Buchtipp: Francis Schaeffer – An Authentic Life

Duriez, Colin, Francis Schaeffer – An Authentic Life, Inter-Varsity Press, Nottingham England, 2008, 240S., Amazon-Link

Colin Duriez ist Literaturwissenschaftler und hat selbst mal eine Zeit lang in L’Abri bei Edith und Francis Schaeffer gelebt. Er hat sich viel mit C.S. Lewis und J.R.R. Tolkien befasst, und 2008 hat er eine Biographie über Francis August Schaeffer herausgegeben. Es gibt einiges an Literatur über Schaeffer, aber ein solches Werk hat bis dato noch gefehlt, eine Biographie, welche versucht, den gesamten Lebensweg von Schaeffer von seiner Kindheit bis ins Alter nachzuzeichnen. Viele Bücher und Aufsätze haben sich mit vielen Bereichen von Schaeffers Werk befasst, sein Geschichtsverständnis, seine Philosophie, seine apologetische Methode, etc. Aber irgendwie fehlt da sehr oft der Mensch dahinter; seine Geschichte, die ihn zu genau dem machte, der er war. Deshalb bin ich für Duriez’ Werk sehr dankbar.

Wer einen kurzen Abriss von Schaeffers Leben und Werk lesen möchte, findet hier (Link) ein 15-seitiges PDF, das ich dazu mal geschrieben habe. Besonders wichtig finde ich im Werk von Duriez die Schilderung der geistlichen Krise, die Francis Schaeffer durchmachte, als er zum ersten Mal in den Schweizer Alpen lebte. Es war eine der prägenden Zeiten seines Lebens. Mich beeindruckt es sehr, wie Schaeffer ehrlich und kompromisslos mit seinen Zweifeln umging. Es war eine der schwersten Zeiten seines Lebens, vielleicht noch schwerer als die Entscheidung, auch gegen den Willen seines Vaters Theologie studieren zu wollen. In der Krisenzeit lernte Schaeffer eine Tatsache, die er später unzählige Male in verschiedenen Versionen wiederholte: Es gibt nur einen einzigen Grund, weshalb ein Mensch Christ werden soll, und der ist, dass das Christentum wahr ist. Deshalb konnte er von der true truth, der wahren Wahrheit, sprechen.

Colin Duriez tut einen super Job, das Leben und die Herausforderungen der Familie Schaeffer zu beschreiben. Das Buch eignet sich sehr gut als Ergänzung zum Bericht „L’Abri“ (Link) von Edith Schaeffer. Einen Nachteil hat das Buch allerdings: Die 240 Seiten sind viel zu schnell vorbei. Es reicht nicht, um weiter in die Tiefe zu gehen; vieles wird nur ein wenig gestreift. Ich würde gern mehr über andere Schülerinnen und Schüler wie etwa Nancy Pearcey und viele andere erfahren, wie sie ihre Zeit dort erlebt haben. Mir ist das Buch insgesamt zu kurz: Gerne hätte ich drei bis vier Mal so viele Seiten, die in derselben hohen Qualität beschrieben sind. Vielleicht wird noch jemand ein solches Werk schreiben. Ich gebe dem Buch von Colin Duriez fünf von fünf Sternen und empfehle es gerne jedem weiter, der sich für Schaeffer interessiert. 

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