arbeiten sie zusammen und führen unsere westliche Welt ins Chaos. Revolution war schon immer so, dass sie einfach verändern wollte. Letzten Endes egal wohin, denn alles kann ja nur besser sein als der momentane Zustand.
Wenn wir einen Blick in die Bibel werfen, so fällt auf: Gott möchte Ordnung statt Chaos. Die sieben Tage der Schöpfung bedeuten, dass Ordnung in das Chaos hineinkommt. Und je weiter wir im Gesetz Moses lesen, desto klarer und deutlicher wird die Ordnung. Sie soll unser gesamtes Leben betreffen. Gott ist dort geehrt, wo ein Mensch nach Seiner Ordnung leben möchte. Nach der Ordnung, die Gott für unsere Welt bereithält. Somit steht auch Gottes Ordnung im direkten Widerspruch zum inszenierten Chaos der politischen Korrektheit. Insofern sind Gottes Gebote sehr revolutionär (dies bedeutet: Zurückwälzung oder Zurückdrehung in einen früheren Zustand). Gott hat diese Ordnung geschaffen und aufgerichtet. Wir haben die Wahl, ob wir nach dieser göttlichen Ordnung leben möchten oder lieber im Chaos der politischen Korrektheit.
Ein zweiter Blick in die Bibel zeigt uns, dass auch Jesus in dem eigentlichen Sinne durchaus revolutionär genannt werden kann. Er hat Sich gegen das pharisäische Chaos bezüglich der Gesetze äußerst deutlich ausgesprochen. Auch in Bezug auf falsches Verhalten war Jesus mehr als deutlich. Der Ehebrecherin hat Er klargemacht, dass sie ihren Zustand im Ehebruch nicht weiter so leben könne. Er verurteilte sie nicht, gab ihr aber die Freiheit, entweder in Gottes Ordnung zurück zu kehren oder sich selbst durch weiteren Ungehorsam Chaos im Leben und Verurteilung zuzuziehen. Sie durfte zu Jesus kommen, wie sie war, aber Jesus wollte ihr echte Freiheit schenken. Freiheit von ihrem chaotischen, selbstbezogenen Leben, hin zu einem Leben in der Freiheit innerhalb der Ordnung Gottes.
Und genau hier gilt es für uns als Christen aufzupassen. Wir dürfen die Menschen einerseits nicht vorverurteilen, denn alle dürfen zu Jesus kommen wie sie sind. Andererseits dürfen wir ihnen aber auch nicht Gottes Ordnung vorenthalten. Und wenn nun zum Beispiel die Kirche homosexuellen Pfarrern erlaubt, ihr Chaos auch als Pfarrer weiterhin auszuleben, so ist das nicht nur eine freche Umdeutung von Gottes Wort, sondern zugleich eine Entmutigung für alle, die auch in diesem Chaos gefangen sind. Denn wenn der Herr Pfarrer da schon nicht rauskommt, wie denn dann der normale Kirchengänger? So lasst uns für die Menschen beten, die im Chaos dieser Welt leben und zu noch mehr Chaos verführt werden. Sie haben es nicht leicht… Und lasst uns vor allem auch ein Leben in Gottes Ordnung vorleben, denn ein solches Leben in dieser Freiheit ist ansteckend, inspirierend und macht neugierig!