Psalmen-Overkill: Warum ich eine Pause brauchte

In den vergangenen zwei Jahren habe ich die Psalmen nach der Gray-Methode (Link) gelesen. Zuerst habe ich mich schon gefragt: Schaffe ich das? Die Psalmen 20 Mal zu lesen? Nachdem mir auf Facebook etwas Mut zugesprochen wurde, habe ich das Projekt begonnen.

Ich muss dazu anmerken, dass ich zwar so meine einzelnen Lieblingspsalmen habe, aber darüber hinaus noch nie so ein enthusiastischer Psalmen-Fanboy war. Ich kenne viele Menschen, die daraus viel Kraft schöpfen können. Das habe ich mir zwar auch irgendwie gewünscht, aber bin noch nicht da angelangt.

Zum Projekt selbst: Ich war erstaunt, wie leicht mir die ersten etwa zwölf bis 14 Male gefallen sind. Erstaunlich viel Neues durfte ich über die Psalmen lernen. Mir wurde bewusst, wie sehr das Buch der Psalmen ganz genau überlegt komponiert und zusammen gestellt wurde. Die vielen verschiedenen Arten von Psalmen haben mich fasziniert. Zu all dem werde ich nach und nach auch noch schreiben. Stay tuned!

Doch dann kam der Overkill

Heute möchte ich mich auf eins beschränken: Nämlich darauf, wie es mir nach diesen ersten, erstaunlich leichten Malen ergangen ist. Plötzlich kam nämlich der Umschwung. Ich merkte, dass mich die Gefühle der Psalmisten emotional mitrissen – und da wurde es zu viel. Fast konnte ich ein wenig nachvollziehen, wie es dem großen Fjodor Dostojewski ergangen sein musste, als er das Buch Hiob las:

“Ich lese das Buch Hiob, und es rührt mich zu schmerzlicher Ekstase. Ich lege das Buch beiseite und gehe stundenlang im Zimmer auf und ab, und es fehlt nicht viel, dass ich anfange zu weinen.”

Diese Zeilen schrieb Dostojewski gegen Ende seines Lebens in einem Brief an seine Frau. So ähnlich rührten mich manche Psalmen auch; besonders wenn es innerhalb weniger aufeinanderfolgender Psalmen viele starke emotionale Veränderungen gab. Von Angst zu Lobpreis, von Trauer zu Dank, von Wut zu Freude. Und so weiter. Das wurde mir zu viel. Was also sollte ich tun?

Bibel lesen – ja! Aber keine Sturheit ums Verrecken

Beim 17. Durchlauf habe ich mich dann entschieden: Es reicht! Ich brauche etwas Anderes. Etwas weniger Emotionales. Das Markus-Evangelium. Markus ist wohltuend straightforward. Ohne große Schnörkel. Einfach gehalten, einfach verständlich. Das war es, was ich jetzt brauche.

Und wie weiter? Ich weiß es noch nicht. Irgendwann werde ich wohl zu den Psalmen zurück kehren. Und dann zu den Sprüchen. Und dann kommen ja irgendwann auch noch die großen Prophetenbücher. Aber ich kann heute noch nicht genau sagen, ob ich wieder zur Methode von James Gray zurückkehren werde oder ein eigenes Zwischending mache.

Darum geht es ja auch: Bibel lesen ist wichtig. Es ist wertvoll. Es soll mich verändern. Jeden Tag merke ich, wie viel ich davon brauche. Von dieser Veränderung. Aber es geht nicht darum, dass man stur und ums Verrecken an genau der einen Methode festhält, die man sich in den Kopf gesetzt hat. Manchmal muss man sich auch selbst vor etwas Gutem schützen, das einem zu viel wird.

Die Bibel anders lesen?

Es gibt viele Arten, die Bibel zu lesen, und die meisten davon sind gut. Jede, die dafür sorgt, dass ich nichts auslasse, nichts umschiffe, nichts überlese, ist gut genug. Ich habe inzwischen Menschen getroffen, die die ganze Bibel in einem Monat durchgelesen haben. 30 Tage von 1. Mose bis Offenbarung. Das verdient meinen höchsten Respekt. Ich weiß nicht, ob ich mich das trauen würde. Vielleicht irgendwann.

Wovon ich abraten würde, sind Methoden, die nur einzelne Verse aus dem Zusammenhang gerissen betrachten. Zweifellos haben die Herrnhuter Losungen schon manch gutes bewirkt. Dennoch sind sie zu wenig. So manch ein Vers wird gar nicht erst ins Sortiment aufgenommen, aus welchen die täglichen Losungen gezogen werden. Auch wenn diese Verse ebenso vom Heiligen Geist inspiriert sind.

Eines kann ich aber jedem zum Schluss noch empfehlen: Wechsle immer mal wieder die Übersetzung. Alle paar Jahre. Das hilft, dass wir Dinge neu entdecken, die in anderen Übersetzungen schon so vertraut klingen, dass es überlesen wird.

Und wie liest Du dieses Jahr in der Bibel? Was sind Deine Tipps und Tricks?

Eine Reise zum Herzen der Psalmen: Klagepsalmen

Dies ist der zweite Teil unserer Reise zum Herzen der Psalmen. Zum ersten Teil geht es hier (Link). Wer sich mit den Psalmen beschäftigt, wird über eine Tatsache stolpern: In den Psalmen wird oft geklagt. Es geht um Sorgen, um Nöte, um Schmerzen. Wenn wir das mit vielen heutigen Gebeten vergleichen, dann fällt der Unterschied ziemlich krass auf. Die meisten frei formulierten Gebete (und auch sehr viele vorformulierte) sind in gewisser Weise triumphalistisch. Oberflächlich. Kleingläubig. Oder einfach gebetsautomatmäßig. So als ob Gott ein Automat wäre, der auf unser oben eingeworfenes Gebet dann antwortet, wenn der Betrag stimmt.

Jesus hat anders gebetet: Er hat auch geklagt

Ich schrieb im ersten Teil schon, dass die Psalmen im Grunde genommen auf die Kommunikation von Gott zurück gehen. Gott ist ein singender Gott, und Gott hat die Psalmen schon gekannt und festgelegt, bevor es Menschen gab, die sie aufschreiben konnten. Viele der Klagepsalmen gehen auf die Zeit zurück, als Jesus auf der Erde war. Oops – sie wurden doch schon Jahrhunderte früher aufgeschrieben? Oh ja – und genau das ist das Geniale: Der Heilige Geist sagte David und den weiteren Psalmschreiber durch ihr persönliches Leben schon früher, wie es Jesus einst gehen wird. Ganz deutlich wird das in Psalm 22, den Jesus am Kreuz betete.

Gerade in den vergangenen Wochen wurde mir eines deutlich, als ich die drei Bände von Philip Schaffs „Creeds“ (Link) las, also eine sehr umfangreiche Sammlung von Glaubensbekenntnissen und Katechismen aus vielen Jahrhunderten und aus vielen verschiedenen christlichen Konfessionen und Denominationen. Für die Christen der meisten Jahrhunderte war klar, dass Jesus nicht erst am Kreuz litt. Das Leiden am Kreuz, der Tod und die Auferstehung sind natürlich der Höhepunkt davon, und sie sind es, die uns erlöst haben. Aber das Leiden war etwas, was den Herrn Jesus Sein ganzes menschliches Leben lang begleitete. Und das wird oft vergessen oder viel zu wenig betont. ER litt unter den Kleinglauben der Jünger. ER litt unter dem Anblick des Volkes Israel, das wie Schafe ohne Hirten war. ER litt unter dem Anblick der Krankheiten und der dämonisierten Menschen. Jesus weinte. Litt. Betete. Klagte.

Das Klage-Gebet: Der sicherste Ort für deine Nöte

Wir haben es verlernt, zu klagen und zu beten wie Jesus. Und wie die Apostel. Und wie die meisten Christen vieler Jahrhunderte. Es gibt in unserer Zeit eine sehr ungesunde Tendenz und Gewohnheit unter uns: Wir nähern uns Gott sehr oberflächlich, tun so, als ob alles in Ordnung wäre. Und stattdessen klagen und murren wir lieber da, wo andere Menschen zuhören, die an der Situation nichts verändern können. Das macht etwas mit uns: Es verbittert. Viele Menschen haben sich so an das Klagen und Murren vor Menschen, an das Lästern und Hintenrum-Gerede gewöhnt, dass sie sich schon gar nicht mehr vorstellen können, wie es ohne Grund zum Lästern wäre.

Lass dir eins gesagt sein: Das Gebet ist der beste Ort, an den du mit deiner Klage und deinen Sorgen gehen kannst! Gott fordert uns in Seinem Wort geradezu auf, unsere Sorgen auf Ihn zu werfen, weil ER für uns sorgen will (1. Petrus 5:7). Wenn wir es nicht tun, sondern zu Gott nur oberflächlich kommen und stattdessen unsere Sorgen lieber mit anderen Menschen teilen, klagen und murren, dann geben wir dem Teufel Raum, so dass er uns verbittert machen kann.

Psalm 6: Ehrliche Klage verändert alles

Ich möchte dich einladen, den Psalm 6 in deiner Lieblingsbibel und am besten auch noch in einer oder zwei anderen Übersetzungen mal durchzulesen. Es ist nicht so viel Arbeit, aber sie lohnt sich umso mehr. Es sind nur elf Verse. David kommt zu Gott mit vielen Klagen, mit Vorwürfen. Wie lange, Gott, wie lange lässt Du Dir Zeit? Wie lange soll ich noch leiden? Wie lange noch lässt Du zu, dass mich meine Feinde bedrängen? Mein Bett ist nass von meinen Tränen! Darf man so beten?

David macht das Richtige. Er geht mit seiner Klage nicht zu seinen Freunden. Er geht nicht in den Hauskreis, um über seine Feinde abzulästern. Er geht nicht zu seinen Nachbarn, um ihnen zu erzählen, wie lange es ihm schon ach so schlecht geht. Nein, er geht damit zu Gott. Er richtet seinen Blick auf den Schöpfer des Universums, auf den König der Könige. Mir wurde bei diesem Psalm ganz besonders bewusst: Auf Gott schauen ändert nicht unseren Fokus oder Blickwinkel – es ändert alles. Wenn es nur unseren Fokus ändern würde, dann würden wir uns ständig durch Blickwinkelveränderung selbst erlösen müssen. Doch Gott sei Dank, dass ER uns beständig hält und unseren Blick immer wieder auf Ihn richtet.

Für wen beten wir?

David betet. Er klagt. Er schreit. Er macht Vorwürfe. Das ist alles vollkommen in Ordnung. Er macht es für sich und für Gott. Er macht es nicht, um damit Aufmerksamkeit von anderen Menschen auf sich zu ziehen. Jesus sagte etwas Krasses in der Bergpredigt: Wenn du armen Menschen etwas gibst, es aber so tust, dass es möglichst viele sehen können, dann hast du damit keine Schätze im Himmel gesammelt, sondern deinen Lohn (nämlich die Aufmerksamkeit) schon bekommen. Ich glaube das ist das Problem auch beim Beten: Viele Menschen, die sich Klage-Gebete angewöhnt haben, bekommen ihren Lohn schon auf der Erde. Viel wird für die Aufmerksamkeit geklagt, nicht für die Beziehung zu Gott.

Ich glaube, wenn mehr in der stillen Kammer geklagt würde, könnte man auch mehr Veränderung sehen.

Eine Reise zum Herzen der Psalmen

Vor ein paar Jahren begann ich eine neue Art des Bibellesens. Hier (Link) habe ich zum Konzept dahinter mehr geschrieben. Nun bin ich bei den Psalmen angelangt. Seit Ende Januar habe ich mit der Challenge begonnen, 20 Mal die Psalmen zu lesen. Sie wird noch einige weitere Monate dauern, inzwischen beende ich gerade den fünften Durchgang.

Lange Zeit haben mir die Psalmen etwas Mühe bereitet, da ich – abgesehen von ein paar Lieblingspsalmen – mit vielem darin eher weniger anfangen kann. So ähnlich, wie es wohl manchen geht beim Lesen der Genealogien oder der Beschreibung der Stiftshütte, ging es mir bei den Psalmen: Ich war froh, wenn sie vorüber waren und ich sie abhaken konnte. Inzwischen weiß ich mehr dazu, weshalb es mir so ergangen ist, aber dazu werde ich ein anderes Mal schreiben. Heute möchte ich eine Grundlage legen, die uns ins Buch der Psalmen einführt. Deshalb die grundlegendste Frage:

Was sind die Psalmen?

Die Psalmen sind zunächst einmal Lieder. Das ist schon mal etwas, was uns verloren geht, denn in den verbreiteten deutschen Übersetzungen geht sehr viel von der Schönheit dieser Lieder verloren. Aus diesem Grund habe ich mich vor einigen Jahren darangesetzt, meine Lieblingspsalmen in Gedichtform wiederzugeben. Das Ergebnis davon findet sich etwa in meiner Gedichtesammlung (Link) und verstreut auf meinem Blog (Link).

Aber die Psalmen sind viel mehr als nur Lieder. Sie sind auch nicht einfach eine Auswahl von Liedern, die Menschen einmal geschrieben haben und die Gott besonders gut gefallen haben. Nein, da müssen wir noch einen Schritt weiter gehen: Die Psalmen sind Gottes Lieder über Jesus Christus, in die wir mit einstimmen dürfen! Der Gott der Bibel ist ein singender Gott, Zephanja 3:17 zeigt das deutlich genug, besonders wenn man sich in englischen Übersetzungen umsieht. Deutsche Übersetzer scheinen damit wohl eher ein Problem zu haben. Die Psalmen zeugen von der Liebe innerhalb der göttlichen Dreieinigkeit, in welche die Gemeinde Jesu Christi durch den Heiligen Geist mit hinein genommen ist. Deshalb sind sie heilige Lieder, die denjenigen vorbehalten sind, die wirklich zu neuem Leben wiedergeboren wurden.

Die zwei Wächter-Engel

Und weil die Psalmen so heilige Lieder sind, hat der Heilige Geist auch zu Beginn der Psalmen zwei Wächter-Engel aufgestellt, ähnlich denen, die über der Bundeslade thronen. Psalm 1 und Psalm 2 sind Gottes Security-Personal, das aber zum Schutz der Leser, nicht zum Schutz Gottes, aufgestellt sind. Ich denke, dass man sich nicht nur beim Abendmahl Gericht auf sich ziehen kann, wenn es unwürdig (ungläubig oder in akuter Sünde lebend) eingenommen wird, sondern dass man sich auch das Gericht auf sich singen kann, aus ähnlichen Gründen. Deshalb stehen zu Beginn der Psalmen diese zwei Wächter.

Der erste Wächter sagt: Dieses Buch der Psalmen ist nur für eine ganz bestimmte Art von Menschen und es gibt zwei Arten von Menschen, die eine Art gleicht einem Baum, gepflanzt an Wasserbächen und die andere Art gleicht Spreu, die vom Wind verweht wird und dem Gericht Gottes ausgesetzt ist. Die eine Art begibt sich nicht auf das Niveau von Sündern und Gottlosen, sondern hat Freude am Gesetz Gottes und denkt immerzu darüber nach. Die andere ist sehr unbeständig und lässt sich immer wieder von Spöttern runterziehen und mitreißen. Kurz: Es gibt genau einen Menschen, der einem solchen Baum gleicht, und das ist Jesus Christus.

Und das war schon alles?

Da ergreift der zweite Wächter das Wort: Nicht so hastig, schau dich in der Welt um: Überall versuchen Menschen, in ihrem Leben und in ihrem Umfeld auf dem Thron zu sitzen und alles selbst zu bestimmen. Sie wollen autonom sein, ihr eigenes Gesetz, sie wollen Gottes Gebote aushebeln, so als ob sie sich die Naturgewalten und Naturgesetze untertan machen wollten. Doch Gott lacht und spottet nur über sie. Gott spricht zu ihnen: Diesen Mann, der einem Baum gleicht, den habe Ich als König eingesetzt! Ihr alle seid wie Spreu, die der Wind verweht, aber der starke Baum, der wird über euch herrschen und euch leiten. Es gibt einen Weg, um zu den Psalmen zu kommen, einen Weg zum Herzen Gottes, und der führt weg von dir, weg vom immer um sich selbst kreisen und stattdessen Gott in den Mittelpunkt stellen. Psalm 1 beginnt mit den Worten: Wohl dem, der nicht wandelt… und Psalm 2 endet ähnlich: Wohl allen, die sich bei ihm bergen. Wer sich bei Ihm birgt, beim König des Universums, kann aus Spreu zu einem kleinen Baum werden, der selber Frucht tragen kann.

So erzählen die zwei ersten Psalmen zusammen das Evangelium von Jesus Christus in einer Art und Weise, die wir heute nicht mehr so direkt kennen. Das wird in den weiteren Psalmen noch vielfach vertieft und weiter ausgebaut. Unsere Reise zum Herzen der Psalmen ist auch eine Reise zum Herzen der Thora (der fünf Bücher Mose) und nicht zuletzt eine Reise zum Herzen Gottes.

Sei gesegnet auf deiner eigenen Reise, Gott immer näher und tiefer kennen zu lernen!

O Gott, sei Du mir gnädig (nach Psalm 51)

(Singbar nach der Melodie von ‘O Haupt voll Blut und Wunden’)

1. O Gott, sei Du mir gnädig
nach Deiner großen Güt’.
Mach mich der Sünden ledig,
dass meine Schuld verglüht
in Deinem heil’gen Feuer
in der Barmherzigkeit
und meine Seel’ erneuer
von allem Weheleid

2. Wasch Du mich rein und reiner
im Blute am Ysop
und hilf, dass immer kleiner
mein Ich wird und darob
ich meiner Sünde sterbe
den neuen Mensch anzieh,
das Himmelreich ererbe
und alles Böse flieh.

3. Ich kenne meine Sünden
und alles, was ich tu
so lasse mich doch finden
in Deiner Nähe Ruh.
Ich schrei zu Dir in Sorgen
bis dass Du mich erlöst
und mich bei Dir geborgen
in Deinen Armen tröst.

4. O Herr, mach mich doch weise
Erkenntnis schenke mir
bis dass ich zu Dir reise
an Deiner Himmel Tür.
Noch reiner als die Wolle
und weißer als der Schnee
bis dann umher ich tolle
vor Freude in der Höh.

5. Für Dich nur will ich leben
mich weihen meinem Herrn.
Denn Du nur kannst vergeben
die Schuld und tust es gern.
Ein neues Herz mir schenken
und einen neuen Geist,
willst meinen Willen lenken,
bis dass er Dich nur preist.

6. Nun möchte ich die Lieben
und Freuden, die Du gibst
auf dass sie nie zerstieben,
mit denen Du mich triebst
auch Menschen weitergeben,
zu denen ich gesandt,
indem mein ganzes Leben
zu ihnen sei gewandt.

7. So löse unsre Zungen
und fülle unsern Mund,
bis dass Dein Lob erklungen,
tu’ so die Botschaft kund
von Deiner großen Ehre
und allem Deinem Ruhm
bis dass es jeder höre
von Deinem Eigentum.

8. Es ist nicht unser Können
und auch nicht unser Tun.
Wir können nicht so brennen,
verdient bei Dir zu ruhn.
Doch sind es Deine Gnaden
und Deine Herrlichkeit
so sind wir ohne Schaden
bei Dir in Ewigkeit.

Jonas Erne, 04.02.2018

Psalm 3

Psalm 3 (Gedicht)
Ein Lied von David, der auf seiner Flucht
vor Abschalom, seinem Sohn, die Rettung sucht.
HERR, wie groß ist meiner Feinde Zahl,
viele steh’n gegen mich auf zu meiner Qual.
Von meiner Seele sagen viele in ihrem Spott,
sie habe keine Rettung bei meinem Gott.
Pause.
Doch Du, HERR, bist ein Schild um mich her,
meine Ehre, meines Haupts Erheber mehr.
Meine Stimme ruft laut meinem HERRN,
Der vom heil’gen Berg antwortet gern.
Pause.
Ich legte mich nieder, schlief ein und stand auf,
denn der HERR stützt mich und hält meinen Lauf.
Nicht fürchte ich zehntausend wütend’ Soldaten,
die um mich herum lagernd rühmen ihre Taten.
Erhebe Dich, HERR, errett’ mich, mein Gott!
Denn Du hast geschlagen in ihrem Komplott
auf die Kinnbacke alle meiner Feinde Zahl,
der Gottlosen Zähne zerschmettert in Qual.
Dem HERRN gehört die Rettung alle Zeit!
Dein Segen Deinem Volke stets bereit!
Pause.
(frei nach Psalm 3)
02.04.2013, Jonas Erne

Psalm 16

Psalm 16 (Gedicht)
Ein Miktam, von David geschrieben:
Schütze mich, Gott, ich weiß mich getrieben
zu Dir, denn Dir will ich vertrauen!
Zu Dir allein, HERR, will ich schauen!
Du hast zum HERRN gesagt: Mein HERR bist Du!
Ich hab kein Gut außer Dir, meine Ruh!
Den Heil’gen auf Erden: Sie sind der Adel,
ihrer ist mein Wohlgefallen, und kein Tadel.
Groß werden die Sorgen all derer sein,
die hinter anderem herlaufen, als Ihm allein.
Keines ihrer Trankopfer von Blut will ich halten,
keinen ihrer Namen auf meiner Zunge gestalten.
Der HERR ist mein Erbe und meines Bechers Teil,
Du hältst bereit mein Erbstück und machst mich wieder heil.
Die Schnüre sind gefallen an den schönsten Orten,
auch ein schönes Erbteil ist mir zuteil geworden.
Ich lobe meinen HERRN, der mir den Rat gegeben,
auch in den Nächten mahnt mich mein inn’res Leben.
Ich habe den HERRN vor mir allezeit,
Er steht mir stets zur Rechten, zur Hilfe mir bereit,
weshalb ich nicht werde wanken:
Dafür will ich Ihm danken.
Deshalb freut sich mein Herz, jubelt laut
meine Herrlichkeit, die dadurch erbaut.
Auch mein Fleisch wird sicher ruh’n,
denn was Du mir nicht wirst tun,
meine Seele preiszugeben
dem Totenreiche, fern vom Leben.
Deinen Frommen wirst Du nicht lassen
sehen die Verwesung einsam verlassen.
Du wirst mir zeigen den Weg zum ew’gen Leben,
Fülle von Freuden Deines Angesichts geben
Freuden Deiner Rechten für ewig und immer
und Deiner Herrlichkeit herrlichen Schimmer.
(frei nach Psalm 16)
12.09.2012, Jonas Erne

Psalm 103

Psalm 103 (Gedicht)
Von David. Lobe, meine Seele, den HERRN
und was in mir ist drinnen, tu’s gern,
Seinen heiligen Namen. Meine Seele,
lobe den HERRN der guten Befehle
und vergiss nicht all jenes Gute,
das Er dir getan, mit frohem Mute.
Der dir alle deine Sünden vergibt,
all deine Krankheiten heilt und dich liebt.
Der dein Leben vom Verderben befreit,
dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit
Der satt macht mit Gutem deinen Mund,
dass du erneuert wie in der ersten Stund’
eines Geiers in volle Kraft gestärkt.
Gerechtigkeit hat der HERR gewerkt
und Recht allen, die sind unterdrückt,
deren Kraft gebeugt, gebückt.
Mose Seine Wege wissen gemacht,
den Kindern Israels Seine große Macht.
Barmherzig und gnädig ist der HERR,
langsam zum Zorn, von Güte schwer.
Nicht für ewig wird Er richten
und nicht für immer zürnend sichten.
Nicht nach unseren Sünden hat Er getrieben
und nicht an unseren Verfehlungen geblieben.
Denn so hoch die Himmel über der Erden,
so groß die Gnade über die Ihn fürchten werden.
So weit wie der Osten vom Westen ist fern,
so hat Er uns unsere Sünden lassen entbehrn.
Wie ein Vater sich erbarmt über seine Söhne,
so erbarmt Sich der HERR, und das ist das Schöne,
über jeden, der Ihm in Ehrfurcht begegnet.
Denn Er kennt uns, und Er hat uns gesegnet.
Er weiß, wie wir sind, Er hat uns erdacht.
Er hat uns Menschen aus Staub gemacht.
Der Mensch: Wie Gras sind seine Tage,
wie des Feldes Blüte blüht, so vage.
Wenn der Wind darüber geht, ist sie verschwunden,
und der Ort, wo sie war, wird nicht mehr gefunden.
Und die Gnade des HERRN währt für immer:
Von Ewigkeit zu Ewigkeit bleibt ihr Schimmer
auf allen denen, die Ihn fürchten und ehren
und diese Furcht auch die Nachkommen lehren.
Auf denen, die Seinen Bund verwalten
und Seiner Gebote gedenken, sie einzuhalten.
Der HERR hat Seinen Thron in den Himmeln bereitet
und Seine Herrschaft alles regierend ausgebreitet
Lobt den HERRN, Seine Engel, Helden der Kraft,
die ihr Seinen Befehlen die Wirkung verschafft!
Gehorchend der Stimm’ Seiner Worte,
ihr an dem himmlischen Orte.
Lobt den HERRN, all Seine Heeresscharen
Seine Boten, tuend Seinen Willen zu bewahren
Lobt den HERRN, all die Er so gut gemacht
an allen Orten Seiner herrlichen Macht.
Auch an mich selbst gehen die Befehle:
Lobe für immer den HERRN, meine Seele!
(frei nach Psalm 103)
05.09.2012, Jonas Erne

Psalm 51

Psalm 51 (Gedicht)
An den Leiter der Gesänge:
Ein Psalm Davids. Von der Strenge
seiner Sünde. Als dem König
wurde klar, dass er nicht wenig
hat gesündigt und gefehlt,
so hat die Schuld er nicht verhehlt.
Dies war, als Nathan, sein Berater
zu ihm kam, und zwar in privater
Audienz um ihm zu sagen,
dass sein sexuell Betragen
an Batseba und sein Mord
zum HERRN geschrien in einem fort.
O Gott, ich brauche Deine Gnaden,
wie sehr bin ich mit Schuld beladen.
Gemäß Deiner Güte lösche aus meine Sünden,
lass sie im tiefsten Meere verschwinden.
Meine Übertretungen, nimm sie hinweg von mir,
und mach mich wieder ganz sauber vor Dir.
Wasche mich rein von all meiner Schuld,
und reinige mich in Deiner Geduld.
Denn meine Übertretungen erkenne ich an:
Wie viel Leid ich damit Dir habe getan.
Immer sehe ich meine Sünde vor mir stehen,
was ich auch tue, sie will nicht von mir gehen.
An Dir allein, HERR, hab ich gesündigt,
habe getan, was Du mir durch Nathan verkündigt.
Ich tat, was ist böse in Deinen Augen,
ich sehe, dass Sünden wirklich nichts taugen.
Wenn Du sprichst, Herr, so bist Du immer im Recht,
und wenn Du richtest, so bist Du gerecht.
Siehe, HERR, in Schuld bin ich geboren,
ohne Deine Güte und Gnad’ verloren.
Siehe, in Sünde wurde ich empfangen
von meiner Mutter, in Sünde nun gefangen
Siehe, nach Wahrheit steht Dein Verlangen,
Wahrheit im Innersten, das lässt mich bangen.
HERR, lass mich erkennen, was weise,
sag es mir im Verborgenen leise.
Reinige mich, HERR, von meinen Taten,
mit Ysop, der Du mich hast beraten.
Wasche mich, HERR, mit allem Fleiß,
damit wie Schnee ich werde weiß.
Lass mich hören Freudenschrei,
Jubel und noch mehr dabei,
damit meine zerschlagenen Glieder
in Jubel singen Dir Lieder.
Verbirg vor allen meinen Sünden,
HERR, Dein Angesicht, lass finden
mich in Deinen Augen Gnaden,
und lösche aus die Missetaten.
Ein reines Herz erschaffe mir
o Gott und einen Geist, der Dir
von Neuem fest will bleiben,
mein Inn’res zu Dir treiben.
O HERR, ich bitt’: Verwirf mich nicht
von Deinem teuren Angesicht.
Und den Geist Deiner Heiligkeit:
nimm Ihn nicht von mir im Streit.
Gib mir doch wieder die Freude am Heil,
das Du mir schenkst, damit ich verteil
diese Freude. Und mache mich fest
mit dem Geist, der sich auf Dich verlässt.
Ich will lehren die Rebellen Deine Wege,
auf dass sich der Sünder zu Dir bewege
und umkehrt von all seinem Tun,
damit er in Dir möge ruhn.
Errette mich doch vor des Blutes Schuld,
Du bist mein Gott des Heils, voll Geduld.
Meine Zunge soll loben Gerechtigkeit Dein
bis jubelnd fällt ein mein ganzes Gebein.
Mein Herr, tue mir meine Lippen weit auf
und mein Mund soll Dich loben von innen herauf.
Denn Dir geht es nicht um die Opfer von Tieren,
sonst würde ich gerne meinen Stall zu Dir führen,
auch der Rauch von den Opfern kann Dir nicht gefallen,
von den Tieren willst Du weder Fleisch noch die Krallen.
Es gibt nur ein Opfer, das Dir wohl gefällt,
und wer dies bringt, um den ist’s wohl bestellt.
Wer zerbrochenen Geistes und verwundet am Herzen
zu Dir kommt, um bei Dir zu stillen die Schmerzen,
wer seine Sünde erkennt und sich rein macht bei Dir,
den wirst nicht verachten, sondern öffnest die Tür.
Tue Gutes an Zion gemäß Deiner Gnade,
und baue Jerusalems Mauern gerade.
Denn dann erst wirst haben Du Dein Gefallen
an den Opfern der Gerechtigkeit, an allen.
An Brandopfern und Ganzopfern, an all den Tieren,
die man auf Deinem Altar wird opfern, den Stieren.
(frei nach Psalm 51)
04.09.2012, Jonas Erne

Psalm 15

Psalm 15 (Gedicht)
Ein Psalm, den David hat geschrieben,
der König, der Gott ist treu geblieben.
HERR, so fragt er, wer darf wohnen,
wen willst Du, HERR, damit belohnen,
in Deinem Zelt? Auf Deiner Heiligkeit
Berg sich niederlassen Deiner Herrlichkeit?
Wer nun geht den Weg der Wahrheit,
der Ehrlichkeit und aller Klarheit.
Und wer handelt nach gerechtem Sinn,
der ist bei Dir und macht Gewinn.
Und wer die Wahrheit sagt von Herzen,
und mag sie manchmal auch sehr schmerzen.
Wer keine Verleumdung trägt in seinem Munde,
auf seiner Zunge, die machen schnell die Runde.
Wer nicht Übles zufügt dem Nächsten daneben,
wer dem Mitmenschen nicht verdirbt das Leben.
Und wer dem Bruder nicht Schande muss bringen,
sondern vielmehr sich selbst darin kann bezwingen.
Wer denjenigen, der Gottes Willen verachtet
in seinen Augen als verwerflich betrachtet.
Und wer denjenigen mit Ehre bedenkt,
der sich gottesfürchtig Jahwe schenkt.
Wer seinen Schwur nicht nimmt zurück,
auch wenn er mehr Schaden bringt als Glück.
Wer für sein Geld nicht hohe Zinsen nimmt,
wer gegen solche Unterdrückung stimmt,
und wer nicht nimmt Bestechung an,
noch unrecht hilft, wo er nur kann.
Wer solches tut, der wird nicht stürzen,
noch wird ewig etwas den Segen kürzen.
(frei nach Psalm 15)
28. 08. 2012, Jonas Erne

Psalm 139

Psalm 139 (Gedicht)
Eine Info an den Lobpreisleiter zu Beginn:
Dies Lied hat David geschrieben, im Sinn
dem HERRN zu danken und Ihn zu loben:
HERR, Du kennst mich, von unten bis oben!
Du erforschst all mein Denken, Reden und Tun,
auch meine Zukunft ist Dir offen im Nun!
Du, HERR, siehst mein Tun und Lassen,
all mein Lieben, all mein Hassen,
weißt, ob ich sitze oder stehe,
wo ich bleibe, wo ich gehe.
Was ich fühle, was ich denke,
erkennst, wem ich Beachtung schenke.
Du siehst meinen Weg, den ich beschreite,
mein Hinlegen, zum Schlafe ich mich bereite,
beobachtest Du und siehst, wohin ich mich lege
erkennst auch mein Gehen und all meine Wege,
die je ich betreten und habe begangen,
fühlst mit mir mit, meine Ängste, mein Bangen.
Denn kein Wort war je auf meiner Zunge verborgen
vor Dir, und in meinen Gedanken jedwede Sorgen,
die Du nicht gekannt und gewusst noch vor mir.
O HERR, wie wunderbar ist das Leben mit Dir!
Nichts tritt auf meine Lippen, das Du nicht gekannt,
und dennoch bin ich nicht von Dir weg verbannt!
Von hinten und von vorn umgibst Du mich,
hältst mich fest, HERR, dafür liebe ich Dich!
Deine Hand hast Du um mich gelegt, meine Füße
stehn auf Dir als Fundament, deshalb schließe
mich ganz ein in Dich und Deine ewige Treue,
Dein Segen ist auf mir, dessen ich mich erfreue.
Zu wunderbar ist die Erkenntnis,
es fehlt zum Erfassen das Verständnis.
Das Wissen um all Dein Vermögen,
denn Deiner Macht steht nichts entgegen.
Zu hoch ist mir, dies zu verstehen,
und doch hast Du mich ausersehen.
Wohin könnte ich denn gehen vor Deinem Geist?
Wohin vor Dir, der Du doch alles weißt?
Wollte ich fliehen vor Dir, HERR, wohin?
Wer kann mich verbergen vor Deinem Sinn?
Vor Deinem Angesicht kann ich nicht verschwinden,
denn immer werde ich mich vor Dir befinden.
Wenn ich ins Weltall flöge, auf einen Planeten,
einen Stern, Meteoriten oder einen Kometen:
Der ganze Himmel steht vor Dir ganz offen,
auch dort wär ich überall auf Dich getroffen.
Legte ich mich ins Totenreich, den Scheol, hinein:
siehe, auch da wird Deine Gegenwart sein.
Würde ich Flügel des Morgens erheben,
in der Frühe des Taus am Meeresufer leben,
wenn ich mit Flügeln des Windes flöge,
ans äußerste Gestade der Wasser hinzöge,
wenn ich dort bliebe, um einsam zu bleiben,
um Deine Gegenwart von mir zu vertreiben,
so würde dennoch Deine liebende Hand
mich festhalten, selbst in fernstem Land.
Und bei Dir halten, ja, zu Dir führen,
mich festhalten, um mich nie zu verlieren,
würde Deine Rechte, ausgestreckt zu mir,
denn so lange ich bin, gehöre ich Dir.
Wenn ich nun spräche, um mich zu verstecken:
Finsternis möge meinen Körper verdecken;
keiner soll mich sehn in dieser Welt,
verborgen zu sein, ist, was mir gefällt,
ja, Nacht soll es werden rings um mich her!
Wäre denn dieses Dunkel zu schwer?
Doch Finsternis verfinstert Deine Augen nicht,
vielmehr ist Dunkel nicht dunkler als Licht.
Denn sei es bei Nacht oder sei es bei Tage,
für Dich ist’s dasselbe, das ist keine Frage.
Für Dich, o HERR, ist der Tag wie die Nacht:
Beide sind nicht um das Licht gebracht.
Denn Du hast geschaffen zu Deinem Besitze
tief in mir drin meine Nieren zur Stütze,
hast sie fein säuberlich geformt und gepflegt,
in meiner Mutter Leib mich geschützt und gehegt,
damit mir kein Übel dieser Welt mag begegnen,
hörst nicht auf, mich mit Gutem zu segnen.
Dafür, dass Du mich so wunderbar gemacht
und in mir ein wunderbares Werk hast vollbracht,
dafür will ich Dir danken, Dich loben,
mein HERR, der Du bist im Himmel droben.
Wundervoll sind all Deine Werke und Befehle,
dies weiß meine von Dir geliebte Seele.
Nicht versteckt vor Dir war mein
im Verborgenen geschaffnes Sein,
das Du, o HERR, hast wohl gemacht
und ganz genial Dir ausgedacht.
Du hast es im Versteck gewoben,
und dies so gut, ich will Dich loben.
Als meine Form noch unperfekt
im Mutterleibe war versteckt,
da sahen Deine Augen mich an
und in Deinem Buch war dann
bereits die Tage eingetragen,
als noch keiner war von jenen Tagen.
Und für mich – wie wertvoll sind
Deine Gedanken für mich, Dein Kind!
O Gott, wie groß ist ihre Zahl,
viel mehr als aller Sonnen Strahl!
Viel mehr als Wellen an Meeres Strand
und aller Sterne an Himmels Band.
Wollt ich sie zählen, sie schreiben mir auf,
so wären sie alle mit’nander zuhauf
viel mehr als der Meeresufer ist Sand,
auch mehr als die Länge der Himmel Rand.
Und wache ich auf, so bin ich bei Dir,
Du hast mich gehalten, bliebst immer bei mir.
O dass Du, Gott, den gottlosen Leuten
das Leben zertrenntest, die nie es bereuten,
vor Dir in Sünde und Stolz zu leben,
nach eitlem Egoismus zu streben,
dass die Blutgierigen müssen mir weichen,
statt ihr Ziel an mir zu erreichen.
Denn sie sind es, die herausfordernd sagen:
Was sollen wir nach diesem Gott denn fragen?
Voll Arglist und Bosheit rotten sie sich zusammen:
Unsrer sind viele, wer will uns verdammen?
So erheben sie ihre Hände zum Lügen,
und sehen zu, dass sie jeden betrügen.
Sollte ich denn etwa nicht
hassen alle, die nun schlicht
und ergreifend meinen HERRN
hassen, anstatt dass sie gern
dienen? Ist verabscheun verwegner
die sich zeigen als Deine Gegner?
Mit Hass, der nun nicht könnte mehr
sein, so hasse ich sie, HERR,
mit vollkommen starkem Hass,
auf den immer ist Verlass,
zu Feinden sind sie mir geworden,
die Dich befeinden, allerorten.
Durchsuche mich, Gott, darum bitte ich Dich,
lüfte jeden Schleier, schau tief in mich,
wie es um mich steht, was mein Herz bewegt,
wonach es verlangt, bei was es sich regt,
prüfe mich, HERR, denn Du siehst aufs Herz,
Du kennst mich, weißt jeden Schmerz.
Und sieh, HERR, welchen Weg ich will gehen,
ob meine Pfade vor Dir, HERR, bestehen,
wenn Du mich siehst weichen auf üblen Pfad,
so lasse mich wissen Deinen guten Rat
und führe mich, HERR, mein höchstes Gebet,
auf dem Weg der Ewigkeit, der immer besteht.
(frei nach Psalm 139)
27.08.2012, Jonas Erne