Losgekauft und freigemacht

Predigt über Galater 4, 4 – 5:

Jesus ist gekommen, um uns frei zu machen.

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn, von einer Frau geboren und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, auf daß wir die Sohnschaft empfingen. (Galater 4, 4 – 5)

1. Die Erfüllung der Zeit

Nicht immer ist die Zeit reif für Gottes Handeln manchmal muss das Maß der Sünde zuerst noch voll werden. Vgl. Kanaanäer (Amoriter in 1. Mose. 15, 16), manchmal braucht es auch Gottes Schweigen, um Seinen Plan vorzubereiten, aber letztendlich wird Gott diesen Plan immer durch-führen.

1.1. Die Sendung des Sohnes

Gott hat Seinen Sohn gesandt. Dieser Sohn war und ist ganz und gar Gott, nicht vergöttlicht und auch nicht erst irgendwann zum Sohn gemacht, sondern von Anfang an Gottes Sohn, der schon da war, bevor Gott die Himmel und die Erde geschaffen hatte.

1.2. Die Jungfrauengeburt

Es steht im Text nicht explizit da, dass der Herr Jesus von einer Jugfrau geboren wurde. Schon der deutsche Reformator Martin Luther hat als guter Kenner der römisch-katholischen Schriften zu dieser Stelle gesagt:

Fast zur Schmach, so möchte man meinen, nennt Paulus die Jungfrau, die Mutter des Sohnes Gottes, an dieser Stelle nur Frau. Das haben ihm auch einige von den alten Vätern übelgenommen, die gerne gesehen hätten, dass Paulus sie lieber Jungfrau als nur Frau genannt hätte.“

Es ist klar, dass Paulus auch an dieser Stelle nicht abstreitet, dass Maria, die Mutter Jesu, eine Jungfrau war. So sehen wir, dass der Herr Jesus eben nicht nur ganz als Gott, sondern auch ganz als Mensch geboren wurde.

2. Der Vollzug der Erlösung

Weil Jesus eben ganz und gar auch als Mensch, als Jude unter Juden zur Welt gekommen ist, hat er natürlich auch unter uns Menschen als ein Mensch gelebt. Er hat gefühlt, gelacht, geweint, gegessen, getrunken, sich gefreut, mit anderen Mitleid gehabt, geholfen, wie wir alle auch.

2.1. Unter das Gesetz getan

Viel wichtiger ist aber, dass er bereit war, sich selbst unter das göttliche Gesetz zu stellen, das er selbst dem jüdischen Volk gegeben hat. Und als einziger Mensch, der jemals gelebt hat, hat er dieses Gesetz auch vom ersten bis zum letzten Buchstaben eingehalten.

Vielleicht will der Eine oder Andere an dieser Stelle an die Streitigkeiten mit den Pharisäern erinnern. Das ist leider ein heutzutage weit verbreitetes Missverständnis. Alles was Jesus getan hat, stimmt auf den Buchstaben mit dem Gesetz überein, das Gott seinem Volk im AT gegeben hat. Die Pharisäer hatten eigentlich ein gutes Anliegen. Sie lebten in der Zeit, in welcher es keine Propheten von Gott mehr gab, die das Volk an Gottes Gebote erinnerten. Deshalb sahen sie es als ihr eigenes Anliegen, dies zu tun. Und es war wirklich gut und notwendig in der Zeit als sie damit anfingen. Es kamen dann halt auch immer wieder Leute zu ihnen in die „Seelsorge“, die wissen wollten, wie sie in ihrer ganz persönlichen Situation die Gebote Gottes leben konnten. So fingen sie an, darüber nachzudenken, wie man sich in welchem Fall verhalten dürfe und wie nicht. Mit der Zeit entstanden dann auf diese Art und Weise insgesamt rund 12 dicke Bände mit Gesetzen und Verboten, welche den gesamten Tagesablauf umfassten.

Die Pharisäer selbst nannten die Entstehung dieser Gebote und Verbote „einen Zaun um das Gesetz ziehen“, also ungefähr Folgendes: Damit man nicht in Versuchung kam, gegen ein Gesetz zu verstoßen, musste man zig neue Gesetze erfinden, die dafür sorgten, dass man schon gar nicht erst in die Nähe der verbotenen Dinge kam. Das erste Beispiel finden wir dazu bereits im Garten bei Eden: Gott verbot dem Menschen, von der Frucht zu essen. Die Frau machte sich einen Zaum um dieses Verbot, indem sie sich sagte: Ich darf den Baum noch nicht einmal berühren. Anderes Beispiel: ich habe immer wieder Gespräche mit jungen Männern, die gläubig sind und dennoch mit freizügigen Bildern und Pornographie zu kämpfen haben. Wenn ich dem nun sage: Versuche dich von den Orten fern zu halten, an welchen es solche Bilder gibt und installiere am besten einen Schutz fürs Internet, dann ist das ähnlich. Und es ist eigentlich auch gut. Nur haben die Pharisäer dann gesagt, dass diese Gebote für alle Juden gelten würden. Also hat Jesus sich ungefähr so verhalten: Ihr Pharisäer, es ist ja ok, dass ihr den Leuten seelsorgerlich helfen wollt, aber eure menschengemachten Gebote allen Menschen zugleich aufzubürden, das kann ich nicht zulassen.

Als einzger Mensch, der das jemals geschafft hat, hat er alle Gebote Gottes in der gesamten Bibel eingehalten. Dieser Gehorsam war notwendig, damit er die menschliche Gerechtigkeit vor Gott verdienen konnte, die er durch seinen Tod an uns übertragen hat. Dies ist der göttliche Plan, nach welchem uns der Herr Jesus Christus, ganz Gott und ganz Mensch zugleich, erlöst hat.

2.2. Der Loskauf

Was aber bedeutet denn diese Erlösung? Wie kann der Herr Jesus uns erlösen? Und wovon geschieht diese Erlösung? Nachdem der Herr Jesus bereit war, dieses Leben unter dem göttlichen Gesetz zu leben, war er auch bereit, die Strafe für alle Sünden aller Menschen, die zu seiner Gemeinde gehören, zu bezahlen. Der Preis dafür war immens hoch: Er gab sein eigenes Leben dafür. Nicht nur das – es war der grausamste Tod der gesamten Menschheitsgeschichte: Es gab noch keinen Menschen, auch nicht den schlimmsten Sünder dieser Welt, der bereits beim Sterben das ganze Gewicht seiner Schuld tragen musste. Klar, es gibt grausame Tode, die uns daran erinnern, was Sünde ist, aber einzig und allein Jesus Christus hat in seinem Tod das gesamte Gewicht der Last der Sünden aller Gläubigen getragen. Das zeigt uns auch, warum er so „schnell“ gestorben ist: Oft hingen Gekreuzigte über einen Tag lang am Pfahl und auch den beiden, die mit dem Herrn gepfählt wurden, musste man die Kniescheiben durchtrennen, damit sie schnell genug erstickten und starben, damit man sie vor dem Shabbat vom Holz nehmen konnte.

2.2.1. Der Loskauf vom Gesetz

Der Herr hat uns erstens vom Gesetz losgekauft. Was bedeutet das jetzt für unser Leben? Es bedeutet zunächst, dass uns das Gesetz nichts mehr antun kann. Die Konsequenz des Gesetzes, wenn es gültig ist, ist immer der verdiente Tod. Nun hat der Herr aber nicht nur unsere vergangenen Sünden bezahlt am Kreuz, sondern auch die zukünftigen. Und hat uns durch seine Auferstehung ewiges Leben geschenkt. Es bedeutet weiter, dass wir frei sind von den Gesetzen des Alten Bundes. Der Alte Bund am Sinai verlangte Tieropfer für die Sünden des Volkes. Nun haben wir ein göttliches Menschenopfer bekommen, das alle Tieropfer und damit auch den alten Bund außer Kraft setzt. Damit haben alle Gebote des alten Bundes eine neue Bedeutung bekommen: Es gibt welche, die zeigen uns die Größe des Opfers von Jesus Christus. Das sind die Opfer- und Ritualgesetze. Dann gibt es andere die zeigen uns die Macht Gottes. Das sind diejenigen, die damals für das Volk Israel gegolten haben. Und dann gibt es auch noch welche, die auch unter uns das tägliche Leben bestimmen sollten. Dazu zählen auch die zehn Worte auf den Tafeln vom Sinai.

2.2.2. Der Loskauf von der Sünde

Wir sind zweitens auch losgekauft von der Sünde. Die Sünde ist eine schreckliche, teuflische Macht, die alle gefangen hält, die noch nicht zu Christus gehören. Das Schlimme ist, dass sie zugleich blind macht für Gottes guten Erlösungsplan. So sagt sie immer: Das gilt für andere aber nicht für mich! Oder: Ich kann ja nie so gut werden, um das zu verdienen! Oder: Ich will noch ein wenig Spaß vom Leben haben, später kann ich dann immer noch zu Gott kommen! Das sind nur ein paar wenige von all den Ausreden, die ich schon gehört habe. Und dann gehen die Leute nach Hause, vergessen den Plan Gottes, schieben hinaus und noch weiter hinaus, und eines Tages ist es zu spät. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Auch mit Gottes Geduld ist es irgendwann zu Ende. Deshalb, ich bitte dich, wenn du die Stimme Gottes hörst, dass du umkehren sollst, dann warte nicht auf dein Sterbebett. Zu viele Leute habe ich sterben sehen, die absolut keine Möglichkeit mehr hatten, auf dem Sterbebett zu Gott umzukehren.

Aber Gott hat uns befreit von dieser schrecklichen Macht, die uns abhalten will, immer wieder zu ihm zu kommen, und seine Vergebung erneut anzunehmen. Solange Gott dir sagt: Kehre um, so lange ist es ganz bestimmt nicht zu spät, sondern er wartet wie der liebende Vater auf seinen weggelaufenen Sohn, auf seine Tochter, und ist bereit, egal woher er oder sie kommt, Vergebung zu schenken.

2.2.3. Der Loskauf vom ewigen Gericht

Drittens hat Gott uns befreit vom letzten Gericht und von der Angst davor. Wir müssen nicht mehr in der Furcht vor diesem Gericht leben, sondern wir dürfen immer und immer wieder, wenn wir wieder gefallen sind und vor Gott und den Menschen gesündigt haben, zurückkehren zu Gott, und seine Vergebung annehmen. Jesus hat für deine Sünden alle zusammen, ohne eine einzige Ausnahme, bezahlt. Und wenn du weißt, dass du in einer Sünde drin lebst, aus der du nur schwer herauskommst, dann nimm doch die Hilfe der Gemeinde an, suche den Pastor oder einen Ältesten oder sonst eine Vertrauensperson auf und sage das und dann lass für dich beten. Das ist ein Angebot deiner Gemeinde, das du dringend annehmen solltest. Denn Gott wünscht sich deine Freiheit, und manchmal will er auch, dass wir diese gemeinsam erkämpfen. Dafür hat er uns auch die Gemeinde gegeben und möchte, dass wir nicht nur zusammenkommen, um ein wenig christlicher Verein zu spielen. Gemeinde Jesu ist niemals einfach ein Verein, sondern sie ist Gottes Tempel, wo der Gott in seiner ganzen Fülle und Herrlichkeit wohnt und uns die Kraft gibt, gegen die Mächte der Finsternis anzukämpfen. Er hat es der Gemeinde, auch der Volksmission in Wälde, versprochen, dass die Pforten der Hölle sie niemals überwinden werden. Das ist das Versprechen an die ganze Gemeinde.

Als einzelne Christen werden wir immer mal wieder von Satan überlistet und zu Boden gekämpft, und Gott lässt das zu, damit wir erkennen können, wie sehr wir die verbindliche Gemeinschaft in der Gemeinde brauchen. Gott geht es in erster Linie um die Gemeinde als Ganzes. Sie ist die Braut von Christus. Erst in zweiter Linie zählt das Wohlergehen des einzelnen Christen. Wenn es nötig ist für die ganze Gemeinde, um wachsen zu können, dann ist das wichtiger als die moderne Frage: Was bringt es MIR? Wir heutigen Christen neigen doch dazu, immer zu fragen: Und ich? Wo bleibe ich? Was springt dabei heraus für mich? Da sehen wir: ICH, ICH, ICH und nochmal ICH. Und dann irgendwann Gottes Wille, und wenn es zeitlich und so irgendwie reinpasst, dann auch mal noch die Gemeinde.

In den ersten Jahren der Pfingstbewegung hier in Deutschland gab es einige Prediger, die haben gesagt, die Eisenbahn sei ein Teufelsding. Nicht etwa, weil sie so raucht und ein wenig nach Hölle stinkt, sondern weil es immer mehr Menschen gab, die am Sonntag, wenn sie in der Predigt sein sollten, oder zu den Gebetstreffen, der Bibelstunde oder dem Jugendkreis, lieber mit der Eisenbahn in der Landschaft umhergefahren sind und sich amüsiert haben. Was gibt es heute für solche Teufelsdinge? Fernseher, Internet, Computerspiele, Kinos, und manches mehr in der Art. Das sind alles nicht einfach Teufelsdinge, weil sie etwa nur schlecht sind. Alle diese Dinge haben ihre Berechtigung, aber wir selbst machen sie zu Teufelsdingen, weil wir ihnen den falschen Platz in unserem Leben geben. Anstatt dass wir sie einfach als Werkzeuge brauchen, die sie ja eigentlich sind, werden sie zu unseren Götzen, sie nehmen in unserem Leben den Platz von Gott ein und bestimmen oft unsere Freizeit. Da gibt es Computerspiele, die werden als Gruppe übers Internet gespielt. Dann kann ja nur dann gespielt werden, wenn auch andere von der Gruppe Zeit haben. Und schon kann es sein, dass wir auf andere Dinge, die wirklich wichtig wären, wie der Besuch eines Hauskreises, vom Jugendkreis oder gar der Royal Rangers, verzichten.

3. Die Konsequenzen der Erlösung

Weil Jesus uns also freigekauft hat, dürfen wir als Freie leben. Mahatma Gandhi, ein Inder und Zeit seines Lebens Buddhist, ein großer Philosoph, der von vielen verehrt wird, weil er sich immer für Frieden zwischen den Völkern und Religionen eingesetzt hat, hat sich viel mit Jesus und der Bibel beschäftigt. Er sah Jesus als großen, weisen Lehrer, als einen der besten Lehrer überhaupt. Als er einmal gefragt wurde, warum er nicht Christ würde, sagte er, dass er das nicht könne, weil die Christen, die er kenne, einen viel zu wenig erlösten Eindruck machten. Und damit hat er absolut recht. Ich glaube, dass wir in der ganzen Welt einen viel größeren Einfluss haben könnten, wenn wir wirklich diese Erlösung auch im Alltag ganz praktisch leben würden. So wollen wir nun die praktischen Konsequenzen der Erlösung betrachten. Da es hiervon viel zu viele gäbe und man eigentlich über jede einzelne eine ganze Predigt halten müsste, habe ich vier davon ausgewählt.

3.1. Das Leben als Kinder Gottes

Erstens: Wir leben deshalb als Kinder Gottes. Wenn wir Gott unsere Sünden bekannt haben und den Herrn Jesus als Retter und Erlöser über unser Leben gestellt haben und glauben, dass er wirklich für uns (für mich) gestorben ist – glaubst du das? – dann sind wir Gottes Kinder geworden. Gott ist König über alle Könige. Und als seine Kinder dürfen wir jederzeit zu ihm kommen. Wir haben freien Zugang zum Thron von Gott und müssen nicht erst um eine Audienz bitten, nein, Gott möchte immer mit dir Audienz haben, nicht nur einmal am Tag, sondern in jedem Augenblick. So lesen wir im Hebräerbrief 4, 14 – 16:

Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. So lasset uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!

So können wir immer wieder auch tagsüber bei der Arbeit oder auf dem Weg zur Arbeit mit Gott in Kontakt treten. Das hilft uns auch, dass wir uns besser an das erinnern, was Gott von uns möchte, wenn wir uns möglichst schnell in irgend einer Situation entscheiden müssen. Es ist vor allem auch sehr wertvoll, wenn wir den Tag mit einem Wort aus der Bibel beginnen, dann können wir in Gedanken auch den ganzen Tag darüber nachdenken und dann haben es die schlechten Gedanken auch viel schwerer, sich in unseren Köpfen festzuklammern. Deshalb ist es sehr gut, wenn wir den Tag mit der täglichen Bibellese oder zumindest einer Tageslosung beginnen und uns vornehmen, in den Momenten freier Zeit darüber nachzudenken. Wenn du es jetzt noch nicht tust, dann fang doch am besten gleich morgen damit an!

3.2. Das Leben im Geist

Weil Jesus Christus uns erlöst hat, können wir zweitens auch zusammen mit dem Heiligen Geist leben. Wenn man in der ganzen Bibel danach sucht, was eigentlich die Aufgabe des Heiligen Geistes ist, dann kann man das alles zusammenfassen in der wichtigsten Funktion: Er hat die Aufgabe, uns an alles zu erinnern, was Gott uns gesagt hat. In der Zeit des alten Bundes hatten nur Könige, Propheten und Hohepriester die Salbung des Heiligen Geistes.

Der Leiter (wie Mose) und der König (wie David) hatte die Aufgabe, das ganze Volk richtig zu führen. Dazu musste er immer wieder an das erinnert werden, was Gottes Wille mit dem ganzen Volk ist. Heute ist diese Aufgabe den Ältesten zusammen mit dem Pastor anvertraut. Die Ältesten suchen die Richtung, die Gott mit der Ortsgemeinde gehen möchte und geben diese vor. Der Pastor übernimmt diese Richtung und führt die Gemeinde in die einzelnen Schritte, welche nötig sind. Gemeinsam können sie Konflikte lösen und hüten die Gemeinde mit allen notwendigen Mitteln davor, diesen Weg zu verlassen. Dazu ist es absolut notwendig, dass die Gemeinde im Fall der Fälle auch bereit ist, Gemeindezuch zu üben. Gott prüft immer mal wieder, ob die Gemeinde auch bereit ist, dies zu tun. Es ist eine schlimme und wirklich überaus schwierige Sache, aber der Schutz der gesamten Ortsgemeinde und die Liebe zu denjenigen, welche in Sünde gefallen sind, machen das notwendig. Wenn eine Gemeinde jedoch dazu bereit ist, und im Notfall auch ein Exempel statuiert, wird es selten lange dauern bis diese Person merkt, dass etwas im Leben fehlt und sich vielleicht auch schwere Krankheiten breitmachen oder Ähnliches geschieht. Dies zeigt der Person, dass sie nicht in der Sünde bleiben kann.

Zusätzlich zu diesem Druck von außen kommt auch der innere Druck, den der Heilige Geist auf das Gewissen der Person macht. Doch nicht erst im akuten Fall geschieht das, nein, der Heilige Geist spricht üblicherweise mit einer zärtlichen, leisen Stimme, und wenn wir gut auf sie hören, wird er uns auch so von vielen Sünden abhalten, die wir sonst tun würden. Je sensibler wir werden für diese Stimme, desto mehr hilft uns auch der Heilige Geist im Leben, nämlich zu einem:

3.3. Das Leben im Sieg

Ja, genau, ein Leben im Sieg möchte Gott uns schenken. Das ist eigentlich etwas ganz Wunderbares. Ich muss gestehen, ich habe dieses Arme-Sünder-Evangelium, das gar keine frohe Botschaft ist, endgültig satt. Gott möchte uns nicht immer wieder und wieder am Boden halten. Wenn uns etwas am Boden hält, dann sind wir es selbst. Viele Christen sind entweder zu faul um das Leben im Sieg in Anspruch zu nehmen oder sind falsch belehrt darüber. Beim Leben im Sieg geht es nicht um ein endgültiges Leben der absoluten Perfektion. Es geht vielmehr darum, dass wir keine Rückschritte und kein Stehenbleiben am gleuchen Ort in unserem Leben mehr dulden. Gott möchte, dass wir vorwärts gehen und das Land, nämlich alle seine Verheißungen, einnehmen.

Wenn du das möchtest, dann habe ich eine gute Nachricht an dich: Gott möchte das auch! Manchmal denke ich, dass viele Christen sich ähnlich benehmen wie die Enten meines Opas. Er hatte eine ganze Menge Hühner, ein paar Schweine und ein paar Enten, zeitweise auch Ziegen und Kaninchen. Einmal, so erzählte er mir, gab es eine Zeit lang starke Regenfälle und der Boden war ganz schlammig. Die Enten mussten sich immer sehr anstrengen, um einen Schritt vorwärts machen zu können. Als dann aber der Boden wieder trocken und hart war, gingen die Enten einige Tage lang trotzdem immer noch so, als ob der Boden noch immer so schlammig wäre. So scheinen mir manche Christen auch zu sein. Sie sind zwar eigentlich frei, laufen aber immer noch wie in den Ketten des Teufels herum. Wenn wir wirklich wissen, dass wir frei sind, und mit Hilfe eines guten Seelsorgers frei werden von den Dingen, die uns in der Vergangenheit halten wollen, Bitterkeit, Unversöhnlichkeit, Hass, Neid, Süchte und mehr, wenn wir davon frei sind, dürfen wir wirklich als völlig Freie leben. Als solche, die die Welt überwunden haben. Als solche, die nicht mehr in das Gericht kommen können. Als solche, die keine Angst mehr haben müssen. Als solche, deren Sünde und Schuld unseres ganzen Lebens am Kreuz von Golgatha festgenagelt wurden. Willst du als ein solcher leben?

3.4. Das Leben in der Erwartung Seiner Wiederkunft

Wenn du das möchtest, dann lebe in der Erwartung, dass Jesus Christus wiederkommt. Ich möchte niemandem Angst machen, das ist mir ferne, aber die Zeichen der Zeit weisen sehr deutlich darauf hin, dass dieser Moment schon sehr sehr bald kommt. Allein von diesen Zeichen her gesehen könnte es heute Nachmittag so weit sein. Es könnte auch jetzt, während der heutigen Predigt so weit sein. Es kann auch sein, dass es erst in zwanzig Jahren so weit ist. Möglich ist es. Aber die Wahrscheinlichkeit ist meines Erachtens sehr groß, dass es schon vorher so weit ist. Und deshalb sollte uns das anspornen, so gut wir können, diese letzten Tage und Jahre, die uns noch bleiben, möglichst effektiv für Gott zu leben. Er möchte uns dabei helfen. Und er hat einen Plan für dich bereit, in den du immer tiefer hineinwachsen darfst. Und du wirst sehen, dass Dinge, die du dir jetzt noch kaum zu erträumen wagst, in deinem Leben passieren. Dass Menschen, für die du heute noch betest, vielleicht morgen schon zum Glauben an den Herrn Jesus kommen. Dass Krankheiten, gegen die du heute noch ankämpfst und um Heilung betest, vielleicht morgen schon geheilt sein werden. Gott ist nichts unmöglich. Und er will dir helfen bei allem, was du tust.

Wenn wir also lernen, als Kinder Gottes zu jeder Zeit in seiner Gegenwart und im Gespräch mit ihm zu leben, wenn wir lernen, zusammen mit dem Heiligen Geist zu leben und wenn wir lernen, in der Erwartung der sehr baldigen Wiederkunft Christi zu leben, so wird Gott uns helfen, dass wir unser Leben zu einem großen Sieg Jesu machen können. Dafür ist er auf die Erde gekommen, um dir und mir das zu ermöglichen. Gott ist bereit für dich. Bist du es für ihn auch?

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